Zurück zum Ursprung. Judith und Urs Parolo
wahrzunehmen. Das heisst, Ihr reagiert viel offener auf die Impulse aus unserer Ebene, weil Ihr nicht zugeschüttet seid mit Käfigen, Vorstellungen, Zwängen und Hemmungen. Bedingt durch Eure Lockerheit ist auch eine Offenheit da, so dass Ihr Zusammenhänge erkennen könnt und die ein wirkliches Zusammenarbeiten zwischen Euch und Eurer Führung erlaubt.
Tipps
Wir hören einige seufzen: "Ja, das tönt schön, aber wie werde ich locker, wie stelle ich das an?" Ihr könnt dies im Alltag üben. Nehmt Euch vor, jeden Tag zwei oder drei alltägliche Situationen neu anzugehen und darin wirklich neue Wege zu gehen. Achtung, täuscht Euch nicht selbst, denn es ist viel bequemer, in festgefahrenen Bahnen zu laufen als neue Wege zu suchen.
Anhand von einfachen Beispielen möchten wir Euch aufzeigen, wie Ihr das machen könnt. Stellt Euch vor, Ihr nehmt auf dem täglichen Weg zur Arbeit immer den gleichen Weg, obwohl es noch andere Möglichkeiten gäbe. Packt nun die Gelegenheit, und geht im wahrsten Sinne des Wortes wirklich neue Wege, indem Ihr ganz bewusst eine andere Strasse wählt (natürlich soll dies mit keinem riesigen Umweg verbunden sein). Geht diesen "neuen" Weg mit offenen Augen und wer weiss, vielleicht gibt es noch eine weitere Strasse....
Eine andere Möglichkeit besteht darin, in Eurer Wohnung, in Eurem Haus die Einrichtung zu verändern. Ihr könnt Eure Möbel umstellen und so die ganze Umgebung verändern. Es geht auch hier darum, Festgefahrenes wieder in Schwung zu bringen.
Versucht an Eurem Arbeitsort die Hilfsmittel, welche Ihr zum Arbeiten braucht umzustellen. Ordnet Euren Bürotisch neu, räumt Produkte, welche Ihr braucht, anders ein - testet andere, neue Möglichkeiten aus. Das Gleiche könnt Ihr mit Eurem Kleiderschrank machen - räumt um und staunt, wie viel Freude das "Neugeschaffene" bringen kann.
Ihr werdet nicht auf Anhieb erkennen, welches der grosse Nutzen einer solchen "Übung" sein soll. Versucht es aber trotzdem; so stellt Ihr Euch der Herausforderung in einfachen Situationen. Gelingt Euch dies, dann werdet Ihr auch Erfolg haben, wenn es um komplexere Zusammenhänge geht. Ihr seid dann in der Lage, eine neue Situation ohne Vorurteile anzugehen und Gedanken zu entwickeln, vor denen Ihr vielleicht vor einiger Zeit noch erschrocken wärt. Diese neuen Gedanken sollen aber nicht erschrecken, sondern dazu beitragen, die Lockerheit zu leben.
Es gibt sicher Dinge, welche Euch momentan verrückt vorkommen. Sucht so etwas und - tut es dann. Um zu zeigen, was wir meinen, möchte wir Euch einige Beispiele mitgeben:
Bekannte zu einem Fest einladen - ohne Grund
gediegenes Nachtessen zu zweit - ohne dass jemand Geburtstag hat oder Hochzeitstag ist
jemandem von Herzen ein Geschenk machen - einfach so
ein Wochenende verreisen - obwohl gar nicht Ferienzeit ist
mitten im Winter draussen ein Feuer entzünden und picknicken
etwas Verrücktes tun, ohne sich zu fragen, was wohl die anderen dazu sagen
Dies sind ein paar Beispiele, die anzeigen, was wir damit meinen, etwas Verrücktes zu tun. Wenn Ihr immer wieder solche Aktionen unternehmt - aus Lust und aus dem Herzen heraus - dann beginnt Ihr, Euch schrittweise von Vorstellungen und Verkrampfungen zu lösen und werdet locker. Es ist dann nicht mehr unvorstellbar, dieses oder jenes zu tun; nein, Ihr tut es wirklich.
Gedanken auch umsetzen
Beim Beispiel des neuen Weges zur Arbeit ist das Umsetzen der Gedanken kein Problem. Es ist aber möglich, dass Ihr in bestimmten Situationen Gedanken zulasst, die Euch zuerst erschrecken und Ihr dann diese Ideen nicht in die Tat umsetzt. Versucht es trotzdem, es lohnt sich, springt über Euren Schatten und fragt Euch nicht, was die anderen wohl denken.
Ein Beispiel: Ihr tragt seit Jahren immer die gleiche Art Kleider, die gleiche Frisur, Euer Äusseres ist immer gleich. Wenn Ihr das nächste Mal einkaufen geht, sucht Euch zuerst jene Kleider aus, die Ihr bis jetzt gar nie angeschaut habt - geht genau dahin und schaut sie Euch an; probiert einmal etwas für Euch Ungewöhnliches, vielleicht sogar etwas "Verrücktes", wer weiss, eventuell gefällt es Euch. Wenn Ihr etwas findet, dann kauft es, auch wenn Eure Umgebung wahrscheinlich zuerst "Kopf stehen wird". Traut Euch, habt den Mut, auch hier neue Wege zu gehen.
Achtung
Bei all diesen Beispielen geht es nie darum, das Ungewöhnliche zu zelebrieren oder den andern unter die Nase zu halten, was man alles macht. Nein, das Ganze ist für Euch selbst. Es ist wichtig, dass Ihr das, was Ihr tut, auch aus freiem Willen, ohne Zwang (auch nicht von Euch selbst her) tut. Nie sollt Ihr demonstrieren oder den anderen beweisen, dass Ihr anders sein wollt als die Masse, dass Ihr Euch traut, dieses oder jenes zu tun. Nein, es geht immer darum, dass Ihr für Euch neue Wege ausprobiert, neue Gedanken zulasst und sie in die Tat umsetzt. Die Wandlung, Eure Lockerheit ist eine Privatsache, Ihr müsst sie nicht nach aussen hin demonstrieren.
Zwänge
Was Muskelverkrampfungen im körperlichen Bereich darstellen, sind Zwänge im geistigen. Viele inkarnierte Wesen leben in einem starren Gebilde von Zwängen. Dabei müssen wir verschiedene Arten unterscheiden; wir möchten auf einige kurz eingehen:
Gesetze
Traditionen
Projektionen anderer
Fixe Vorstellungen
Gesetze
Im eigentlichen Sinne stellen Gesetze Zwänge dar; sie begrenzen die Möglichkeiten eines Individuums. Dies geschieht aber zum Wohle der ganzen Gemeinschaft. Gesetze regeln das Zusammenleben und werden durch die Gemeinschaft immer wieder überprüft und angepasst. Diese "Zwänge" sind für das Funktionieren einer Gesellschaft absolut nötig. Wenn jemand eine lautere Lebenshaltung hat, dann wird er auch nicht an die Grenzen der Gesetze stossen oder diese übertreten. Gesetze üben erst dann einen Zwang aus, wenn ein Wesen diese Regeln übertritt.
Traditionen
Bei den Traditionen sieht es anders aus; sie entstehen durch wiederholtes Anwenden. Dagegen ist eigentlich nichts einzuwenden, aber es besteht eine Gefahr, dass diese Traditionen weiterleben, obwohl sie ihren Hintergrund schon lange verloren haben - sie werden nicht hinterfragt. Viele Traditionen haben ihre Berechtigung schon lange verloren, oft ist auch der Hintergrund nicht mehr bekannt, aber weil es schon immer so war, "führt man die Tradition weiter". Es ist ein Automatismus entstanden, der einfach abläuft.
Es geht nicht darum, alle Traditionen abzuschaffen, auf die Seite zu legen. Nein, aber es ist an der Zeit, diese Gewohnheiten zu hinterfragen und wenn nötig zu handeln.
Überlegt Euch einmal, wie viele Eurer Handlungen durch Gewohnheit und Tradition geprägt sind. Diese vorbestimmten Handlungen ergeben ein starres Gefüge und stehen einer Lockerheit im Wege. Wir sagen nicht, dass Ihr Euch von allen Traditionen lösen sollt; aber beginnt, auch die altehrwürdigsten Gewohnheiten zu hinterfragen. Habt den Mut, an verstaubten Relikten zu rütteln und öffnet Eure Gedanken auch unkonventionellen Ideen, welche vielleicht bis vor kurzem gar nicht denkbar gewesen wären.
Projektionen anderer
Zwänge entstehen auch dadurch, dass andere Personen ihr Bild über Euch zu stülpen versuchen. Der Zwang besteht dann darin, diesem Bild entsprechen zu müssen. Es ist ein Theaterspiel - ein ziemlich anstrengendes, denn das Bild kann nie erreicht werden und es bleibt immer ein leichtes Gefühl des Versagens, des nicht Genügens zurück. Dieser Vorgang lähmt die Lebensfreude und die Spontanität, weil immer zuerst mit dem Bild verglichen werden muss. Sicher läuft das nicht gedanklich bewusst ab, aber es hemmt den Weg und es verursacht Zwänge: man will dem Bild