Cross-Skating Magazin Jahrbuch 2017. Frank Röder
durchführen? 2016: Aktuelles Veranstalter-Mobbing in einem Forum, das sollte absolut inakzeptabel sein!
Thema „Veranstaltungen“: Biathlon-Varianten wurden von den Teilnehmern als „nette Spielerei“ verstanden, nicht aber als langfristig wirksame Motivation, wie etwa eine Vorbereitung auf eine längere Tour (Bodensee Tour) oder einem reinen Cross-Skating Wettkampf. Warum trotzdem biathlon-ähnliche Veranstaltungen als Wettkampf so nachgefragt würden, deutete die Mehrheit durch den hohen Image-Wert und damit verbundenen Selbstdarstellungskraft als „Biathlet“ („man ist ein Athlet, egal wie scheiße man ist“, sorry, ein Zitat). Diese Feststellungen sollten den sportlichen Wert als kurzfristige Motivationshilfe nicht abwerten, es wurde jedoch festgestellt, dass mit weniger als dem halben Aufwand eines „Biathlons“ ziemlich sicher mindestens zwei reine Cross-Skating Rennen, mit deutliche höherem sportlichen Wert für die Sportler, veranstaltet werden können. Deswegen wurden Veranstaltungsstandards gefordert, worauf der Hinweis auf das, sicher noch entwicklungsfähige, Veranstalterhandbuch gebracht wurde. Bestimmte, überbeworbene Veranstaltungsarten sollten daher nicht überbewertet werden und die investierte Energie besser in „effizientere“ Veranstaltungen gesteckt werden, die mehr Sportler erreichen und ihnen sportlich mehr bringen. Die Einschätzung, was effizient sei, unterlag bei der Convention einer gewissen Streuung, aber folgte dennoch einer klaren Linie: Biathlon: Ja, entweder als „Gag“ zum Saisonabschluss oder als Zusatzangebot für Treffs oder Trainingsgruppen oder wenn schon „richtig“ dann sehr systematisch nach persönlichem Trainingsplan. Allerdings wird die Möglichkeit sich in einem Wettkampf objektiv vergleichen zu können als immer noch gering eingeschätzt, weil es kaum Veranstaltungen nach Standards gibt. Sportlicher Wert für Leistungssportler ist als mittelhoch, eher als Trainingsergänzung zu bewerten, für den Breitensportler ist es zu vernachlässigen und hat mehr Unterhaltungs-Charakter oder dient eben der Imageverbesserung. Treffs: Von allen Anwesenden als wichtigste Art der Veranstaltungen betrachtet. Lieder gibt es zu wenige und einige geeignete Aktive sind sich offenbar „zu fein“ mit anderen zu skaten oder einmal langsamer zu skaten. Als ideale Dauer wurde 45 bis 80 Minuten für einen Treff genannt, was aber auch das Problem aufzeigt, dass viele Einsteiger zu lange benötigen bis sie zuverlässig mindestens 45 bis 60 Minuten durchskaten können. Touren: Die Bekanntgabe geprüfter Cross-Skating Touren wurde als höchst motivierend eingestuft! Als eine längere Variante der Treffs, 90 bis 180 Minuten lang, sind Touren zwar tauglich für den Breitensport, aber noch trainingsintensiver als lediglich „Treff-Reife“ zu erlangen. Die Motivation (besser: der gute Vorsatz) zu solchen Touren dürfte zwar große sein, aber die Umsetzung erfordert konsequenteres Training und trainingsmethodische Betreuung. Schon das Manko keine Trainingspläne erstellen zu können, das bei den meisten „Trainern“ zu erkennen ist, erschwert die langfristige Betreuung erheblich. Eigentlich wäre das Angebot regelmäßigen Trainings eine typische Vereinsaufgabe. Praktische Erfahrungen mit Vereinen zeigen leider, dass die Unterstützung der Trainer durch Vereine, leider oft sehr mangelhaft ist und nicht langfristig gelingt. Langstreckentouren, 40 km (> 3 Stunden) und länger, sind nicht grundsätzlich schwer zu schaffen und sollten als langfristige Motivation auch mehr den Breitensportlern nahe gebracht werden. Auch hier ist wieder die Schwierigkeit, das viele Trainer nur dort auftauchen, wo der Euro lockt oder sogar einen Winterschlaf halten, was einen Saisonaufbau und Cross-Skating als Gesundheitsport fast unmöglich macht. Ideen wie die Grüngürtel-Touren (ca. 65 km in Frankfurt und Köln) oder Ziele wie 40 bis 60 km für Jedermann wurden bei der Convention grundsätzlich begrüßt, zeigen aber die Schere zwischen Anspruch und Wirklichkeit noch deutlicher, was das Betreuungspersonal betrifft. Solche Touren sind auf alle Fälle betreuungsintensiv und erfordern hohes Engagement vom Trainer, über lange Zeiträume auch ehrenamtlich. Wo diese Bereitschaft besteht, mag dies gelingen. Cross-Skating Rennen: Als sehr motivierend wurden von den Anwesenden Rennen empfunden unter dem Hinweis, dass es aber vielleicht nicht jeden reizt. Wettkämpfe sind kein Muss, aber als Leistungsüberprüfung sehr wertvoll. Viele trainieren erst dann systematisch, wenn sie auf Wettkämpfe hintrainieren. Dies ist sogar dann sinnvoll ist, wenn der Wettkampf ausfällt oder die Teilnahme krankheitsbedingt abgesagt werden muss – „der Weg ist das Ziel“. Erfolgversprechend scheint das „Andocken“ an Laufveranstaltungen, sofern wir Cross-Skater geduldet werden, sich separate Startgruppen einrichten lassen (dies ist absolut obligatorisch!) und die Laufstrecke auf für Cross-Skater geeignet ist. Was ist nun am effizientesten? Offenbar sind es tatsächlich die Cross-Skating Wettkämpfe und die längeren Touren bzw. Streckenziele. Voraussetzung ist eine gewisse Wettkampfdichte, Saisonplanung und ein systematischer Trainingsplan. Biathlon-Varianten kann man als sportlich eher unbedeutend einstufen.
Werbung für den Sport: Im Handel gibt es gute Infos, die wirklich guten sollten aber kürzer und prägnanter sein, die schlechten sollten auf besser verändert werden oder verschwinden. Die Verbindung von Handel und „Empfehlungen“ stößt sauer auf, wenn sie in Gästebüchern oder Foren als privat Empfehlung getarnt wird und das natürlich leicht ausfliegt. Tabellen von Trainern wirken zunächst übersichtlich und einladend, sobald aber ein „faules Ei“ darunter ist, wird damit automatisch die ganze Trainerliste abgewertet. Bei Listen mit hunderten Trainern sind etliche faule Eier dabei und der spontan gemachte Versuch von solche einer Liste fünf zufällig gewählte Trainer zu kontaktieren, endete in fünf Fehlversuchen (= 5 womöglich faule Eier?). Ohne Standards (keine „Scheinchen“) sind solche Listen beim intensiveren Durchleuchten ohnehin wertlos und werfen dann oft kein gutes Licht auf die Branche. Ein Teil der Anwesenden sprach sich ausdrücklich für die Nennung von einigen Links als Beispile für sehr informative Web-Präsenzen aus:
Cross-Skate Shop (Laden mit der längsten Erfahrung, Profi)
Nordic-Sports Reutlingen (Ein „Urgestein des Sport mit breiten Angebot)
Cross-Skating Videos (die größte Sammlung an Videos über Cross-Skating)
Nordicx.com (der zweite Cross-Skating Profi der Branche und leider schon der letzte)
Cross-Skating Forum (das Forum, das sich an die eigenen Regeln hält…)
Nordic-Sports-Academy-Stuttgart (die geballte Kompetenz in Stuttgart)
Aktionen für den Sport (hier gibt es Ideen, die den Sport weiterbringen)
Schafft sich der Cross-Skating Sport ab? Vieles deutet darauf hin, weil Teile der Szene sich zur Zeit nicht gerade besonders lern- und entwicklungsfreudig darstellen. Doch eigentlich sind genügend Erfahrungen und Erkenntnisse über den Cross-Skating Sport vorhanden den Sport professionell und seriös wachsen zu lassen. Seit 2013 schrumpft die Szene langsam, aktuell sogar etwas beschleunigt. Leider gehen auch einige konstruktive Charakteren der Szene verloren, aber das muss nicht nur negativ sein, weil durch ein gewisses Gesundschrumpfen, die Möglichkeit besteht es besser zu machen und die Szene dann wieder gesünder neu aufzubauen.
Benötigt wird eine Cross-Skating Szene 2.0! Absolut anerkannt wurden die diskutierten Streitpunkte in der Szene bzw. die Spannung zwischen einer bestehenden Szene und einer deutlich später etablierten Unterbewegung, die leider mehr bremst als fördert. Diese Unterbewegung hat zahlreiche Begriffe und Ideen nachgeahmt und sich teilweise versucht zu eigen zu machen. Sofern diese nicht allzu große Gruppierung oder Lobby als Teil der Szene bezeichnet werden kann (auch der Begriff Szene wurde von ihr schnell aufgegriffen), werde es Zeit eine Szene 2.0 (oder höhere „Version“) zu erklären, die sich an transparente Standards („Glasnost“) hält, die von der Öffentlichkeit praxisorientiert weiterentwickelt werden. Diese Convention sei ein erster Schritt dazu und war überhaupt