ALIEN TRÄUME. Robert Eder
durch die Garage das Haus auch zu betreten wäre, aber ein Haus sollte ein Gast durch die Türe betreten und nicht durch die Garage. Sie öffnete die Türe mit einem Schlüssel, den sie unter der Tür Matte hervorholte und bat mich einzutreten. Anders als in Bayern gab es keinen Vorraum sondern ich stand sofort im Wohnzimmer oder besser gesagt dem Wohn und Koch Raum. Der Boden bestand aus rötlichen dunklen Holzbrettern, mitten im Raum stand ein großes mit Leder bezogenes Sofa. An der rechten Seite waren neben der Türe einige Kleiderhaken an der Holzwand, die hinten eine Türe hatte. Geradeaus war ein mächtiger offener Kamin ganz aus Steinen gemauert und rechts davon zwischen Kamin und Türe stand ein Schaukelstuhl wie man ihn in allen Wildwestfilmen sieht. Hinter dem Schaukelstuhl waren ein Wapitigeweih und eine Winchester Büchse an der Wand. Links neben dem Kamin war Brennholz gestapelt, daneben war ein thekenartiger Tisch mit vier hohen Sesseln. Dahinter sah ich eine Küche mit links in der Ecke einem dieser hohen großen Kühlschränke mit abgerundeten Ecken. Daneben stand ein Elektroherd, ein Schränkchen mit einer steinernen Arbeitsplatte an dessen linker Seite, eine Spüle aus Stahlblech mit einer modernen Einhandarmatur und an der anderen Seite eine Wasserpumpe, wie man sie bei uns nur in Gärten sieht. Während ich diese Betrachtungen anstellte war ich bis zur Theke gegangen und konnte in der Ecke neben der Spüle einen mit Holz zu beheizenden Herd sehen dessen Ofenrohr in einem großen Bogen in den Kamin ging. Vom Kühlschrank bis über die Spüle zogen sich zwei Regalbretter hin auf denen allerlei Töpfe Pfannen und Vorratsdosen, Konserven, sowie Gewürzgläser und einige Flaschen standen. An der linken Wand befand sich auf Höhe des Herdes ein kleines Fenster und in der vorderen Ecke des Raumes stand eine Anrichte aus astigem dunklem Kiefernholz. Neben dem Eingang war ein großer Fernsehapparat und darunter in dem Kästchen auf dem der TV stand sah ich einen Videorecorder, einen kleinen Musiktower und ein Telefon. Ildico bat mich auf dem Sofa vor dem Kamin Platz zu nehmen und stellte Wasser für einen Kaffe auf. Ich streckte mich gemütlich auf dem Sofa aus und genoss das weiche Leder der Polsterung. Eigentlich waren es zwei Sofas die eine gemeinsame gut gepolsterte gemeinsame Rückenlehne hatten. An dem Sofa verspürte ich den Geruch von Leder und eine Spur von Rauch wie er von offenem Feuer kommt, jedoch keine Spur von dem Duft der mich an Ildico faszinierte. Ich nahm an sie hätte sich dieses Parfum erst ganz neu besorgt. Als der Kaffee fertig war füllte sie zwei irdene Becher, stellte sie auf die Theke. Ich erhob mich setze mich mit ihr auf die hohen Stühle, dann tranken wir unseren ersten Kaffee in ihrem Haus. Danach brachten wir mein Gepäck sowie die Kiste mit den Versorgungsgütern ins Haus und räumten die Lebensmittel ein. Danach zeigte mir Ildico den Rest des Hauses. Durch die Türe rechts hinten im Wohnraum, anschließend an die Garderobe neben dem Eingang, kam man in einen kleinen Flur von dem aus eine Wendeltreppe ins Obergeschoss ging. Unten kam man in ein Badezimmer mit Badewanne, Elektroboiler, einem Waschbecken gegenüber der Badewanne und in der Ecke hinten stand ein altmodischer Badeofen, der mit Holz zu beheizen war. Neben dem Badezimmer war ein WC, das ich dankbar besuchte, denn seit unserem Aufbruch hatte ich noch keine Toilette besucht und der Kaffee tat seine Wirkung. Danach nahmen wir gleich mein Gepäck mit in den Oberstock. Die Wendeltreppe mündete in einem Gang der in zwei Zimmer führte die den vorderen Teil des Obergeschosses ausmachten. Die Zimmer waren einfach ausgestattet und hatten an der Mittelwand neben der Türe einen gemeinsamen Kachelofen, der in keinem der Zimmer eine Heizstelle hatte sondern, wie mir Ildico erklärte, vom Küchenofen sowie vom Kamin mit Warmluft versorgt werden konnte, was mit einen eisernen Hebel in der Wand reguliert wurde. An der Außenwand, etwas von der Dachschräge betroffen, stand jeweils ein Bett und neben der Balkontüre stand jeweils ein kleiner Tisch mit einem Sessel. Am Fußende des Bettes in Richtung Balkon war in die Dachschräge jeweils ein Kasten eingebaut. Ich erkannte Ildicos Zimmer nur daran dass die Kastentüre ein wenig offen stand und darin Gewand zu sehen war. Ildicos Zimmer wirkte sonst auch eher unbewohnt, sie erklärte mir, dass sie hier oben nur schlafe und sich sonst immer unten aufhielte. Das Arbeitszimmer mit der Maschine wollte sie mir später zeigen, ich sollte mich erst häuslich einrichten und dann hinunter kommen. Ich packte meine Sachen aus und zog mich um. Obwohl ich jetzt keinen Duft an Ildico wahrgenommen hatte waren meine Gedanken schon wieder unter der Gürtellinie. Oh wie sollte das nur werden? Ich wählte eine Seidenbluse in lichtem Blau aus, streifte sie mir statt dem T-Shirt, das ich auf der Fahrt getragen hatte über. Büstenhalter trug ich schon seit dem Abitur nie mehr, ich glaube meine Figur erlaubt mir das auch. In der Schulzeit brauchte man solche Dinger um sich endlich erwachsen zu fühlen, aber seit ich ein Stück Papier besaß das mit „Reifezeugnis“ begann fühlte ich mich durch diese Dinger nur beengt. Ich zog statt eines Höschens ein Bikini Unterteil an und wählte einen glockigen mittelblauen Faltenrock in Knielänge aus. Dazu zog ich Schuhe mit leicht erhöhten Absätzen an. Nachdem ich die Treppe hinabgestiegen war, fand ich Ildico vor dem Fernsehapparat vor. Sie verfolgte eine lokale Fernsehsendung über landwirtschaftliche Belange wie die Umstellung der landwirtschaftlichen Produktion in dieser Region auf zwei neue Soja und Maissorten. Sie verfolgte diese Sendung konzentriert und machte sich auf einem Block dazu immer wieder Notizen. Als diese landwirtschaftlichen Nachrichten beendet waren und das Programm etwas interessanter zu werden schien schaltete sie den Fernseher aus und schaute mich an. Ich bemerkte Gefallen in ihren Augen und die Seidenbluse zog ihre Blicke an. Irgendwann wischte sie mit der rechten Hand, an der sie den faszinierenden Ring trug über die Stirn und schien ihre Konzentration augenblicklich zu finden. Sie entschuldigte sich für mangelndes Interesse, aber mit dieser Meldung könnten wir in den nächsten Tagen sicher Geld verdienen, denn wie sie meinte wären solche Betriebe und Organisationen mit Umstellungen in der EDV überfordert und sie wolle gerne diesen Job machen, sich aber erst melden wenn die Leute es selbst versucht hätten und Hilfe zu schätzen wüssten. Sie zeigte mir das Arbeitszimmer, das neben dem Wohnraum hinter der Garderobe lag und auch vom Flur neben der Stiege betreten werden konnte. Dort war auch noch eine weitere Türe die in den als Garage dienenden Schuppen führte. In dem Arbeitszimmer befand sich ein kleines Fenster das auf die Vorderseite des Hauses rechts neben dem Eingang blickte. Der Boden bestand aus schön gemaserten Nussbrettern und vor dem Fenster stand ein Arbeitssessel wie er im EDV – Bereich üblich war mit den üblichen fünf Rollen und den vielen Verstellmöglichkeiten sowie der dunkelgrauen Polsterung. An der Wand war ein großer Schreibtisch aus dunklem Nussholtz der sicherlich schon hundert Jahre alt war. Darauf standen ein Desktop, Scanner, Drucker sowie ein Telefonmodem aus der Steinzeit der Computergeschichte, auf das der Telefonhörer noch aufgelegt werden musste und der sonstige übliche EDV Krimskrams, wie CD Brenner und die üblichen externen Laufwerke. An der Wand gegenüber dem Schreibtisch die diesen Raum vom Wohnraum trennte stand ein neues ganz einfaches Regal aus Fichtenbrettern mit etlichen Büchern und diversen Datenträgern. Im untersten Regalfach standen ein elektrischer Heizlüfter und ein transportabler Radiorecorder. Neben den Eingang stand an der Wand ein altes Sofa auf dem zwei Schaffelle und ein Polster lagen. Ildico erklärte mir die Ausrüstung, gab die Diskette die mir so gute Dienste geleistet hatte, die ich ihr zu Beginn der Fahrt zurückgegeben hatte, in eine Box. Die ältere Ausrüstung, wie das Modem sei notwendig, da gerade viele Agrarinstitutionen noch solche Anlagen benützten, deren Modems mit moderneren wie das in ihrem Desktop gar nichts anzufangen wüssten. Sie würde die Bauern heute noch selbst werken lassen und morgen einmal hinein hören wie sie mit den notwendigen Umstellungen zurechtkämen. Konkurrenz sei fast keine bei diesen Jobs zu befürchten, da fast niemand der über so alte Anlagen verfüge sich mit EDV befasse. Wir gingen wieder in den Wohnraum und bereiteten uns einen Salat mit Schafkäse Oliven Tomaten etc. zu, den wir mit großem Vergnügen aßen. Ildicos Augen wanderten während des Essens immer wieder über meinen Körper und sie schien ebenso wie ich irritiert zu sein. Da sie vorher meine Irritation auch taktvoll übersehen hatte, tat ich nun das Selbe. Nachdem wir mit dem Essen fertig waren wusch sie die Schüssel und die Teller, ich trocknete ab. Darauf bat sie mich mir etwas Sportlicheres, so etwas wie ich auf der Fahrt getragen hatte und unbedingt Sportschuhe anzuziehen, denn sie wolle mir die Umgebung des Hauses zeigen. Kurz darauf hatte ich wieder Jeans an, die geforderten Sportschuhe und trug statt des Shirts einen weiten Pullover. Ildico versperrte das Haus und gab den Schlüssel unter die Tür matte. Dazu erklärte sie mir das machen in dieser Gegend Alle so und früher seien Häuser selbstverständlich nicht versperrt gewesen, aber wegen den Versicherungen müsste man nun zusperren, aber bei jedem Haus sei der Schlüssel unter der Tür damit jemand bei einem Unwetter Schutz fände. Denn auch obwohl es Frühsommer war konnte es auch jetzt jederzeit fürchterliche Unwetter geben. Wir erklommen den Hügel hinter dem Haus auf einem kleinem Pfad, der sich zuerst durch Buschwerk schlängelte, dann