Der Traum: mehrbuch-Weltliteratur. Herbert George Wells
hörten auf, irgend eine nützliche Funktion auszuüben, und verwandelten sich in etwas wie eine schwammige Wucherung –«
»Der menschliche Körper glich also in gewissem Sinne den damaligen Gemeinwesen«, meinte Beryll.
»Sehr richtig. Der menschliche Körper hatte Gewächse und Krebsgeschwüre aufzuweisen, und Gottes schöner Erdboden so sinnlose Gebilde wie Cherry Gardens. Oh, alle jene Krankheiten! – Die bloße Erinnerung daran ist schrecklich.«
»Aber war man angesichts der fürchterlichen Gefahren, die jedermann bedrohten, nicht mit aller Kraft daran, physiologische Forschungen zu fördern?« fragte Salaha.
»Wußte man nicht,« fügte Heliane hinzu, »daß alle die Entartungen, von denen du sprichst, vermieden werden können und heilbar sind?«
»Durchaus nicht«, erwiderte Sarnac. »Man kann ja nicht gerade behaupten, daß die damaligen Menschen ihre scheußlichen Gewächse und Krebsgeschwüre gerne ertragen hätten, aber sie waren in ihrer Gesamtheit zu wenig lebenskräftig, um ernstlich gegen ihr Elend anzukämpfen. Und schließlich hoffte jeder, er würde für seine Person der Gefahr entgehen – bis er ihr erlag. Es herrschte eine allgemeine Apathie. Und die Priester, Journalisten und so weiter, die Schöpfer der öffentlichen Meinung mit einem Wort, waren eifersüchtig auf die Männer der Wissenschaft, sie redeten dem Volke ein, daß die wissenschaftliche Forschung im Grunde zwecklos sei, sie taten, was sie konnten, um alle Neu-Entdeckungen in Mißkredit zu setzen, die Diener der Wissenschaft lächerlich zu machen und das Volk gegen sie aufzuhetzen.«
»Darüber muß ich mich nun am allermeisten wundern«, sagte Heliane.
»Ihre Denkungsart war eben eine ganz andere; sie wurden nicht wie wir zu einer umfassenden Betrachtungsweise herangebildet. Ihr Denken war zerfahren und zerstückt. Die Gebreste ihres Körpers waren nichts im Vergleich zu den krankhaften Auswüchsen ihres Geistes.«
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