Fröhlich durch den Weltuntergang. Julianne Becker

Fröhlich durch den Weltuntergang - Julianne Becker


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die Wirkung ist die Gleiche. Es wäre dir dann peinlich, so genannt zu werden, damit in Zusammenhang gebracht zu werden. Oder du verlierst dein Ansehen. Freunde könnten dich verurteilen und vermeiden wollen. Und wer will schon seine Freunde verlieren? Heute besitzt der Begriff „Demokrat“ zum Beispiel kaum noch eine solche Ladung, er hat sich zumindest als Schimpfwort abgenutzt. Damals war es eine tödliche Bedrohung oder zumindest ein erheblicher Karriereknick, von einem anderen so genannt zu werden. Und die Umgebung ging auf Distanz, um nicht in den Ärger mit hinein gezogen zu werden, der diesem als „Demokrat“ beschimpften Menschen sicher bald blühen würde. Man wusste ja, der mehr oder weniger geliebte Kaiser konnte ihm das nicht durchgehen lassen!

      Je nachdem, wo ein Mensch in der Gesellschaft steht und womit er sich in seinem Leben beschäftigt hat und ob er auch unterschiedliche Informationsquellen zulässt, wird er Themen finden, die ihm aufstoßen. Er wird Strategien erkennen, wie ganze Bevölkerungsgruppen und Länder und Religionen schon wieder aufeinander gehetzt werden, so wie es die Deutschen in der Weimarer Republik erlebt haben (Kommunisten gegen Nazis), und er muss erkennen, das die Welt gerade im Chaos versinkt. Erst wird er sein Bauchgrummeln verdrängen, weil man ja sowieso nichts ändern kann. Doch die emotionale Ladung spült es immer wieder hoch. Die Menschen wittern doch, dass der Kurs, den wir gerade relativ automatisch nehmen, nicht zu unserem Besten ist. Und viele engagieren sich in irgendeiner Form. Sie demonstrieren gegen Stuttgart 21 (wird doch gebaut), gegen Windkrafträder (dito) oder gegen TITIP, Lagerung von Atomsprengköpfen in der Eifel oder HARP. Oder sie leisten humanitäre Hilfe. Natürlich sucht jeder nach vertrauten Lösungsstrategien aus dem eigenen Erfahrungsschatz.

      Doch Lösungen, die in besseren und stabileren Zeiten vermutlich geholfen hätten, wie etwa eine neue Partei gründen, die richtige Partei wählen, demonstrieren, Bücher schreiben oder einfach ganz raus gehen aus dem System und irgendwo fernab vom Chaos in einer Höhle autark leben, helfen nun nicht mehr. Das ist auch eines der Symptome, an denen du den Weltuntergang erkennen kannst. Keiner kann sich dem entziehen, alle sind betroffen und nichts funktioniert so wie vorher. Die Menschheit ist mit ihren Problemen global zusammengewachsen. Du bist immer dabei, wenn es global rummst, es geht gar nicht anders. Ich glaube, dass wir es so machen müssen, wie wir es noch nie gemacht haben und vor allem, wie die wenigsten Menschen es sich überhaupt vorstellen können. Aber wir sind doch kreative, also mental und emotional intelligente und ungemein schöpferische Menschen, deshalb: Nichts wäre doch leichter als das!

      Die Frage ist doch: Wer entscheidet gerade, wo die Reise hingeht? Ist da überhaupt jemand oben im Sattel oder reiten wir längst auf dem Gaul der Sachzwänge immer weiter ins Verderben? Wohin geht es? In die Zerstörung unserer Lebensgrundlage etwa? Nein, die Natur wird zunehmend gerettet und das ist auch gut so. Stört nun vor allem der Mensch selbst? Dieser Verdacht drängt sich mir leider auf. Ein einziger, nistender Milan kann ein Windkraftwerk an einem Standort verhindern. Ein Mensch, der in der Nähe wohnt und nistet, kann dies nicht. Denn Menschen gibt es offenbar wie Sand am Meer. Sie werden so abschätzig betrachtet wie lästige Spatzen oder wie Lemminge, nicht wie der kostbare, bedrohte Milan.

      Lemminge

      Die Lemminge hatte ich schon im Vorwort erwähnt. Mir drängt sich dieser Vergleich auf, weshalb wir hier noch einmal darüber reden müssen. Die meisten Menschen laufen brav der offiziellen Story der Massenmedien hinterher wie die Lemminge ihrer Herde. In manchen Jahren, dann nämlich, wenn es zu viele dieser kleinen Nagetiere gibt, mehr als ihr Biotop tragen und versorgen kann, strömen die Lemminge in langen Zügen zum Meer und stürzen sich dort gemeinsam in Massen über die Klippe. Offenbar ist dieser Trieb eine Art Selbstregulation in den Grenzen ihres Biotops, um das Überleben der ganzen Art auf Kosten der einzelnen Tiere zu sichern. Vermutlich mangels Fressfeinden. Ihr kollektiver Selbstmord ist für die ganze Art also durchaus sinnvoll. Denn wäre ihr Biotop erst einmal ganz ausgebeutet, würden alle auf einmal sterben. Erleben wir selbst nun ebenfalls die Auswirkung eines solchen Triebes der Selbstvernichtung, gegen den wir nichts machen können? Werden wir von einem Instinkt überrannt? Ist das vielleicht der Hintergrund unseres Fehlverhaltens?

      Die Georgia Guide Stones

      Hast du schon einmal von den Georgia Guide Stones gehört? Zu Deutsch: „Die Steine mit Anleitung, aufgestellt in Georgia, dem Bundesstaat der USA, von dem man ansonsten nur selten hört, der also jwd liegt“. Dieses Monument ist der Beweis dafür, dass es längst Leute gibt, die mit diesem Lemminge-Instinkt kreativ umgehen. Sie haben sich offenbar darüber Gedanken gemacht, wie groß die menschliche Population der Erde idealerweise sein sollte, damit sie mit ihrem planetaren Biotop verträglich und nachhaltig leben kann. Auf dem Monument ist von fünfhundert Millionen Menschen die Rede, diese Zahl sollte nicht überschritten werden, sagt die Regel. Das steht so in der Anleitung in Stein gemeißelt, formuliert für die gesamte Menschheit. Ich habe mich natürlich sofort gefragt, ob ich selbst unter diese fünfhundert Millionen fallen würde.

      Niemand kennt die Leute, die dieses Monument erbaut haben. Ich jedenfalls konnte bei meinen Recherchen nichts über sie herausfinden. Doch sie müssen mächtig sein und viel Geld und Einfluss haben. Das braucht man, um mitten im Niemandsland in Georgia ein so großes Basaltdenkmal zu errichten. Dazu sind Planungen nötig, Genehmigungen und ausführende Handwerker. Du solltest es wissen und dir so deine eigenen, freien Gedanken darüber machen. Aus unseren Mainstream Medien weiß ich nichts davon, auf You Tube habe ich es gefunden.

      Da steht also seit Jahrzehnten mitten in der USA ein imposantes Denkmal, fast wie ein kleines, modernes Stonehenge. In verschiedenen Sprachen und Schreibweisen trägt es den immer gleichen Inhalt: So was wie die zehn Gebote für die Menschheit. Eine davon lautet also genau: Die Menschheit muss auf 500 Millionen reduziert und gehalten werden. Mit all ihren Sprachen ist das Monument offenbar auch als Übersetzungshilfe gedacht, eine Art Rosetta Stone für die Nachwelt. Es ist auch kein altes Denkmal, es steht definitiv noch nicht lange. Es waren also nicht die Indianer, die es aufgestellt haben. Ach ja, und Deutsch ist als Sprache nicht mehr dabei.

      Wer steckt dahinter? Um solch eine Granitmasse zu bewegen, braucht es schon einen ordentlichen Einsatz an Geld und Manpower, das Ding ist nicht als Witz gedacht, als Jungenstreich oder so. Es klingt mit seinen anderen Regeln zusammen auch viel zu ernst. Diese Regeln solltest du dir mal anschauen! Doch mal ehrlich, haben wir nicht alle schon gedacht, dass die meisten Probleme erst durch die Überbevölkerung entstanden sind? Es ist ein Tabuthema, nicht wahr? Heute sind wir bereits sieben Billionen Menschen. Wer denkt also darüber nach, wie 86 % der Menschheit verschwinden sollte? Und vor allem, welche 14 % dürfen weiterleben? Wir werden nicht einmal gefragt!

      Nur mal als Gedankenspiel: Was würde dir einfallen, wenn du als einflussreicher Besserwisser sieben Billionen Menschen auf fünfhundert Millionen reduzieren wolltest? Bei mir tauchen sofort Assoziationen zu den schlimmsten Beispielen in der deutschen Geschichte auf: Hitler hat vorgemacht, wie man ganze Bevölkerungsgruppen (Juden, Roma, Sinti), aber auch anderes, als unwert definiertes Leben wie Behinderte und sozial verwahrloste Menschen sowie natürlich alle aufmüpfigen, politischen Gegner gleich noch mit dazu los wird. Zwangssterilisation für die einen, Gaskammer für die anderen und dazwischen noch jahrelang ausgebeutet als Sklaven, bevor sie ermordet werden.

      Damals beschloss eine rechtsradikale Partei nach einem Staatsstreich, für das reine deutsche Volke ein tausendjähriges Reich zu errichten in Form einer Diktatur. Wie schnell ging die demokratische Weimarer Republik in diese Diktatur über! Unter Ausnutzung aller vorhandenen staatlichen Gewalt sehr, sehr schnell! Ein paar Tage nach seiner Wahl hatte Hitler schon alles fest im Griff. Daher die Angst der Menschen vor den Parteien am rechten und am linken Rand der Gesellschaft, denn im Kommunismus unter Stalin und Mao ging es nicht besser zu. Sind das also globale Nazis, die mitten im Niemandsland der USA ein solches Monument errichtet haben?

      Doch bitte keine Panik! Natürlich dürfen die anderen Menschen nichts davon merken. Wir wurden ja auch nicht zur offiziellen Enthüllung dieses Denkmals eingeladen, oder du etwa doch? Na also. Wie reduziert man denn eine Weltbevölkerung? Wen und wo? Ich kam stellvertretend für diese Leute auf folgende Ideen: Kriege, Terroranschläge, Krankheiten, Seuchen, Atomunfälle, Atombomben, chemische Waffen, biologische Waffen, Dürre, Überschwemmung, Hurricanes,


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