Burnout Generation. Dantse Dantse

Burnout Generation - Dantse Dantse


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diese Anforderung an seine Bedürfnisse anzupassen.

      Nicht zu viel Arbeit, zu viel Druck und zu viel Stress verursachen Burnout, sondern falsche Arbeit, falsches Verarbeiten von Druck, Dialog- und Kontaktverlust mit sich selbst, Verlust oder Missachtung der inneren Stimme.

      Man brennt aus, wenn man den Kontakt zu sich selbst verliert und diesen Kontakt nicht wiederherstellen kann, wenn man keine gesunde Beziehung zu sich selbst und zu seiner Welt hat, wenn man keine Einheit findet zwischen seinem Verstand, seinem Gefühl und der realen Welt, wenn alles in einem falsch verschaltet ist. So spürt man nicht mehr, wann etwas zu viel ist, wann man nicht mehr kann, wann man sich zurückziehen soll und muss, wann man „ja“ oder „nein“ sagen muss, wann man ein Leben lebt, dass der eigenen Identität nicht entspricht, weil man eine Erziehung in sich trägt, die der Realität fremd ist.

       Lernen den Kontakt und den Dialog mit sich selbst herzustellen, fängt in der Kindheit an.

      Burnout passiert nur, wenn wir Selbstzerstörung zulassen, egal ob von außen oder uns selbst. Die Gene dieser Selbstzerstörung entstehen schon sehr früh im Leben.

      Der Autor Dantse zeigt in diesem Buch erstmalig und sehr deutlich den Zusammenhang zwischen Erziehungsfehlern in der Kindheit und Burnout-Anfälligkeit im Erwachsenenalter.

      „Heutzutage werden Kinder wie Fallschirmspringer erzogen, wie Menschen die aus einem Flugzeug rausgelassen bzw. rausgeworfen werden und dann alleine schauen müssen, wo und wie sie auf dem Boden landen und wie sie dann unten mit der Realität klarkommen. Wenn ein Kind gelernt hat, dass es alles auch ohne Mühe und Leistung bekommen kann, wie soll es in der Arbeitswelt zurechtkommen, wo alles erkämpft und verdient werden muss? Eine gute Erziehung ist der beste Schutz gegen Burnout und nicht ein guter Therapeut“, so der Autor und erfahrene Coach.

      Dantse Dantse beschreibt in seinem Buch diese Erziehungsfehler und gibt sofort Tipps, wie sie zu vermeiden sind, damit Kinder im Erwachsenenalter nicht ausbrennen.

      Das Buch ist sowohl geeignet für Eltern, für Erwachsene, die noch nicht erkrankt sind, als auch für die, die unter Burnout leiden, denn wenn man versteht, wie und warum Burnout entsteht. Dann kann man besser vermeiden, was dazu führt und kann ihn leichter bekämpfen – egal in welcher Phase man sich befindet.

      Einführung: Programmiert, um auszubrennen

      Nicht mit den alltäglichen Anforderungen klarzukommen und deswegen auszubrennen, ist kein Pech, Unglück oder genetische Veranlagung. In unserer Kindheit, und sogar davor, liegen die Keime der Burnout-Anfälligkeit. Man kann Menschen zu Burnout-Resistenten, aber auch zu Burnout-Verwundbaren erziehen.

      „Es wundert mich nicht, dass viele Menschen an Burnout erkranken, wenn man sich anschaut, wie wir heute leben“, sagte der 59-jährige Medizin-Nobelpreisträger Thomas Südhof, Hirnforscher der Universität Stanford in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

      Ist es nur Glückssache, Pech oder eine genetische Disposition, dass man gut oder schlecht mit Druck und Stress umgehen kann? Dass diese den einen kaputt und krank machen, während der andere dadurch sogar stärker wird? Warum erleiden manche Menschen, egal, was passiert, nie einen Burnout? Und warum ertragen andere viel weniger Druck, sind schneller gestresst und depressiv, sind anfälliger für Burnout, obwohl sie weniger erleben?

      Viele Bücher und Fachartikel sehen die Gründe für einen Burnout hauptsächlich in der Arbeitswelt, in zu viel Druck und Überforderung von außen – neben dem Beruf vor allem in der Schule, beim Sport, usw. Doch dies sind für mich keine Ursachen von Burnout. Sie beschleunigen ihn nur. Man brennt nicht aus, weil alles zu viel ist, sondern weil man mit dem, was man macht, was in einen hineinkommt, auch Ernährung oder Gedanken, nicht klarkommt und dies alles nicht verarbeiten kann.

      Wenn die Wege nach außen verstopft und verschlossen und die Wege nach innen weit geöffnet sind, geht der warme Druck nicht mehr raus, wir brennen ein und irgendwann brennen wir aus. Wir sind dann ausgebrannt. Das bedeutet, erst wenn man den Kontakt zu sich selbst verloren hat oder nicht mehr herstellen kann, wenn man mit sich selbst nicht richtig, sondern nur falsch oder gar nicht kommunizieren kann, erst dann brennt man aus. Die Unfähigkeit die Wege nach außen freizuhalten oder die Verstopfung wieder frei zu bekommen und Output und Input aufeinander abzustimmen, sind die Hauptursachen des Burnouts. Wie und warum diese Wege langsam verschlossen werden, bis sie alle verstopft sind, ist ein langer Prozess, der sehr früh in unserem Leben anfängt, schon in der Kindheit und manchmal sogar vor der Geburt. In dieser Zeit werden die Keime der psychischen Krankheitsanfälligkeit und die „Gene der Selbstzerstörung“ in uns eingepflanzt. Schon sehr früh wird mitentschieden, wer im Erwachsenenalter mit den alltäglichen Anforderungen eher weniger oder sehr gut auskommt. Wer unter Druck kaputtgehen wird und wer dagegen resistent ist und sogar davon profitieren kann.

      Ich zeige dir in diesem Buch, wie Eltern Kinder schon sehr früh so präparieren, dass sie morgen „nicht können“. Ich zeige Eltern auch mit kleinen einfachen Tipps, wie sie ihren Kindern eine Resistenz gegen Prädispositionen für psychische Krankheiten anerziehen können, damit ihre Lieblinge im Erwachsenenalter, egal, was passiert, standhalten können und es ohne fremde Hilfe immer schaffen gesund zu bleiben – körperlich und seelisch.

      Ein Buch für die ganze Familie, für Kinder und Erwachsene, auch für Menschen, die keine Eltern sind. Denn es hilft zu verstehen, warum man so ist, wie man ist, wenn man unter Burnout leidet.

       Allein dieses Wissen kann Burnout-kranken Menschen sehr helfen.

      Fallschirmerziehung: Der Erziehungsstil der Eltern, der Burnout-Anfälligkeit erhöht

       Das Leben war noch nie so leicht wie heute

      Heute arbeiten die Menschen weniger. Das Leben wird uns in allen Bereichen einfacher gemacht. Die Hausarbeit ist mit Waschmaschinen, Spülmaschinen, Staubsaugern, Küchenmaschinen, Fertiggerichten viel weniger anstrengend als vor 10, 20, 50 Jahren. Am Arbeitsplatz ist vieles durch Computer und Roboter einfacher geworden, die Arbeitszeiten werden immer kürzer, man kann sich einfacher krankschreiben lassen, die Bauern haben Agrarmaschinen, die ihre Arbeit exponentiell erleichtern, Schüler haben weniger zu tun als früher, denn die Mode ist: „Weniger Druck und mehr Spaß.“ Die Menschen haben mehr Freizeit und mehr Freizeitmöglichkeiten, aber dennoch fühlen sich die meisten Menschen immer überforderter, auch die, die nicht arbeiten, keine Kinder haben und auch sonst keine Verantwortung tragen.

      Was ist denn da los? Warum waren die Menschen früher, obwohl sie mehr und härter gearbeitet haben, weniger krank als die Menschen heute? Warum brennen Menschen in Afrika, dem Nahen Osten und in Teilen Asiens weniger aus als Menschen in den westlichen Ländern, obwohl sie es viel schwieriger haben?

      Die Antwort ist nicht so kompliziert wie man denkt. Es liegt in der jeweiligen Persönlichkeit, ob man ausbrennt oder nicht, und die häufigsten Persönlichkeitsfaktoren, die einen Burnout begünstigen, werden in der Kindheit angelegt.

      Positive oder negative Erlebnisse in der Kindheit nimmt man bis weit ins Erwachsenenalter mit. Diese Erlebnisse brennen sich bis in die Gesichter ein und entscheiden mit, ob man als Erwachsener ein leichtes oder schweres, ein glückliches oder ein unglückliches, ein gesundes oder ein ungesundes Leben hat. Sie entscheiden maßgeblich mit, wie und ob man im Erwachsenenalter Herausforderungen, Krisensituationen, Druck, Stress, Enttäuschungen, Niederlagen, Ablehnungen, Versagen usw., die jeder mehrmals in seinem Leben erfährt, meistern kann. Unsere Erziehung entscheidet mit und der Erziehungsstil, der heute in den meisten westlichen Ländern praktiziert wird, ist verantwortlich dafür, dass immer mehr Kinder und Erwachsenen den Anforderungen nicht gewachsen sind. Diesen Erziehungsstil nenne ich Fallschirmerziehung. Ja, Fallschirmerziehung ist die Erziehungsart, die dazu führt, dass Kinder ES am Ende nicht können, sie ist ein Erziehungsstil, der in den Kinder Burnout- und Depressionsanfälligkeit fördert.

      


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