Schattenwald II. Roman Koszalka

Schattenwald II - Roman Koszalka


Скачать книгу
trafen bei diesem Waffengang. Karo flog einige Meter zurück, ihr Ausbilder ging zu Boden. Nach einigen Sekunden, hievten sich bei langsam wieder auf die Beine.

      „Ich würde sagen zwei zu zwei“, das Blut lief ihr noch aus der Nase und gab ihr damit ein verwegenes Aussehen „Hast du genug?“

      „Ich habe noch lange nicht genug,“ auf der Stirn des Ausbildern zeichnete sich ein klaffende Platzwunde ab, „aber ich würde sagen heute nur die Top fünfundzwanzig. Du bist bedeutend besser geworden.“ Er schulterte das Schwert und begann aus dem Stand einen Sprint auf sie „Wenn du gewinnst, bekommst du auch eine kleine Pause.“ Rief er ihr siegessicher entgegen.

      „Na dann komm mal her, “ Karo bereite sich mit einem wölfischen Lächeln auf den nächsten Waffengang vor, „Von wegen die Krankenstation wird nicht gebraucht. “ und sprintete nun selbst diesem Koloss entgegen.

       7

      Eine Wüste. Es war nicht abzustreiten, dies war eine Wüste. Chris beugte sich und nahm etwas Sand auf und ließ ihn durch seine Hände fließen. Die Sonne war hoch am Himmelszelt, allerdings war keine Hitze wahrzunehmen. Er und Thomas standen auf einer Düne und schauten sich um.

      „Ich habe die Hitze nicht mit angemacht. Wir wollen ja nicht, sofort übertreiben.“ Thomas hatte die Arme über die Brust verschränkt. Er schaute sich suchend um, „Na ich hoffe hier passiert etwas und wir haben nicht eine defekte Aufnahme erwischt.“

      Chris richtete sich auf. Er hob reflexartig eine Hand vor die Augen und besser zu sehen obwohl die Sonne ihn nicht blendete. In einiger Entfernung war eine große Wassermasse zu erkennen.

      „Ich denke wir müssen da hin“, Chris deutete in die Richtung. Kaum hatte er es gesagt, erhob er sich mit Thomas zusammen in die Lüfte und sie überbrückten die Distanz in wenigen Sekunden. Vorort sahen sie dann, eine Menschenmenge die vorher durch mehrere Sanddünen verdeckt waren. Ihre Spuren im Sand waren zwar deutlich zu sehen, nur ein Blinder würde sie Übersehen, aber sie waren doch recht gut vor direkter Einsicht geschützt. Es war eine bunte Mischung von Menschen, sie wirkten alle ausgelaugt und kraftlos. Überall dürre und unterernährte Leute. Die Tiere die sie mit sich führten, zu einem Großteil Ochsen hin und wieder auch ein paar Ziegen, waren auch nicht gerade voll Kraft strotzend. Die Menschen hatten ihr Hab und Gut selbst geschultert, nur die wenigsten hatten einen Karren. Dieses Volk kampierte nun vor dem großen Gewässer.

      Als Chris sich dann zwischen diesem Volk hindurchbewegte, konnte er immer noch einen eisernen Willen in ihren Augen erkennen. „Beindruckend, sie sind durch die Wüste geflüchtet. Haben das bisschen mit sich genommen, was sie besitzen und sind immer noch Ungebrochen. Ein Volk was man sich zum Vorbild machen könnte.“ Chris schritt ausversehen durch einen Mann hindurch. Überrascht blickte er Thomas an.

      „Es sind nur Hologramme. Du musst keine Bedenken haben.“

      „Wo ist nun hier das Alpha?“

      „Keine Ahnung, ich sehe das hier auch zum ersten Mal. Wir sollten einfach abwarten.“

      „Da tut sich was“ Chris deutet auf eine Düne, aus der Richtung, kam gerade einer dieser Menschen angelaufen. Dabei schrie er laut und mit wedelte den Armen. Man konnte nicht verstehen was er sagte, aber etwas schien ihn doch in helle Panik zu versetzen. Wieder reisten die beiden, innerhalb weniger Sekunden, zu der Sanddüne.

      Schnell war der Grund der Panik zu erkennen. Am Horizont war eine große Staubwolke auszumachen, diese bewegte sich in einem sehr schnellen Tempo auf sie zu. Chris kniff die Augen zusammen und konnte erkennen, dass es viele Pferde waren welche Kriegskutschen zogen. Der Größe der Wolke nach, die sie aufwirbelten, war das eine beeindruckende Streitmacht. Welche genau den Spuren der Flüchtlingen folgte. Unten im Lager machte sich Kopflosigkeit breit, man wand sich an einen Mann und bedrängte diesen.

      „Ich habe da unten nicht einen Soldaten oder Krieger gesehen, wenn da nicht gleich was passiert oder diese Armee dort keine Gnade kennt, sind die bald alle tot.“ Chris hatte nur laut gedacht aber Thomas nickte zustimmend. „Was macht der Kerl denn jetzt?“, der Mann den die Menschen bedrängt hatte, viel auf die Knie und fing an zu beten, „Na ob das an der Stelle hilft? Ich wag es ja zu bezweifeln.“

      „Was hättest du denn gemacht?“ Thomas stand wissend lächelnd neben Chris.

      „Ich? Nun ich kann es mir erlauben eine solche Gruppe anzugreifen. Ich hätte mich auf den Anführer dieser Armee gestürzt, in der Hoffnung das sein ableben, die anderen einschüchtern würde. Im Notfall, hätte ich noch weiter unter ihnen gewütet.“ Er besah dieses Volk zu seinen Füßen. „Aber das können sie nicht, dann hätte ich die Karren zerteilt und so viele wie möglich in die Fluten geschickt.“

      „Sieht du das andere Ufer?“

      „Nein, aber alles ist besser als der sichere Tod.“

      „Der Tod ist immer sicher, dass solltest du nicht vergessen. Aber ja, ich verstehe was du meinst.“

      Gespannt schauten die beiden Beobachter weiter zu, wie die Armee sich immer weiter, unaufhaltsam auf die Menschen zu walzte. Die Jubelschreie waren bereits von den Angreifern zu hören, als eine Feuersäule aus dem Himmel herunter geschossen kam und sich vor den geifernden Aggressoren ausbreitete. Diese konnten nicht so schnell ihr Tempo drosseln, so dass die ersten bereits in die Feuerwand hineinfuhren. Man hörte erstickende Schreie aus diesem heißen Hindernis. Danach stoppte der gesamte Zug.

      „Ich weiß wer das ist und auch wer die sind.“ Chris stand mit einem erstaunten Gesicht da, „Das ist Moses und die Angreifer sind die Ägypter. Das Wasser wird sich Teilen und Moses wird mit seinem Volk fliehen können.“ Die Verwunderung stand ihm noch immer ins Gesicht geschrieben „Und was soll das, mit dem Alpha zu tun haben. Wäre unter Ihnen ein Werwolf gewesen wäre er zum Angriff übergegangen. Auf Wunder hoffen ist eine Sache, aber wenn einem noch andere Möglichkeiten bleiben, nutzt man doch alles andere.“

      „Lass doch sehen, vielleicht ist das ja das Alpha, bei den Angreifern. Würde das nicht eher, in eurer Natur liegen?“ schmunzelte Thomas.

      „Nicht wirklich. Ich bin der Erste, nach einer sehr langen Zeit, der wieder Angreift.“ Schüttelte Chris ernst den Kopf.

      Die Zeit verstrich in wenigen Augenblicken und als der Abend Einzug hielt, sah man wie das Meer sich spaltete und Moses sich mit seinem gesamten Volk in Bewegung setzte. Das Murren der Ägypter wurde lauter, diese hatten sich, so nah wie möglich an die feurige Mauer heran gewagt und ließen ihren Pferden nun die verdiente Ruhe. Thomas und Chris beobachtet, das Treiben von einer etwas erhöhten Position aus.

      „Ziemlich viele und der göttliche Schutz, wird nur noch die Nacht über halten.“ dröhnte eine tiefe Stimme hinter den beiden. Erschrocken sahen sich beide um. „Zum Teufel sie flüchten nicht schnell genug, durch die Passage. Kaum bekommen sie Hilfe, werden sie wieder langsamer.“

      Chris war erstarrt, vor ihm stand ein Mann von seiner Größe, die Statur weitaus muskulöser als seine eigene. Seine langen, dunkelblonden Haare trug er offen und ein gleich farbener gestutzter Bart zierte sein Gesicht. Ein gelbes Auge schaute durch Chris hindurch und besah das lagernde Heer. Er stand nackt vor ihm und er war Schweiß gebadet. Neben ihm tauchten weitern nackte Gestalten auf. Alle hatten das unverkennbare Zeichen, eines Werwolfs.

      Chris war immer noch erstarrt, seine Augen wurden leicht Feucht „Alpha“ flüsterte er dann leise. In dem Moment hatte Chris den Eindruck, als hätte sich das Alpha ihn angeblickt und gezwinkert.

      „Wir rasten nur kurz.“ Alpha wandte sich dann seinen Werwölfen zu. „Nimmt alle euer Serum. Ich möchte keine Verluste erleiden, nur weil einer Erschöpft ist.“ Erst jetzt erkannte Chris, dass alle einen Gürtel trugen, der auf der Rückseite eine kleine Tasche besaß. Fast alle ließen sich erschöpft in den Sand fallen. Die einzige Ausnahme, war Alpha selbst, er ging zwischen seine Leute durch. Sein gesamtes Erscheinen versprühte ein Gefühl, der Unbesiegbarkeit. Erhaben und doch nackt wie er war, konnte man sich darauf verlassen, dass er einem helfen würde.

      „Geborgenheit verspüre ich, obwohl dies hier nur eine Aufnahme ist.“ Chris flüsterte immer noch vor Ehrfurcht.

      „Ich will, dass wir diesem Abschaum


Скачать книгу