Verwehte Spuren. Franz Treller

Verwehte Spuren - Franz Treller


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      Verwehte Spuren

      Inhaltsverzeichnis

       ERSTES KAPITEL.

       Das einsame Blockhaus.

       ZWEITES KAPITEL.

       Auf der Fährte.

       DRITTES KAPITEL.

       Die Pferdediebe.

       VIERTES KAPITEL.

       Der Enkel Meschepesches.

       FÜNFTES KAPITEL.

       In Lansing.

       SECHSTES KAPITEL.

       Am Lagerfeuer.

       SIEBENTES KAPITEL.

       Der Häuptling der Ottawas.

       ACHTES KAPITEL.

       Am großen Ratsfeuer der Chippeways.

       NEUNTES KAPITEL.

       Im Shanty des »Toten Mannes«.

       ZEHNTES KAPITEL.

       Ein würdiges Kleeblatt.

       ELFTES KAPITEL.

       Die Stammlosen.

       ZWÖLFTES KAPITEL.

       Das »Blutige Fort«.

       DREIZEHNTES KAPITEL.

       Vor dem Sturme.

       VIERZEHNTES KAPITEL.

       Verzweiflungskampf.

       FÜNFZEHNTES KAPITEL.

       Ernste Nachklänge.

       SECHZEHNTES KAPITEL.

       Abschied.

       SIEBZEHNTES KAPITEL.

       Bei den Ottawas.

       ACHTZEHNTES KAPITEL.

       Der Doppelgänger.

       NEUNZEHNTES KAPITEL

       Nihitha.

       ZWANZIGSTES KAPITEL.

       Um das Leben.

       EINUNDZWANZIGSTES KAPITEL.

       Gottes Gericht.

       ZWEIUNDZWANZIGSTES KAPITEL.

       Der Schleier fällt.

      ERSTES KAPITEL.

      Das einsame Blockhaus.

      Die Nacht war finster, dunkle Wolken zogen eilig hoch oben vorüber und hüllten die Sterne ein. Ein scharfer Nordost rauschte in den Zweigen der Bäume und sauste um die Blockhütte, die einsam inmitten der Waldlichtung lag.

      Auch für ein scharfes Auge wäre die Behausung von dem dunklen Waldhintergrunde nicht zu lösen gewesen, wenn nicht schwacher Lichtschein, welcher aus den kleinen Fenstern drang, sie als menschliche Wohnung kenntlich gemacht hätte.

      Ein Gewirr von rauhen Stimmen drang aus dem erleuchteten Raume in die schweigende Nacht hinaus, oftmals unterbrochen von dröhnendem Gelächter.

      An der Fenz, welche die Blockhütte und einige im Dunkel schwach wahrnehmbare kleinere Wirtschaftsgebäude umgab, scharrten ungeduldig wohl ein Dutzend und mehr gesattelte Pferde den Boden.

      Wilde Gestalten waren es, welche sich im Innern des mehr durch das lodernde Feuer als eine düster brennende Oellampe erleuchteten, ziemlich großen Raumes um den Kamin versammelt hatten. Auf roh gefertigten Stühlen, auf Fässern, Holzblöcken, am Boden saßen und lagen wohl ein Dutzend Männer, deren Aeußeres, der rauhe Friesrock oder Frack, die ledernen Gamaschen und vor allem die lange Büchse in der Nähe eines jeden sie alsbald dem kundigen Auge als eine kleine Schar im Hinterwalde hausender Landleute kenntlich machte.

      Es war ein groteskes Bild, welches diese Gruppe bot inmitten eines Raumes, welcher sich halb als Kramladen und Warenmagazin, halb als Wirtszimmer darstellte.

      Alle möglichen Dinge, welche für den Landmann, der hier an der Grenze der Zivilisation sein Heim aufgeschlagen hatte, Wert haben konnten, waren hier aufgestapelt. Eisenwaren, Wirtschafts und Küchengeräte, Zeuge, Pulver, Blei, Werkzeuge zeigten sich dem Blicke, ja selbst Hausfrauen konnten hier ihren Bedarf an Garn, Zwirn und Nadeln entnehmen. Eine stattliche Zahl von Fässern und großen Steinkrügen deutete auf einen nicht unerheblichen Vorrat geistiger Getränke. Hinter der Bar, auf der einen Seite des länglich viereckigen Zimmers, welches mit seinen Flaschen, Krügen, Bechern den Charakter eines Schenkraumes nicht verleugnete, stand der Wirt, eine breitschulterige, muskulöse Gestalt, und schaute ruhig in das lebendige wilde Treiben vor sich hinein, dann und wann einen Toddy mischend oder mit einer kurzen Bemerkung an der lebhaft geführten Unterhaltung teilnehmend.

      »War 'ne wilde Jagd, Boys, dürft's glauben,« fuhr Bill Jones in seiner Rede fort, »und er hat's uns schwer genug gemacht, denn der Bursche war schlau wie nur irgend eine diebische Rothaut.«

      »Habt Ihr denn den Battle wirklich in den Sumpf geworfen und ihn vor Euren Augen langsam versinken lassen?« richtete ein jüngerer Farmer die Frage an den Redenden. »So wurde bei uns erzählt.«

      »Unsinn, Mann, sind keine Menschenfresser am glorreichen Muskegon. Der Kerl war aufgebäumt und hatte uns mit einer Schlauheit von seiner Spur abgebracht, die ihresgleichen sucht in den Wäldern. Stundenlang liefen wir im Kreise umher, die Nase am Boden, bis wir die Fährte wiederfanden. Endlich entdeckte ihn Tom Raggle auf einer Sykomore, wo der Bursche sich ein Nest aus Baumzweigen gemacht hatte. Da er auf unsre dreimal im Namen des Gesetzes wiederholte Aufforderung nicht herunterkam, schoß ihm Tom die Kugel durch den Kopf, da kam er schnell genug herunter.«

      »Das glaube ich,« sagte ruhig der Wirt und schallendes Gelächter antwortete der im trockenen Tone gemachten Aeußerung.

      Als es verhallt war, äußerte der alte Steward: »Wunderbar, Jones, daß der Battle solche geübte Waldleute zu täuschen vermochte.«

      »Ist so. Weiß noch keiner, wie der Bursche seinen Hacken geschlagen hat,« entgegnete jener. »Selbst der rote Spitzbube dort,«


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