Wallenstein. Friedrich Schiller

Wallenstein - Friedrich Schiller


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      Friedrich Schiller

      Wallenstein

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Prolog

       Wallensteins Lager

       Die Piccolomini

       Erster Aufzug

       Zweiter Aufzug

       Dritter Aufzug

       Vierter Aufzug

       Fünfter Aufzug

       Wallensteins Tod

       Erster Aufzug

       Zweiter Aufzug

       Dritter Aufzug

       Vierter Aufzug

       Fünfter Aufzug

       Impressum neobooks

      Prolog

      Gesprochen bei Wiedereröffnung der Schaubühne in Weimar im Oktober 1798

      Der scherzenden, der ernsten Maske Spiel,

      Dem ihr so oft ein willig Ohr und Auge

      Geliehn, die weiche Seele hingegeben,

      Vereinigt uns aufs neu in diesem Saal

      Und sieh! er hat sich neu verjüngt, ihn hat

      Die Kunst zum heitern Tempel ausgeschmückt,

      Und ein harmonisch hoher Geist spricht uns

      Aus dieser edeln Säulenordnung an,

      Und regt den Sinn zu festlichen Gefühlen.

      Und doch ist dies der alte Schauplatz noch,

      Die Wiege mancher jugendlichen Kräfte,

      Die Laufbahn manches wachsenden Talents.

      Wir sind die Alten noch, die sich vor euch

      Mit warmem Trieb und Eifer ausgebildet.

      Ein edler Meister stand auf diesem Platz,

      Euch in die heitern Höhen seiner Kunst

      Durch seinen Schöpfergenius entzückend.

      O! möge dieses Raumes neue Würde

      Die Würdigsten in unsre Mitte ziehn,

      Und eine Hoffnung, die wir lang gehegt,

      Sich uns in glänzender Erfüllung zeigen.

      Ein großes Muster weckt Nacheiferung

      Und gibt dem Urteil höhere Gesetze.

      So stehe dieser Kreis, die neue Bühne

      Als Zeugen des vollendeten Talents.

      Wo möcht es auch die Kräfte lieber prüfen,

      Den alten Ruhm erfrischen und verjüngen,

      Als hier vor einem auserlesnen Kreis,

      Der rührbar jedem Zauberschlag der Kunst,

      Mit leisbeweglichem Gefühl den Geist

      In seiner flüchtigsten Erscheinung hascht?

      Denn schnell und spurlos geht des Mimen Kunst,

      Die wunderbare, an dem Sinn vorüber,

      Wenn das Gebild des Meißels, der Gesang

      Des Dichters nach Jahrtausenden noch leben.

      Hier stirbt der Zauber mit dem Künstler ab,

      Und wie der Klang verhallet in dem Ohr,

      Verrauscht des Augenblicks geschwinde Schöpfung,

      Und ihren Ruhm bewahrt kein daurend Werk.

      Schwer ist die Kunst, vergänglich ist ihr Preis,

      Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze,

      Drum muß er geizen mit der Gegenwart,

      Den Augenblick, der sein ist, ganz erfüllen,

      Muß seiner Mitwelt mächtig sich versichern,

      Und im Gefühl der Würdigsten und Besten

      Ein lebend Denkmal sich erbaun – So nimmt er

      Sich seines Namens Ewigkeit voraus,

      Denn wer den Besten seiner Zeit genug

      Getan, der hat gelebt für alle Zeiten.

      Die neue Ära, die der Kunst Thaliens

      Auf dieser Bühne heut beginnt, macht auch

      Den Dichter kühn, die alte Bahn verlassend,

      Euch aus des Bürgerlebens engem Kreis

      Auf einen höhern Schauplatz zu versetzen,

      Nicht unwert des erhabenen Moments

      Der Zeit, in dem wir strebend uns bewegen.

      Denn nur der große Gegenstand vermag

      Den tiefen Grund der Menschheit aufzuregen,

      Im engen Kreis verengert sich der Sinn,

      Es wächst der Mensch mit seinen größern Zwecken.

      Und jetzt an des Jahrhunderts ernstem Ende,

      Wo selbst die Wirklichkeit zur Dichtung wird,

      Wo wir den Kampf gewaltiger Naturen

      Und ein bedeutend Ziel vor Augen sehn,

      Und um der Menschheit große Gegenstände,

      Um Herrschaft und um Freiheit wird gerungen,

      Jetzt darf die Kunst auf ihrer Schattenbühne

      Auch höhern Flug versuchen, ja sie muß,

      Soll nicht des Lebens Bühne sie beschämen.

      Zerfallen sehen wir in diesen Tagen

      Die alte feste Form, die einst vor hundert

      Und funfzig Jahren ein willkommner Friede

      Europens Reichen gab, die teure Frucht

      Von dreißig jammervollen Kriegesjahren.

      Noch


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