Sky-Navy 01: Die letzte Schlacht. Michael Schenk

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      Michael Schenk

      Sky-Navy 01: Die letzte Schlacht

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Kapitel 1 Der lange Flug

       Kapitel 2 Ein Heim im Nichts

       Kapitel 3 Die Beobachter

       Kapitel 4 Einsatzorder

       Kapitel 5 Korrektur

       Kapitel 6 Boten der Vergangenheit

       Kapitel 7 Kontakt

       Kapitel 8 Spuren des Verfalls

       Kapitel 9 Mobilmachungen

       Kapitel 10 Feindseligkeiten

       Kapitel 11 Innere Kämpfe

       Kapitel 12 Dilemma

       Kapitel 13 Ohne jede Rücksicht

       Kapitel 14 Ums nackte Überleben

       Kapitel 15 Entscheidungen

       Kapitel 16 In bester Tradition

       Kapitel 17 Das Ende eines Krieges

       Impressum neobooks

      Kapitel 1 Der lange Flug

       Koloniales Schlachtschiff C.S. Thunderstrike, im freien Raum, 36,2 Lichtjahre von Sol entfernt

      Eine Hochleistungselektronik war nicht dafür programmiert Sorge zu empfinden. Dennoch konnte man das Verhalten von Command-One durchaus als besorgt bezeichnen. Das Wartungsprogramm des Schiffes war durchgelaufen und zeigte weitere Schäden an. Jetzt lief das Überwachungsprogramm der Kryo-Schlafkammern und immer mehr der ursprünglich grün leuchtenden Dioden wechselten zu einem besorgniserregenden Gelb. Viel zu viele glommen Rot und zeugten vom Tod der Kälteschläfer. Auch die Berichte der übrigen Schiffe der Flotte zeigten zunehmende Ausfälle.

      „Hüllenbruch auf Deck Zwölf, zwischen Spant Sechs und Spant Sieben. Atmosphäreverlust. Versiegelung nicht möglich“, erschien auf dem Monitor, der für einen menschlichen Beobachter vorgesehen war. Es war die Meldung eines der Wartungsroboter.

      „Abschottung von Sektion Fünf auf Deck Zwölf vornehmen“, konnte man darunter die Befehlszeile des Kommandogehirns lesen. „Versorgungseinrichtungen zu Sektion Fünf stilllegen. Bypass der Versorgungsleitungen zu Kryo-Kammern der Sektion Sechs installieren und aktivieren, wenn bereit.“

      Die Verbindung zum Kreuzer New Caledonia war abgebrochen. Vielleicht war die Antennenanlage durch einen Meteoriteneinschlag zerstört worden. Möglicherweise war es ein Defekt an den Kommunikationseinrichtungen. Im schlimmsten Fall gab es einen Teilausfall des dortigen Kommandogehirns. Solange die Flotte den gleichen Kurs und die gleiche Geschwindigkeit beibehielt, war das nicht zu ermitteln. Erst wenn der Kreuzer die nächste Kurskorrektur nicht mitmachte stand fest, dass war sein Steuerhirn defekt und das Schiff wohl unwiederbringlich verloren war.

      Der ursprünglichen Planung nach hätte der Flug, mithilfe des Cherkov-Überlichttriebwerks, nur wenig mehr als sieben Jahre dauern sollen. Es sollte ein Überraschungsangriff auf die solare Föderation werden. Aus einer Richtung, die der Feind nicht erwartete, und mit einer übermächtigen Flotte, die jeden Widerstand hinwegfegen würde.

      Dann war es ausgerechnet auf dem Flaggschiff C.S. Thunderstrike zu einem Schaden am Überlichttriebwerk gekommen. Der Cherkov brachte nur noch einen Teil seiner Leistung und die Flugdauer würde nun insgesamt 142 Jahre betragen. Der Hochleistungselektronik Command-One, welche die koloniale Flotte befehligte, blieb jedoch keine andere Wahl, als der Basisprogrammierung zu folgen und die drei Hauptdirektiven zu beachten. Da die Flotte mit voller Kampfkraft am Ziel eintreffen sollte, bestimmte das langsamste Schiff die Geschwindigkeit. Diese Direktive hätte nur von einem Kommandooffizier geändert werden können. Die Besatzungen durften jedoch erst am Ziel oder bei Sichtung eines feindlichen Raumschiffes geweckt werden.

      Natürlich gab es ein menschliches Element oder es hatte dieses zumindest gegeben. Eine kleine Wachmannschaft von sieben Besatzungsmitgliedern, welche im Notfall einschreiten und die erforderlichen Entscheidungen treffen sollte. Der Einschlag eines kleinen Meteoriten hatte sechs dieser Leben ausgelöscht. Der einzige Überlebende war nun ein Greis, dessen Körper wie die Schiffe zerfiel, und dessen Geist verwirrt war. Das Steuergehirn hätte seinen Anweisungen dennoch gehorcht, sofern sie den drei Hauptdirektiven nicht widersprachen, doch der Mann schien sich nicht daran zu erinnern, was seine Aufgabe und die der Flotte war. Nach so vielen Jahren der Einsamkeit war dies wohl auch nicht verwunderlich.

      Wie üblich übermittelte das Kommandogehirn den Situationsbericht an jenen Raum, in dem sich der letzte Überlebende der Wachmannschaft aufhielt. Die Sensoren zeigten, dass er sich im Wachzustand befand und die Meldung hören konnte. Command-One musste sie dreimal wiederholen, bevor der Mensch reagierte. Es war eine Folge von unverständlichen Lauten und zusammenhanglosem Gestammel, bis die greisenhafte Stimme verständliche Worte bildete. „Kein Besuch? Ich bekomme nie Besuch. Ich will Besuch, hörst du?“

      Command-One konnte damit nichts anfangen. Es hatte keine andere Wahl, als seiner Programmierung zu folgen. So tat die Hochleistungselektronik alles, um die Schäden an und in den Schiffen, so gut als möglich, zu minimieren, und die Schläfer und den Greis am Leben zu erhalten.

      Der Plan sah vor, einen endgültigen Vernichtungsschlag gegen die solare Föderation zu führen. Das riesige Geschütz auf dem Oberdeck der Thunderstrike bezeichnete man nicht umsonst als Planetenkiller. Die Flotte folgte nur einem einzigen Zweck: In einem Krieg zu siegen, der schon lange beendet war.

      Kapitel 2 Ein Heim im Nichts

       Direktorats-Flottenbasis Arantes, Stützpunkt der Sky-Navy, im hohen Orbit um Arantes II, 76 Lichtjahre von Sol entfernt

      Sub-Admiral Helena Tareschkova saß in dem bequemen Drehsessel vor ihrem Schreibtisch und betrachtete die dreidimensionale Projektion der Basis, die über der Schreibunterlage zu schweben schien. Gelegentlich strich sich unmerklich mit der Fingerkuppe über ihre linke Schläfe und die Ansicht wurde gewechselt oder ein Detail hervorgehoben. Wie nahezu alle Angehörigen der Sky-Navy oder der Sky-Cavalry trug sie das sogenannte Implant,


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