Snørgl der Waldwicht. Betty Kamer

Snørgl der Waldwicht - Betty Kamer


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(einer der Schaden anrichtet), Amur (der Große) und Allsvartur (der die Farbe schwarz liebt)

       Die Glückskinder in diesem Buch:

      Sven, Annicke, Jan, Annerose und Felicia (genannt Felli)

      Dankeschön

      Lieber Leserling, ich möchte mich bei dir bedanken, dass du die erste Traumreise mit meinen Freunden und mir erlebt hast und dich nun auf ein weiteres Abenteuer freust.

      Als Dankeschön hält meine Schreiberline ein kleines Geschenk für dich bereit, das du über meine Mailadresse: [email protected] abrufen kannst. Schreibe mir das Codewort „Leserling“ und gib deine Adresse an. Ich werde sie dann bitten, es dir umgehend zusenden.

      Nun wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen von Teil II

      Das Tal der Schmetterlinge

Grafik 50

      Snørgl

      Wieder zu Hause

      Der vertraute Duft des Waldes, das Rascheln der Blätter unter meinen Füssen und mein herrlich weicher, mit Moos bezogener Sessel - konnte es etwas Schöneres geben, als wieder nach Hause zu kommen? Ich glaube nicht.

      Es war schon sehr aufregend, unser erstes Abenteuer, das ich gemeinsam mit den anderen erleben durfte. Freunden zu helfen, die in Not geraten waren, machte diese Traumreise zu einer ganz besonderen Mission. Auch die wieder strahlenden Augen unserer Glückskinder waren jede Anstrengung wert. Die Oberwichte hatten sich darauf verlassen können, dass wir zusammenhalten und es gemeinsam schaffen, die Wichte aus dem Dorf des Weihnachtsmannes zu befreien. Das wir auch Sami, das Seeadlerjunge, wieder zu seiner Mutter bringen würden, hätte ja niemand auch nur ahnen können. Sehr schön für uns alle war die neue Freundschaft zu Halia und Sami den Seeadlern, Pauri dem Papageitaucher und dem flinken Mink, einem Marder.

      So wurden wir alle auf das Herzlichste bei unserem Eintreffen im Wald begrüßt und es gab ein wundervolles Willkommensfest. Auch die schönste aller Elfen, meine Lýsa, war zur Begrüßung gekommen, worüber ich mich natürlich sehr freute.

      Wie du dir sicherlich vorstellen kannst, mussten wir alles Haar genau erzählen, was wir erlebt hatten. Jedes Detail sollten wir beschreiben und die neugierigen Zwischenfragen beantworteten wir in aller Ausführlichkeit.

      Doch bald schon spürte nicht nur ich, dass Vegard, Dellingur, Dagbjartur und Lýsa etwas bedrückte. Auch Vökull, Styggur und Reifur blickten sich abwechselnd merkwürdig an. Zunächst nahm ich an, dass es daran lag, dass sie uns nicht begleitet hatten und doch lieber mit uns auf Reisen gegangen wären. Vielleicht waren sie traurig darüber, nicht bei uns gewesen zu sein. So dachte ich mir auch nichts dabei, als die Elfen Elin und Sóla in Begleitung von Kibuz dem Kauz auf unserer Willkommensfeier auftauchten und sich zu uns gesellten. Ich glaubte wirklich, sie waren gekommen, um uns zu begrüßen.

      Nach einiger Zeit jedoch beugte sich Sóla zu Dagbjartur hinüber und flüsterte ihm etwas ins Ohr, woraufhin er den Kopf schüttelte und sich den Zeigefinger vor die Lippen hielt.

      „Hey, ihr zwei. Was brütet ihr denn da aus?“, fragte Léttféti lachend in Richtung der beiden.

      „Was tuschelt ihr denn da?“

      Die beiden blickten erschrocken auf und wirkten plötzlich so, als wären sie bei irgendetwas ertappt worden.

      Mit geröteten Wangen sah Dagbjartur zu Sóla und den beiden anderen Oberwichten, die ihm nun zunickten. Räuspernd stand er auf und blickte in die Runde.

      „Ihr lieben Wichte, liebe Gefährten… Wir wollten euch die Freude über eure geglückte Befreiung der Wichte und das Beisammensein mit den neuen Freunden nicht verderben. Doch während ihr fort wart, hat sich im Tal der Schmetterlinge etwas ereignet, das uns sehr beunruhigt.“

      Ich hatte mich also doch nicht getäuscht: Sie waren tatsächlich bedrückt. Das war auch der Grund, warum er mit Sóla getuschelt hatte. So etwas taten sie normalerweise nicht, wenn andere dabei waren. Uns wurde beigebracht, dass so etwas sehr unhöflich wäre.

      Äußerlich wirkte Dagbjartur sehr ruhig, als er weiter zu uns sprach. Doch wir konnten sehen, wie aufgewühlt er innerlich sein musste, denn unablässig knetete er seine Finger.

      „Nicht alles, was geschieht, kann man verstehen. Nicht jeden, den man zu glauben kennt, kennt man wirklich. Nicht immer kann man beschützen, was man für schützenswert hält. Doch immer ist es an uns selbst, Handlungen anderer abzulehnen oder sich gegen sie zu stellen. Ich möchte, dass jeder einzelne von euch zu seinen eigenen Gedanken steht und für sie eintritt. Wenn ihr etwas nicht gut findet, dann sagt es. Wenn ihr etwas gut findet, dann sagt es auch. Ihr kennt mich als ruhig und besonnen. Ich denke immer lieber noch einmal mehr über das nach, was ich sagen möchte. Doch wie sich Wichte verhalten, die einmal in unserer Gemeinschaft lebten, die mit uns aßen und tranken, denen ich einmal vertraute, ist abstoßend und für mich nicht akzeptabel. Niemals, hört ihr, niemals dürft ihr anderen Schaden zufügen, um das zu bekommen, was ihr nicht selbst besitzt. Etwas schön zu finden, was einem anderen gehört, ist verständlich und auch völlig normal. Neid und Eifersucht sind hingegen keine guten Eigenschaften, die ein Wicht, ein Tier, eine Elfe oder auch ein Mensch haben sollte. Was ich aber absolut ablehne ist, wenn man etwas aus Gier unbedingt besitzen will. So, das musste ich unbedingt einmal sagen. Tut mir leid, wenn ich euch diesen schönen Moment genommen habe, den ihr gerade alle zusammen genießt. Die geglückte Befreiung, glückliche Kinder und neue Gefährten. Aber es war mir sehr wichtig, meine lieben Freunde und Freundinnen, dass ihr einmal von mir hört, was ich denke. Und deswegen sage ich auch noch einmal hier und jetzt, dass ich fantastisch finde, was ihr alle zusammen geleistet habt, wie ihr in Freundschaft anderen geholfen und nicht nur die Wichte, sondern auch Sami befreit habt. Nun wird euch aber Elin erzählen, was vorgefallen ist. Danke, dass ihr mir so aufmerksam zugehört habt.“

      Nach diesen Worten von Dagbjartur blieb es eine kurze Weile mucksmäuschenstill, bevor Lýsa aufstand und zu klatschen begann. Immer mehr von uns standen auf und klatschten ebenfalls. Doch niemand sagte ein einziges Wort. Hätte ich auch gar nicht gekonnt, denn ich hatte nach diesen rührenden Worten einen echten Klos im Hals.

      „Ach meine Lieben, so setzt euch bitte wieder“, sprach er und unterstrich seine Worte mit einer Geste seiner Hände.

      Und dann berichtete Elin uns, was sich in unserer Abwesenheit ereignet hatte und wischte sich dabei mehrmals ein Tränchen von der Wange.

      „Nach eurer Verabschiedung haben wir uns alle hier zusammengefunden. Meine beiden lieben Schwestern Sóla und Lýsa, Vegard, Dellingur und Dagbjartur, Kibuz der Kauz, Styggur, Vökull, Reifur und ich. Wir waren noch nicht lange hier beisammen, als die Glühwürmchen aufgeregt zu uns kamen und davon berichteten, dass sie die Wichte Böggvir, Allsvartur und Amur dabei beobachtet hatten, wie sie durch den Wald in Richtung zu unserem See geschlichen waren. Sie haben die Wichte dann jedoch aus den Augen verloren, da sie nicht so schnell hinter ihnen herfliegen konnten. Sie berichteten auch von einem plötzlich aufkommenden Nebel, der ihnen die Sicht nahm.“

Grafik 24

      Allsvartur

      (einer der verbannten Wichte)

      Da sie ein wenig ins Stocken geriet, wollte Sóla gerade für sie weitererzählen, doch sie wurde unterbrochen.

      „Sie haben Allsvartur und die anderen gesehen? Ja, aber wie ist das denn möglich? Die dürfen doch den Wald gar nicht mehr betreten“, empörte sich Vökull und sprach damit aus, was viele von uns dachten.

      „Wir sind sofort zum See gelaufen, konnten sie aber nirgends


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