Das Ergebnis zählt. Anja Gust
24790 Ortsteil Schacht-Audorf
Alle Rechte vorbehalten, einschließlich der Übersetzungs-, Aufführungs-, Theater-, Film-, Musical-, Audio-, Aufnahme-, Bild-, Ableitungs- und Adaptionsrechte, elektronische + online Rechte. Kein Teil dieses Buches, einschließlich der Bilder darf ohne schriftliche Genehmigung in irgendeiner Weise verwendet, reproduziert, adaptiert und exzerpiert werden.
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Zuerst
Hintergrundinformationen
Viele Menschen haben Freude an Geschichten und Büchern.
Egal wie gut oder ob sie lesen können.
Egal ob sie eine Behinderung haben oder nicht.
Lesen dient der Kultur, Bildung und sozialer Teilhabe von Menschen.
Diese Geschichtensammlung sind bunte Geschichten für alle, egal wie gut man lesen kann.
Es gibt bisher zu wenige leicht verständliche Bücher für Erwachsene. Viele Menschen denken: „Wer nicht gut lesen kann, hat auch kein Interesse an Literatur.“
Es gibt Menschen, die leicht verständliche Literatur brauchen.
Menschen mit Lern- und Leseschwierigkeiten, leben in einer zeichenvermittelten Welt, in der ihnen der Zugang zu einer fest verankerten Kulturtechnik, dem Lesen und dem Erleben von Geschichten erschwert ist. Als Kinder wurden sie allenfalls mit Bilderbüchern konfrontiert. Ihre Alltagswelt sieht im Wohnheim oder in der Werkstatt kaum Begegnungen mit Büchern, mit Literatur vor. Ihr Weg in die Welt der Literatur ist mühsam. Erschwerend kommt hinzu, dass es nur wenig geeignete Literatur gibt, die leicht verständlich ist.
Sie lesen daher im Erwachsenenalter meist Kinderbücher, die für sie inhaltlich wenig ansprechend sind oder greifen auf Fernsehzeitschriften und Boulevardzeitungen zurück, da diese viele Bilder enthalten.
Öffentliche Einrichtungen wie Bibliotheken oder Buchhandlungen sind auf die Bedürfnisse von Lesern mit Behinderungen nur unzureichend eingestellt.
Diese Tatsachen führen oft dazu, dass das Lesen nach Verlassen der Schule verlernt wird.
Kulturelle Teilhabe ist allen Menschen möglich, wenn man Zugänge zu kulturellem Material in zugänglichen Formaten entwickelt, wie es in der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen im Artikel 30 verzeichnet ist. Der Gebrauch von Leichter Sprache ist seit längerer Zeit eine Forderung verschiedener Selbstvertretungsorganisationen von Menschen mit Behinderungen, Vereinen und Verbänden der Behindertenhilfe. Immer häufiger werden Informationsmaterialen in leicht verständlicher Sprache angeboten. Literatur in leicht verständlicher Sprache wird bisher nur von wenigen Verlagen herausgebracht und ist immer noch eine Ausnahmeerscheinung.
Mit der Kunst der Einfachheit wurden Geschichten in leicht verständlicher Sprache geschaffen, die für alle Menschen lesbar und erfahrbar sind und einen hochwertigen Lesegenuss bescheren. Jeder Mensch kann Texte in Leichter Sprache besser verstehen. Die Geschichten bestehen aus kurzen Sätzen, beinhalten keine Fremdwörter und besitzen eine klare Aussage. Verschiedene Themen werden angesprochen.
Auch Menschen, die nicht lesen können haben Freude an Geschichten und Büchern. Gemeinsam wird die Freude am Lesen geteilt. Leicht verständliche Bücher öffnen Menschen mit Leseschwierigkeiten neue Perspektiven.
Widmung
Dieses Buch ist allen Menschen gewidmet, die mich auf meinem Weg durchs Leben begleitet haben, ohne Euch wäre es nicht entstanden.
Meine erste Banane war eine Ananas
Meine erste Banane war eine Ananas.
Da stand ich nun.
Gestrandet in der Obstabteilung des Supermarktes.
Nur zehn Kilometer von zu Hause -
und doch eine Weltreise.
Im Brustbeutel mein Begrüßungsgeld.
Ich, ein Kind der DDR.
Dreizehn Jahre alt.
Und vom Gefühl geplagt,
gerade gründlich zu versagen.
Ich war nicht nur überglücklich,
sondern auch überfordert.
Total überfordert.
Welche Südfrucht passte denn zu mir?
Die Wende.
„Bitte keine übereilten Entschlüsse treffen.
Die Politik wird der Situation angepasst.“
Ich musste meine Situation dringend dem Supermarkt anpassen.
Es war verrückt.
Dabei hatte der Tag so gut begonnen.
Ich schob mein Fahrrad aus dem Stall.
Nur zehn Kilometer bis zur Grenze.
Mit dem Rad ein Katzensprung -
und doch eine Weltreise.
12.November 1989.
Über mir ungetrübter Herbsthimmel.
Unter mir löchriger Beton.
Vor mir der aufregendste Tag meines ganzen Lebens.
Ich wohnte in der schönsten Einöde.
Bahnhof Endstation: Sehnsucht.
Alles weit weg.
Sehr weit weg.
Aber die Grenze nicht.
Ich, Jörg.
Das Kind vom Zonenrandgebiet.
Der Grenzer kontrollierte.
Wortlos.
Mein Pass trug jetzt einen Stempel.
Und meine Kindheit war verschwunden.
Verschwunden mit dem Land,
das von „blühenden Landschaften“ ersetzt werden sollte.
Auf einem Campingplatz gaben sie mir einen Joghurt.
Und 100 D-Mark Begrüßungsgeld.
Ich durfte damit machen,
was ich wollte – unerklärlich.
„Das Gras war hier viel grüner.“
So ging ich in den Supermarkt.
Mich erwarteten:
Viele Preise, die auf Komma 99 endeten.
Musik,
Menschenmassen,
Hektik,
Glitzerlicht und
volle Einkaufswagen.
So hatte ich in die überschäumende Wahl,
und