Die Krystallwesen. Liesbeth Listig

Die Krystallwesen - Liesbeth Listig


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      Liesbeth Listig

      Die Krystallwesen

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorwort

       Das große Treffen

       Zellteilung

       Der Auftrag

       Spione

       Freund oder Feind

       Ruhigere Zeiten

       Friede, Freude und…

       Wundersame Gene

       Wieder zurück

       Das Spiegelbild

       Der Herr der Krystalle

       Zuwachs

       Eins, zwei und drei

       Seepferdchen

       Menschenrechte

       Krystalline Sozialstrukturen

       Zeitenwenden

       Neubeginn

       Untergang oder Zeitfrevel?

       Die Rettung naht

       Epilog

       Lebensphilosophische Lästerei

       Impressum neobooks

      Vorwort

      Meine Protagonisten, die ihnen aus den Büchern „Der Sommereremit“ und „Der Seelenspiegler“ bereits bekannt sind, habe ich in dieses Buch hinüber retten können. Sie sind nun über ihren Tod hinaus aktiv.

      Aus dem ersten Roman, der reichlich mit teilweise autobiographischen Reiseanekdoten und Lebenserfahrungen gespickt war, und dem zweiten Roman, welcher bereits einige skurrile Inhalte aufwies, wurde nun endgültig von mir ein erneuter Genrewechsel, hin zur Science-Fiction, vollzogen. Auch die eigenen Weltanschauungen sowie eine gehörige Portion Humor kamen hierbei nicht zu kurz.

      Von Kindheit an habe ich die Science-Fiction- Literatur verschlungen und jeden Autor bewundert, der oder die sich an dieses schwierige Genre herantraute. Schließlich mussten diese komplett, neue Welten und Zusammenhänge entwickeln, was von Schreibern, die im Hier und Jetzt arbeiten, nicht gefordert wurde.

      Literatur wurde für mich sowohl beim Lesekonsum als auch beim Schreiben interessant, wenn Fantasie, Geist und Humor auf einen erträglichen Schreibstil trafen. Ich hoffe, dass mir dieses mit dem vorliegenden Roman gelungen ist und er ihre Zustimmung findet.

      Also, Augen auf! Viel Freude beim Lesen wünscht eure/ihre

      Liesbeth Listig

      Das große Treffen

      Vor und hinter sich erzeugte der Spiegler eine Falte im Raum- Zeitkontinuum und, ohne sich eigenständig zu bewegen, schoss er schneller als jeder Lichtstrahl seinem Ziel entgegen. Sein Ziel war das Zehntausendjährige Treffen mit den anderen seiner Art. So surfte er auf der Welle des gekrümmten Raums und das All um ihn herum erstrahlte in verschiedenen Farben des Lichtspektrums. Die glänzende, metallähnliche Haut schillerte in allen Farben und in dieser Situation erinnerte er tatsächlich an ein Surfbrett. Allerdings hatte der etwa drei Meter lange Körper eher die Form einer gedehnten Konkavlinse.

      Die Spiegler waren aus einer längst ausgestorbenen Art von hochintelligenten Lebewesen hervorgegangen, welche ihren Lebenssinn in der Erforschung des Weltraums und dessen Wundern sahen. Ohne Zweifel waren die Spiegler keine technische Entwicklung, sondern die natürliche Weiterentwicklung der ursprünglichen Art. Sie bestanden hauptsächlich aus einem riesigen, neuronalen Netzwerk, das mit menschlichen Gehirnen in millionenfacher Ausführung zu vergleichen gewesen wäre. Auch sie sammelten Wissen, wie ihre Vorläufer, um den Sinn ihres Daseins zu ergründen.

      Um ihrer Aufgabe gerecht werden zu können, konnten sie sich in die verschiedensten, denkenden Seelenformen, die im Weltraum vorhanden waren, hineinversetzen und in deren Bibliotheken, seien es nun Gehirne von Lebewesen oder andere Wissensspeicherformen, stöbern. Es gab sogar einige uralte Spiegler, die mit ganzen Galaxien kommunizierten und ihre Gedanken und Erkenntnisse lasen.

      Dieser Seelenspiegler war jedoch noch jung, höchstens ein paar Milliarden Jahre alt. Er war noch nicht befugt und wohl auch nicht in der Lage, andere Daseinsformen als Lebewesen, die hauptsächlich aus Wasser bestanden, zu spiegeln. Seine telepathischen Fähigkeiten reichten vorerst nur für solche wabbligen Wesen. Natürlich war er ein Telepath. Er musste aber mindestens auf fünfzig Meter an ein Subjekt herankommen, um tätig werden zu können. Dann konnte er die Bibliotheken bzw. Hirne seiner „Klienten“ nach Wissenswertem durchforsten und Kopien davon in seinen schier unendlich scheinenden Nervenverbindungen speichern. Des Weiteren konnte er Emotionen, ob gut- oder bösartiger Art, verstärken und auf den Verursacher zurückspiegeln, was für manches Lebewesen eine heilsame, oder manchmal auch tödliche Erfahrung darstellen konnte. Auch war er in der Lage, solche Gefühle auf andere Wesen umzulenken und zu projizieren.

      Vieles andere war dem Spiegler noch möglich. Aber wenn er eine Seele komplett in sich aufnehmen wollte, brauchte er deren Zustimmung. Vielen verschiedenen Lebensformen hatte er bereits angeboten, ihren natürlichen Tod hinauszuzögern und in seinem neuronalen Netz weiter zu existieren, aber wenn sich eine dazu entschloss, degenerierte ihre Seele bereits nach ein paar tausend Jahren und löste sich auf. Dann war der Spiegler wieder allein.

      Seinen letzten Auftrag hatte der junge Spiegler gründlich verbockt. Er hoffte jedoch, dass das Endergebnis sich trotzdem sehenlassen konnte. Man hatte ihn zu einem unscheinbaren, blauen, wässrigen Planeten


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