Boheme. Markus Szaszka
Richtung Nusswodka, bekam das erhoffte freundliche Nicken zurück, griff hinter den Tresen und nach der Flasche, goss sich weitere 4 Zentiliter ein, kippte sie und spürte das Wässerchen erneut seinen Magen und Brustbereich wärmen.
Vom Aufenthalt in der Kälte brannten ihm die Augen ein bisschen, also legte er seine Stirn auf den Tresen, schloss seine Lider und ließ das unentwirrbare Gemisch aus Musik, Gesprächen und Geschirrklimpern auf sich einwirken. Das Chaos um ihn herum war groß genug, um die herumwirbelnden Gedanken in ihm zu zähmen. Kurz nickte er ein, vielleicht für wenige Sekunden, höchstens eine oder zwei Minuten, doch als er aufwachte, war das wohlige Gefühl in seinem Bauch verschwunden. Seine Schuhe fühlten sich nasskalt an, sein Pullover kratzig und sein Magen drückte ihm schwer gegen das Zwerchfell. Mulmig war ihm zumute und die ungebetenen Gedanken meldeten sich wieder.
Von Valeska hatte er geträumt, wenn es denn überhaupt ein Traum gewesen war. Vielleicht hatte er sich wieder nur an etwas erinnert, auf dem Tresen liegend, inmitten feierfreudiger Hardrocker. Das wusste Maksymilian, der sich etwas fiebrig zu fühlen begann, nicht genau zu unterscheiden. Schön war sie in seiner Erinnerung, doch ängstlich und verwirrt im Inneren – das war sie aber nur für jemanden, der sie kannte. Begegnete man ihr auf der Straße, fiel die schüchterne und hochgeschlossen bekleidete Frau nicht besonders auf. Doch sah man ihr einmal in die Augen, in diese grenzenlosen Universen, die einen zu verschlingen drohten, wurde sich ein jeder gleich bewusst, dass dieser Frau die Stirn zu bieten, kein Leichtes war. Er hatte sie geliebt, ja, vielleicht liebte er sie noch immer, doch eines wusste Maksymilian genau: Sie war schuld an dem ganzen Schlamassel, in dem er sich befand. Mehr noch als das wusste er, dass dies eine Lüge war, doch eine, mit der er sich angefreundet hatte. Leidiges Hirn, lass mich in Ruhe!
»Hey, gib mir mal den Wodka!«, sagte Maja mit einer Hand ausgestreckt, in der anderen ein Bierglas unter den Zapfhahn haltend.
Maksymilian sah auf die Flasche vor ihm, die kaum mehr als zu einem Viertel voll war, hörte in sich hinein, verzog leidend sein Gesicht, zog den Wodka zu sich, fummelte einen Geldschein aus der rechten Hosentasche und knallte ihn auf den Tresen.
Maja schmunzelte, verstand und rief irgendwo in die Menge: »Nusswodka ist aus!«
Für den Rest des Abends war Maksymilian also beschäftigt. Er dämpfte seine Gefühle, blockierte Gedanken und versuchte Erinnerungen zu löschen. Jedes Mal, wenn kein Gast an der Bar stand und nach einem Getränk, einem bestimmten Lied oder Nüssen fragte, kam Maja auf Maksymilians Seite des Tresens, sah ihm tief in seine glasigen, müden Augen oder setzte sich auf einen Barhocker neben ihn, legte ihm ihre Hand auf das Knie, tätschelte seinen Rücken oder gab ihm einen Kuss auf die Wange. Das tat sie absichtlich ungeschickt, sodass ihre Lippen auch seinen Mundwinkel berührten.
»Es ist gut, dass du morgen wegziehst«, sagte sie, seine Hände in ihren haltend und an seine Schulter gelehnt, während sein Blick starr nach vorne gerichtet blieb.
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