Cross-Skating Magazin Jahrbuch 2013 - 2. Halbjahr. Frank Röder

Cross-Skating Magazin Jahrbuch 2013 - 2. Halbjahr - Frank Röder


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Solchen Mechaniken klappen ja nur auf, wenn die Ferse völlig entlastet wird – das Vorderrad wird dabei viel mehr belastet, als die die Spitze eines Skilanglauf-Skis. Doch ein Cross-Skate-Vorderrad, das beim einem solchen Vorderfußabstoß belastet wird, bleibt oft stecken und hat immer (sogar auf auf Asphalt) einen höheren Rollwiderstand und erhöht außerdem das Sturzrisiko. Deswegen gilt dieser Vorderfußabstoß sogar als einer der größten und gefährlichsten Stilfehler im Cross-Skating. Auch reine Asphaltfahrer erhöhen damit den Rollwiderstand und erhöhen ihr Risiko auf längeren Fahrten immer mehr Fehler zu machen (das gefürchtete „Versacken“ auf das Vorderrad mit Stolperneigung). Freizeit-Skiskater sind trotzdem gut beraten, Cross-Skating als Sportart das ganze Jahr über (außer, wenn Schnee liegt) auszuüben, weil man eben keine Idealbedingungen oder eine Skirollerbahn braucht um den Sport auszuüben. Somit kommt man auf erheblich größere Trainingsumfänge und steigt mit einer bombastischen Form auf die Skating-Ski, auch wenn man den Vorderfußabdruck nicht speziell geübt hat. Viele Skilangläufen die Skiroller (mit Klappbindung) und Cross-Skates besitzen, fahren in einem Jahr die meisten Kilometer auf den Cross-Skates.

      Frage: Als recht gut trainierter Cross-Skater war ich im letzten Winter Ski-Skaten und fand es sehr anstrengend. Ist das normal?

      Antwort: Eigentlich ja, denn ganz ohne Skierfahrung muss man sich das Schneegefühl erst erarbeiten und fährt anfangs einen unökonomischen Stil. Besser und schneller kommt man mit Hilfe eines guten Skilehrers in den Ski-Skating-Sport hinein. Es handelt sich um eine verwandte Sportart, aber sie ist eben nicht identisch mit dem Cross-Skating. Natürlich hilft das Cross-Skating Training enorm, um die Belastungen beim Ski-Skating besser wegzustecken. In der nächsten Saison kommt man dann schon erheblich schneller wieder in den Skilanglauf-Sport hinein.

      

      Anno 2007: Marathon Wettkampf in Büttelborn – Teil 3 (Review)

       Artikel 189 von Frank Röder vom 11. Juli 2013 , Fortsetzung von Artikel 180

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       In den ersten beiden Teilen ging es ja schon heftig zur Sache. Im dritten und letzten Teil stellt sich nun heraus, ob der Marathon 2007 gelungen ist und wie die Teilnehmer ankommen. Immerhin waren die erfahrensten Teilnehmer des Marathon damals gerade einmal 2 Jahre auf Cross-Skates, wie wir sie kennen, unterwegs. Spannende Unterhaltung!

      Kurz nach der Wende bei km 28 überholte ich Tino, der muskuläre Probleme hatte, wie er mir später sagte. Meine Hoffnung, dass er sich an mich dranhängen, etwas erholen und wir dann im Team weitermachen konnten, erfüllte sich leider nicht. Tino musste sich noch deutlich schonen um später wieder das Tempo zu erhöhen.

      Die (für mich) dritte Runde oder die Zeit um gegen 15 Uhr 15 war für wohl für alle die härteste Phase. Der Wind blies nun mit gut 4 Windstärken aus Süd-West. Auf dem Weg zum ersten Wendepunkt hatte ich das Gefühl fast stehen zu bleiben, doch die Uhr zeigte mir, dass ich den schwersten Kilometer immer noch unter dreieinhalb Minuten geschafft hatte. Nach der Wende das Gegenteil: Rollphasen von bis zu 8 Metern Länge und ein Tempo um die 25 km/h ließen den Zeitverlust fast wieder aufholen. Nur, wie soll man bei diesem Wetter die nächste Runde überstehen? Ich lag aber noch so gut im Schnitt, dass ich rechnerisch immer noch gute Chancen auf unter 2:20 hatte. Und alle anderen machten ebenfalls unbeeindruckt weiter. Auf dieser dritten Runde pendelte sich mein Puls dann bei 168 ein.

      Holger kam mir dann immer früher von den Wendepunkten entgegen und auch mein Abstand zu Tino wuchs langsam an. „Nr. 4“ hielt eisern sein Tempo und ich dachte zunächst sogar er käme etwas dichter an Tino heran, was aber täuschte. Und immer, wenn ich am wenigsten damit rechnete, gab es Abwechslung durch Begegnungen mit den Anderen, Wolfgang, Bodo, Jörg, Volker und Weitere. Ich war sehr beeindruckt, dass Bodo so weit vorn mitmischte. Durch seinen recht hohen Altersbonus errechnete sich am Ende für ihn eine fantastische Relativ-Zeit. Doch Rechnen fiel mir jetzt schon schwer. Exakt nach drei Runden überrundete ich Wolfgang der mir freundlicherweise etwas Platz machte. Wolfgang war erst 4 Wochen zuvor seine ersten Meter als Cross-Skater gerollt und wagte sind an diesem Tag schon an die Marathon-Distanz von 42,2 km.

      Der Abstand zu Tino war noch etwas größer geworden und ich fürchtete, er habe einen ernsthaften Einbruch. Doch eigentlich hatte er sich wohl schon wieder ausreichend erholt. Die letzte Runde war dann eine meteorologische Wohltat für alle, denn es war die windstillste Runde. Zwar war die Windrichtung noch zu spüren, aber es war nicht wirklich schwer gegen den Wind zu fahren. Kurz vor der zweiten Wende spekulierte ich schon auf eine Zeit unter 2:15, traute aber meinen Rechenkünsten unter dieser Anstrengung schon nicht mehr. Ein bevorzugter Zeitpunkt mir den Trinkschnorchel des Trinkrucksacks in den Mund zu stecken, waren immer die Wendepunkte, das niedrige Tempo bot sich dafür an. Insgesamt habe ich aber nur etwa einen Liter getrunken. Im Getränk waren etwa 25 Gramm Maltodextrin gelöst, was eine eigentlich zu knappe Energiezufuhr von knapp 110 Kilokalorien bedeutete. Aber Cross-Skating ist wohl in vielerlei Hinsicht anders als andere Ausdauersportarten.

      Auf der letzten Runde spürte ich ganz besonders die auf der Straße viel gleichförmigere Belastung der Muskulatur als beim Cross-Skating auf rauem Boden. Ich war sicher, dies würde meinen ersten Muskelkater durch Cross-Skating ergeben. Im Gelände wird die Muskulatur durch häufige Rhythmuswechsel und vor allem das ständige Rütteln doch etwas abwechslungsreicher belastet und immer wieder gelockert.

      Die letzte Wende bei km 38,5: Ich errechnete jetzt ziemlich sicher eine Endzeit unter 2:11, wenn ich nicht einbreche – nein jetzt nicht mehr. Die Muskeln brannten zwar, aber nicht besonders schmerzhaft und Kraft war noch ausreichend vorhanden, der letzte Anstieg fühlte sich dann leichter an als befürchtet. Auf den letzten 1,5 km konnte ich meinen Puls von 165 noch etwas erhöhen und relativ komfortabel noch etwas an Tempo zulegen. Mit einem 170er Puls überquerte ich die Ziellinie in, für mich zunächst unglaublichen, 2:09:21. Mein Durchschnittspuls lag bei 169, die Tempoeinteilung war nicht die Beste, aber der dadurch eigentlich erwartete Einbruch blieb völlig aus. Dieser Marathon war eine Grenzbelastung, aber eine erstaunlich angenehme, vergleichen mit allen anderen Sportarten in denen ich auch schon Wettkampferfahrungen gemacht habe.

      Die Stimmung im Ziel war besser als bei mancher Großveranstaltung. Meine Muskeln signalisierte mir aber in diesem Moment noch, dass jetzt wirklich ein Muskelkater fällig sein würde. Kaum hatte ich gewendet, war auch schon Tino auf der Zielgeraden zu sehen. Holger hatte den Marathon in der Wahnsinnszeit von 1:57:13 geschafft und wahrscheinlich am Ende noch eine 10 km-Zeit von knapp unter 27 Minuten realisiert. Tino kam zwei Minuten nach mir ins Ziel, er hatte sich verdammt gut wieder gefangen. Die ersten Vier lagen mit ihren Zeiten unter 2:20 Stunden. Dann kann Volker, der den Dreiviertel-Marathon mit einer vorherigen „Aufwärmrunde“ absolviert hatte.

      Oswald brachte seine Marathonpremiere „mit Zusatzaufgaben“ noch in einer tollen 2:42 hinter sich. Er hatte sich auf einem kurzen Abschnitt verfahren und musste auch noch eine Pause für Wartungsarbeiten einlegen. Auch bei Oswald zeigt das Potenzial in Richtung 2:30er-Zeit. Inzwischen waren auch alle Halbmarathon-Teilnehmer im Ziel. Bodo hatte dann noch einen leichten Asphaltkontakt in einer Abfahrt. Dank seiner Schutzaufrüstung bleib das aber fast folgenlos. Wolfgang war dann noch eine Weile unterwegs, aber ließ sich nicht den Spaß nehmen, den Marathon komplett zu machen. Man sollte nicht vergessen zu erwähnen, dass er mit nur rund 15 Trainingseinheiten auf Cross-Skates das Ganze immerhin in 3:30 Stunden hinter sich brachte!

      Ziemlich spannend war die abschließende Errechnung der Relativ-Zeiten, welche die eigene Leistung als die eines Mannes „den besten Sportler-Jahren“ wiedergibt. Interessanterweise war keiner der Teilnehmer in diesem besten Alter und unsere weibliche Teilnehmerin bekam zusätzlich einen Frauenbonus berechnet. Somit konnten und sollten wir jetzt jedes Jahr auf’s Neue gegen unsere „virtuelle“ Zeit des Vorjahres antreten. Dann können wir uns sagen: Wir werden zwar nicht jünger, aber wenigstens besser.

      Übrigens, mein Muskelkater blieb völlig aus. Nach knapp zwei Stunden mit etwas steifer Muskulatur wurde alles schnell wieder gut. Die


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