Hafterlebnisse eines DDR-Bürgers 2. Teil. Jürgen Brand

Hafterlebnisse eines DDR-Bürgers 2. Teil - Jürgen Brand


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haut so manchen um. Und satt konnte man von dem wenigen anderen Zeug auch nicht werden. Langsam mürbemachen war die Taktik der Haftanstalt und der Behörde. Doch hatte man wohl nicht mit unserem starken Willen und Durchhaltevermögen gerechnet. Die Hoffnung hielt mich, krass ausgedrückt, buchstäblich am Leben. Und auch Bernstein sagte zu mir: „Für die Freiheit nehme ich die ganzen Schikanen gerne in Kauf.“

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      Da der Bundesbürger Bernstein jedoch schon seit längerer Zeit Blinddarmschmerzen hatte, wurde er ins Haftkrankenhaus Meusdorf nach Leipzig gebracht. Und ich war nun ganz allein. Zwar kam ab und zu noch ein anderer Gefangener runter zu mir, der auch bestraft werden sollte, doch das konnte mich nicht aufbauen. Als Anfang Juli 1979 meine Zeit von 6 Monaten in Arrest und Absonderung rum war, hatte ich noch 18 Monate Gefängnis vor mir. Ob die für das Geld, das die vom Westen für jeden ausgewiesenen DDR-Häftling bekommen, noch mehr Gefängnisse bauen?, fragte ich mich. In der DDR gab es rund 200 Gefängnisse, außerdem noch 50 sog. „Jugendwerkhöfe“ und „Jugendhäuser“. Das waren Jugendgefängnisse unterschiedlichster Kategorien.

      Titel

      Nun hieß es, ich solle meine Sachen packen und alles abgeben. Ich wollte es nicht glauben, denn es ging wieder nach Torgau, wo ich bereits von 1976-1977 inhaftiert gewesen war. Obwohl es in der DDR Zuchthäuser ohne Ende gab, musste es bei mir wieder Torgau sein. Doch ich musste es so nehmen, wie es war und die Reise dorthin antreten. Dieses Mal fuhren wir mit einem Auto, das für die Gefangenentransporte da war. Ich bekam Handschellen angelegt und wunderte mich darüber, denn kein anderer Häftling bekam welche. Auf der Strecke Richtung Leipzig hielt das Fahrzeug bei verschiedenen Gefängnissen an und es stiegen andere Gefangene zu, die auch nach Torgau mussten. Ich wurde mehrere Male gefragt, warum ich der Einzige wäre, der Handschellen trug. „Weiß ich doch nicht“, sagte ich. Die anderen Gefangene dachten wohl, dass ich ein Mörder wäre, der sie wegen Fluchtgefahr tragen musste. Die Wachposten wussten auch nichts, aber die Anweisung stand auf den Transportpapieren. Hinweise darauf, warum ich als Einziger Handschellen tragen musste, fand ich später in meiner Gefängnisakte nicht. Ich vermute mal, es lag daran, weil ich in Thale alles verweigerte und man dachte, dass bei mir auch Fluchtgefahr bestand.

      Wieder im Zuchthaus Torgau

      Eingepfercht in engen Käfigen endete die Fahrt nach vielen Stunden im sächsischen in Torgau an der Elbe. Kaum angekommen wurden wir Neuankömmlinge zusammengetrieben. Und um uns zu zeigen, was es bedeutete, in Torgau zu sein, sollten alle auf den Gefängnishof zum Marschieren. Sofort trat ich beiseite, um diese Sachen nicht mitzumachen. Ein anwesender Offizier fragte mich erbost, warum ich nicht mitmachen würde. Ihm erzählte ich, dass ich schon einmal in Torgau gewesen war und ich als Verweigerer von allen Vorschriften bekannt war.

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