Die Chroniken von Elderon. B.R. Schlüter

Die Chroniken von Elderon - B.R. Schlüter


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um zur Arbeit zu fahren.

      Ich arbeite an einem Collage, als Professorin für Mythologie, Legenden und Sagen.

      Nach vier Stunden Unterricht, machte ich meine wohlverdiente Mittagspause.

      Ich holte mein Sandwich raus und wollte gerade hinein beißen, als mir plötzlich jemand die Augen zu hielt.

      „Rate mal wer hier ist?“ erklang eine liebliche Stimme hinter mir.

      Natürlich wusste ich sofort, dass es meine beste Freundin aus meiner Kindheit und liebste Arbeitskollegin Lilly war.

      Ich stellte mich dumm und fing an zu raten „Ähm Meridith? Joy?“

      „Nein du Dummerchen, du weißt doch ganz genau, wer hier ist!“ Sagte sie und setzte sich grinsend vor mich.

      Lilly war rein äußerlich das komplette Gegenteil von mir.

      Sie hatte langes, karamellfarbenes Haar, war etwa einen halben Kopf kleiner als ich und hatte leuchtende grün-blaue Augen.

      Sie trug nur zu Kostümbällen, oder an Halloween anders farbige Kontaktlinsen. Ich beneidetet sie ein wenig dafür, dass sie so normal war.

      „Hallo Erde an Jun!“ mit einem Winken über meine Augen riss sie mich aus meinen Gedanken.

      „Was? Ja, was hast du gerade gesagt?“

      Lilly verdrehte die Augen und gab mir einen Stoß in die Seite.

      „Jaa. Du, ich heute Abend ins Triangle?“

      Ich dachte kurz darüber nach.

      Das Triangle war der angesagteste Club in der Stadt und man kam nur hinein, wenn man schon einmal drin war, wenn auch nur als Begleitung.

      Denn nur dann kam man auf die Gästeliste.

      Da meine Familie zu den absoluten VIP`s der Stadt, nein des Landes zählte, stand mein Name so ziemlich an erster Stelle.

      „Können wir nicht einfach ganz entspannt Essen gehen? Oder einen gemütlichen Filme-Marathon bei mir zu Hause machen?“ fragte ich etwas genervt.

      Die ständigen Blicke, die sich grundsätzlich auf mich richteten, empfand ich als nervig.

      „Ach bitte! Dafür machen wir nächstes Wochenende auch ganz gemach und entspannt, einen Filme-Abend. Bitte, bitte!“ bettelte sie mit zitternder Lippe und Dackelblick.

      Diesem Anblick zu widerstehen, war fast unmöglich. Schließlich knickte ich ein und sagte zu.

      „Okay. Meinetwegen. Aber nur wenn du dein ´Wunder-Make-Up´mitbringst, gegen meine Krater von Augenringen.“

      Zuerst freute sie sich wie ein kleines Kind an Weihnachten, aber kurz darauf musterte sie gründlich mein Gesicht.

      Nach kurzer Zeit seufzte sie und legte mir ihre Hände auf die Schultern.

      „Wieder der Traum?“ fragte sie etwas besorgt.

      „Ja DER Traum“ antwortete ich genervt von mir selbst.

      Lilly war die einzige Person, der ich das mit dem immer wiederkehrenden Alptraum, erzählt hatte.

      Würde ich das mit meinen Eltern besprechen, nun ja, ich wäre schneller in therapeutischer Behandlung, als ich gucken könnte.

      Plötzlich sah ich ein Funkeln in ihren Augen.

      „Warst du wieder diese Frau? Konntest du diesmal herausfinden wo es war? Waren da noch andere Personen außer diesem bösartigen Raven? Konntest du irgendwelche Pflanzen oder Tiere erkennen?..“

      „Lil, STOP! Nur weil du jetzt Traumdeutung mit unterrichtest, muss ich nicht dein nächstes Studienobjekt sein!“

      Sie unterrichtete Okkultismus und die Lehre der Hexenverfolgung.

      Sie seufzte, aber konnte meine Missbilligung nachvollziehen.

      „Okay, dann um 19 Uhr bei dir Juju.“ sagte sie mit einem höhnischen Grinsen.

      „Sagen wir lieber 18:30 und hör bitte auf mich auf der Arbeit so zu nennen. Dieser Spitzname ist nicht wirklich altersgemäß.“ antwortete ich ihr, verzog mein Gesicht und beendete, immer noch hungrig, meine Pause.

      Kapitel 2

       Das Portal

      Um Punkt 18:30 stand Lilly bei mir vor der Tür und grinste in die Kamera.

      Ich wohnte außerhalb der Stadt, in einem riesigen und sehr prunkvollem Haus in den Hügeln von Kalifornien.

      Ich persönlich hätte mich auch mit einem kleinen Apartment in der Stadt zufrieden gegeben, aber meine Eltern bestanden förmlich darauf, dass ich in diese Festung zog.

      Ich ging zur Tür und betätigte das Sicherheitsprotokoll, inklusive Irisscanners.

      Erst wenn die Person vollständig identifiziert war, öffnete sich das Türschloss.

      Diese Prozedur, bei jedem Besuch, nervte mich bereits zu meinem Einzug.

      Manchmal fühlte ich mich wie in einem Hochsicherheitstrakt, der besser bewacht war als Fort Nox.

      Endlich öffnete sich die Tür und Lilly kam, mit mehreren Taschen beladen, in mein Wohnzimmer marschiert.

      „So da bin ich. Ich habe ein paar Outfits und mein komplettes Schmink-Arsenal dabei.“ sagte sie und hob die Taschen auf die Couch.

      Ich wusste ganz genau, dass wir heute keines ihrer Mitbringsel anprobieren würden, sondern etwas aus der neuen Modekollektion meiner Schwester Malia.

      Malia war meine 2 Jahre ältere Schwester, die nach ihrem Modestudium direkt mit unserer Tante Lyla, mehrere eigene Modekollektionen entwarf.

      Ich musste grundsätzlich als Model fungieren. Der Vorteil der Sache war, dass ich sämtliche Kleidungsstücke behalten konnte, mit denen ich fotografiert wurde.

      Nach beinahe eineinhalb Stunden Outfits wechseln, hatten wir beide endlich jeweils eins gefunden, was uns gefiel.

      Lilly trug ein lila schwarzes Minikleid mit einem V-Ausschnitt und mehreren Schnitten an ihrer Taille, so das man recht viel Haut sehen konnte. Dazu trug sie schwarze Highheals, die mit zwei Bändern bis zu ihren Knien, überkreuzt, zusammen gebunden waren.

      Ich dagegen trug ein saphirblaues, knielanges Kleid, wo der Rücken frei, aber mit silbernen Ketten verziert, um Akzente setzten. Dazu schwarze Stiefelletten.

      Nach dem frisieren und schminken holte Lilly plötzlich ein kleines, sehr alt aussehendes Buch aus ihrer Tasche hervor.

      Sie blätterte ein bisschen darin herum bis sie auf einer Seite stehen blieb und auf ein Bild mit einem verschnörkelten Spiegel deutete.

      „Sie mal, in dem Buch steht, wenn man wissen will was ein immer wiederkehrender Traum für eine Bedeutung hat, soll man in den Spiegel des Schicksals gucken.

      Wenn man sich langsam in ihm verliert, dann wird einem der Hüter der Erinnerungen alle Fragen beantworten.“

      Sie sah mich mit ernster Miene an. Ich konnte nicht anders und musste laut los lachen.

      Ich schüttelte den Kopf und fragte sie sarkastisch, ob das ihr Ernst war.

      „Ich habe dich ja lieb Lilly, aber glaubst du allen ernstes, dass ein alter Spiegel mit einem Greis darin mir sagen könnte, was mit mir nicht stimmt, beziehungsweise was mit mir los ist?

      Ich glaube an so einen Hokus Pokus nicht! Und selbst wenn es diesen Spiegel irgendwo gibt, wer sagt dir, dass er nicht irgendwo auf dem Meeresgrund neben der Titanic liegt?“ prustete ich immer noch lachend.

      Lilly verzog das Gesicht und guckte mich böse an.

      „Du wirst schon sehen. Wenn die Zeit gekommen ist, wird sich dir der Spiegel offenbaren.“

      Ich


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