Violet - Verfolgt / Vollendet - Buch 6-7. Sophie Lang

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den Armen und Wärme und unbeschreibliche Liebe strömt zwischen uns hin und her. Hin und her.

      Es fühlt sich an, als verginge eine Unendlichkeit, bis wir ganz ruhig werden, daliegen und still den Tieren im Wald und dem Wind lauschen, der die farbigen Blätter zum Rascheln bringt.

      Ich lege mein nacktes Bein über seine Oberschenkel, mein Ohr liegt auf seiner Brust und dort lausche ich dem Rhythmus seines Lebens, das ich mir jedes Mal, immer wieder aufs Neue, schwöre, bis zu meinem letzten Atemzug zu verteidigen.

      »Danke«, flüstert Adam. Ich blicke in sein errötetes, glückseliges Gesicht, streichle seine Haut.

      »Wofür bedankst du dich?«

      »Dass du mir keine Knochen gebrochen hast«, flüstert er mit einem durchtriebenem Grinsen.

      »Oh, du Schuft!« Ich schlage ihm aufgebracht auf die Brust, aber nur so stark, dass ihm für einen Moment die Luft wegbleibt. Er lacht amüsiert. »Du unverbesserlicher Kerl.« Ich lege mein Ohr erneut ab, um dem Klopfen seines Herzens zu lauschen, das jetzt etwas schneller schlägt. Das bilde ich mir zumindest ein.

      »Was wolltest du mir eigentlich sagen? Weshalb sollte ich dir hierher folgen? Du wolltest doch nicht nur mit mir schlafen?«, frage ich ihn.

      »Doch.«

      »Adam!«

      »Okay. Nun, zum einen, dass ich dich klug und stark und wunderhübsch finde und dich sehr liebe.«

      »Adam, du bist so wundervoll. Ich mag es, wie ich mich fühle, wenn ich mit dir zusammen bin«, schnurre ich und kuschle mich noch enger an seinen wärmenden Körper. »Es ist so unvorstellbar für mich, dass ich dich einmal töten wollte.«

      »Ach Hübsche, das warst nicht du, das waren Kristens Manipulationen deines Gehirns. Das weißt du und das weiß ich.« Ich bleibe ganz ruhig liegen und mir wird bewusst, dass er nichts davon weiß, was ich ihm gegenüber empfunden habe, als ich meine Erinnerungen wiedererlangt habe. Ich denke darüber nach, davon zu erzählen und entschließe mich, es besser sein zu lassen. Adam hat damals mit meinen Gefühlen gespielt, hat mich von meinem Team und Asha fortgeschleppt und hat befohlen, meine Erinnerungen zu löschen. Das allein hat mich so erzürnt, dass ich ihm am liebsten den Kopf abgerissen hätte. Wäre da nicht die unumstößliche Tatsache gewesen, dass ich mich in ihn verliebt habe und dann denke ich an Trish und daran, dass Flavius und sie auch ein recht haben sich zu lieben.

      »An was denkst du gerade?«, fragt Adam.

      »An nichts.«

      »So schlimm?«

      »Ja, und was wolltest du mir außerdem sagen?«, beharre ich, weil ich nicht vergessen habe, dass sein Liebesgeständnis nur der erste Punkt von Zweien war. »Ich nehme an, jetzt kommt eine nicht so tolle Nachricht.«

      »Leider ja. Kristen und ich haben den Kontakt zu den Datenbanken der Sektionen verloren. Wir sind abgeschnitten.«

      »Haben sie dich entdeckt und die Systeme dicht gemacht?«

      »Nein, das ist es nicht. Das glaube ich nicht. Wir haben einfach keine Verbindung mehr. Etwas muss mit den Sendern passiert sein. Wir können aus einem uns schleierhaften Grund kein Signal empfangen.«

      Uns. Wir. Uns. Ich ertrage es nicht, wenn er so spricht. Von sich und von Kristen.

      »Vielleicht senden sie keins mehr aus?«, spekuliere ich.

      »Das wäre möglich, ist aber unwahrscheinlich, denn wir zapfen die gleiche Frequenz an, mit welcher sie mit den Drohnen in Kontakt bleiben.«

      »Wann hast du dich das letzte Mal in das System einloggen können?«

      »Heute Morgen haben wir es zuletzt versucht und dann vor einer Stunde wieder. Leider ohne Erfolg.«

      Wie oft sich die beiden sehen!

      »Hast du es schon jemandem erzählt? Flavius zum Beispiel?«

      »Nur Kristen, du und ich wissen davon.«

      »Warum eigentlich Kristen?«

      Adams Schweigen ist auch eine Antwort. Diese technischen Dinge gehen sie offensichtlich mehr an als mich.

      »Wie kommt Asha voran?«, will er wissen oder lenkt er jetzt vom Thema ab?

      »Nicht gut, sie tritt auf der Stelle. Sie meint, Trish hat nur noch wenige Wochen und sie meint, dass wir sie töten sollten, bevor sie zur Gefahr für das ganze Team wird.«

      »Es gibt vielleicht noch eine andere Alternative.«

      »Ich bin gespannt.«

      »Die Gesandten fürchten sich vor den Schatten. Sie sagen, der Virus wäre wieder ausgebrochen und hat die Sektionen im Osten unvorbereitet getroffen und viele Menschen getötet.«

      »Hast du das herausgefunden oder Kristen?«

      »Das spielt doch keine Rolle.« Für mich schon.

      »Auf jeden Fall liegen sie nicht weit entfernt von dem, was wirklich vor sich geht. Aber das ist ja nichts Neues«, sage ich.

      »Richtig, aber was du noch nicht weißt, ist, dass sie einen Hilferuf abgesetzt haben. Sie suchen nach fähigen Privilegierten, um sich zusammenzuschließen und gemeinsam ein Heilmittel zu finden.«

      »Hat dir das Kristen gesagt?«

      Adam schaut mich überrascht an. »Woher weißt du das?«

      Sein Blick ist so intensiv, dass ich nicht wegschauen kann. »Ich bin eine Frau, schon vergessen?«

      »Kristen meint, dass sich das Zentrum dieser Forschungsarbeit in Sektion 8 befindet. Sollten wir wieder ein Signal empfangen, dann könnten wir uns dort reinhacken und mehr herausfinden und Asha vielleicht wichtige Informationen geben.«

      »Auf was willst du hinaus?«

      »Wir brauchen wieder Kontakt zu den Datenbanken der Sektionen. Wir müssen herausfinden, was mit den Sendeanlagen passiert ist.«

      »Ja, das sollten wir unbedingt tun.«

      Adam sagt nichts, streichelt nur gedankenverloren meine Haare.

      »Freija, ich kann es spüren, dass etwas in dir arbeitet und außerdem trommeln deine Finger auf mir herum. Was denkst du?« Ich liege da und bin ganz still, schaue seinen Fingern zu, die mit meinen Haaren spielen.

      »Was hat Kristen noch gesagt?«

      Adam schweigt.

      »Was hat sie noch gesagt?«, hake ich unerbittlich nach.

      »Dass es noch eine Möglichkeit gibt.«

      »Und die wäre?«

      »Wenn wir kein Signal mehr bekommen, dann könnten wir uns auch direkt zur Sektion 8 aufmachen und versuchen, uns diesem Forschungsprogramm anzuschließen. Dann bekommen wir Informationen aus erster Hand«, gibt er endlich zu.

      Ich denke nach.

      Ich fasse es nicht.

      Sie will mit Adam abhauen.

      »Und wen meint sie mit wir?«

      »Das hat sie nicht gesagt.«

      Lügner. »Ich glaube dir.«

      »Das ist nett.«

      »Aber Asha wird nicht begeistert sein, wenn sie erfährt, dass wir das Team verlassen werden«, sage ich jetzt plötzlich.

      Adam schaut mich überrascht an. »Wie bitte? Wir verlassen doch nicht das Team.«

      »Wenn du kein Signal mehr reinbekommst, dann ist das doch die logische Schlussfolgerung. Aber ich werde mit Asha reden. Sie wird das verstehen«, sage ich und dann verfalle ich in tiefes, nachdenkliches Schweigen.

      Irgendwann bricht Adam die Stille: »Freija, was hast du? Da ist doch noch mehr, das dich beschäftigt.« Adam liegt mit seiner Vermutung vollkommen richtig. Aber ich bezweifle, dass er jetzt dazu bereit ist, zu erfahren,


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