Sky-Navy 20 - Die verborgene Welt. Michael Schenk
wenn sie geeint war und nicht zerfiel. Kein leichtes Unterfangen, denn dank des Hiromata-Antriebs gab es immer mehr Gruppen, die nach eigenen Vorstellungen zwischen den Sternen leben wollten. Der hohe Rat war der Versuch, sie alle in einer demokratischen Vertretung und einem Minimum gemeingültiger Regeln, der Direktiven, zu einen.
Nach einer kurzen Begrüßung, in der Bao Wang betonte, wie dankbar die Menschheit für den Schutz der Norsun sei und wie sehr er es bedauere, dass die Sky-Navy kaum in der Lage sei, diesen zu gewährleisten, übergab er das Mikrofon an Gordon-Gor.
Die beiden Hoch-Offiziere konnten inzwischen die Mimik und Gestik eines Norsun, dank Sker-Lotar, relativ gut deuten und registrierten, dass die kurze Ansprache von Bao Wang dem Höchst-Wort geschmeichelt hatte. Auch die kleine Mutter Gerrun und ihr Flottenbefehlshaber Kentor-Ger hatten mehrfach ihre Kopffühler zustimmend nach vorne gelegt.
„Es ist der großen Mutter ein bedürftiges Bedürfnis, den verbündeten Menschenwesen die hilfreiche Hilfe ihrer schützenden Hand reichlich zu überreichen“, erklärte das Höchst-Wort. „Daher hat die große Mutter mit gütiger Güte der kleinen Mutter Gerrun gewahrlich gewährt, die Stachel der großen Mutter durch die Stachel der kleinen Mutter vertretend zu vertreten. Durch den beklagenswert beklagten Zustand der menschlichen Stachel, deren schwächliches Vermögen unleugbar nicht zu leugnen ist, folgt die große Mutter dem gütlichen ratenden Rat ihres wortführenden Befehlshabers aller Stachel und erwartet die rasche bauliche Errichtung einiger Stachelhorste im umfassenden Gebiet der Menschenwesen. Nur auf diese Weise kann eine rasche hilfreiche Hilfe im umfassenden Gebiet der Menschenwesen zugreifend gewährleistet werden.“
Mbuto Sangales und John Redfeather warfen sich einen Blick zu. Bereits bei den Verhandlungen zum Bündnisvertrag und dem Technologietransfer auf der Outer-Rim-Station hatte Gordon-Gor den Versuch unternommen, die Errichtung von Norsun-Basen im Direktoratsgebiet durchzusetzen. Dank der Hilfe der kleinen Mutter Gerrun und der kleinen Mutter Sogares war es jedoch gelungen, dies abzuschmettern. Nun hatte Gordon-Gor offensichtlich den Angriff der Negaruyen zum Anlass genommen, der großen Mutter erneut den Vorschlag für Stützpunkte zu unterbreiten.
John Redfeather und Mbuto Sangales sahen sich besorgt an und in den Reihen der hohen Räte war Getuschel zu vernehmen.
Bao Wang machte Gordon-Gor auf die Wortmeldung des hohen Rates Arnus Magnusson aufmerksam, der ein unverhohlener Gegner aller Fremdwesen war. „Das hat den üblen Beigeschmack von Protektorat oder sogar Okkupation“, sagte Magnusson mit schneidender Stimme. „Zumal unsere grünen Freunde im All schließlich über die Schwingungs-Technologie verfügen und somit innerhalb von Stunden von jedem Punkt des Weltalls zu einem in Not befindlichen System vorstoßen können. Ich sehe keinerlei Notwendigkeit für Flottenbasen der Norsun im Hoheitsgebiet des Direktorats.“
„Hört, hört“, war zustimmendes Gemurmel zu hören.
Der hohe Rat Kenduke, stets um die Beschwichtigung der Gemüter bestrebt, erbat das Wort. „Ich kann den Wunsch der großen Mutter durchaus nachvollziehen, denn die unmittelbare Nähe von Flottenbasen unserer Freunde würde sicherlich zu vermehrtem Kontakt zwischen unseren Völkern führen. Allerdings muss ich dem Kollegen Magnusson beipflichten, dass der hohe Aufwand an Ressourcen und Arbeitskräften, die zum Errichten von Flottenbasen erforderlich wären, in Anbetracht der herausragenden Schwingungstechnologie der Norsun nicht zu rechtfertigen wäre. Diese Ressourcen und Arbeitskräfte sollten besser in den Aufbau unserer Sky-Navy investiert werden.“
„Die auf Jahre nicht in der Lage sein wird, unseren Schutz zu garantieren“, wandte Bao Wang ein. Der Ratsvorsitzende sah John auffordernd an. „Hoch-Admiral John Redfeather ist sicher in der Lage, uns dies aus der Sicht des militärischen Fachmanns zu erläutern. Nun, Hoch-Admiral, kann die Navy den Schutz des Direktorats garantieren?“
John erhob sich und aktivierte das Mikrofon seines Platzes. „Selbst die gewaltige Flotte der Norsun könnte keinen umfassenden Schutz garantieren. Im Weltraum gibt es keine festen Grenzen und dank des Nullzeit-Antriebs kann ein Gegner jederzeit in einem beliebigen Sonnensystem mit ganzer Stärke auftreten und hätte es über Stunden, bis Hilfe eintrifft, nur mit den Schiffen zu tun, die zum Schutz des Systems in diesem stationiert sind. Wir wissen von den Negaruyen, dass sie noch immer über mehrere Hundert schwere Kampfschiffe verfügen, und was ein Blitzangriff bewirken kann, das haben wir ja im solaren System erlebt. Wir müssten selbst Hunderte von Schiffen in jedem besiedelten System stationieren, um dieser Gefahr begegnen zu können und jeder hier im Saal kann sich wohl vorstellen, dass das unmöglich ist.“
„Stechende Stachel der großen Mutter sind von zahlreicher Zahl“, warf Gordon-Gor in den Raum.
Das Zittern seiner Fühler und leise klickende Laute schienen John Redfeather auf das Amüsement des Höchst-Wortes hinzudeuten. „Arroganter Kerl“, murmelte er und vergaß dabei das eingeschaltete Mikrofon.
Im Raum war Gelächter zu hören. Bao Wang sah John scharf an. „Der Hoch-Admiral weicht der Beantwortung meiner Frage aus. Ist die Navy in der Lage, unseren Schutz zu garantieren, oder ist sie das nicht?“
„Selbstverständlich nicht“, knurrte John verbittert. „Die Situation kann sich aber, auch dank der Hilfe unserer verbündeten Norsun, rasch ändern. Dank des Technologietransfers ist es uns gelungen, den ersten unserer Kreuzer zu modifizieren und mit dem neuartigen Wabenschirm auszurüsten. Ich habe mir erlaubt, eine Demonstration der neuen Fähigkeiten der D.S. Orion vorzubereiten.“
„Hört, hört“, tönte es im Saal.
Gordon-Gor wandte sich nun ebenfalls John zu. „Das von interessantem Interesse. Große Mutter von neugieriger Neugierde, wie ihr großzügiges Geschenk hilfreiche Hilfe ist.“
„Von wegen großzügiges Geschenk“, dachte Hoch-General Omar ibn Fahed. „Dafür habt ihr immerhin zwei Nullzeit-Scanner mit hoher Reichweite bekommen und euer Geschenk enthält ja ein paar heimtückische Stolpersteine. Mal sehen, ob du Bursche heute deine Maske fallen lässt.“
„Wir haben eine Übertragung vorbereitet“, erklärte Mbuto Sangales. „Eine Life-Schaltung zur Brücke der Orion, eine Außenübertragungen und eine Life-Schaltung zum Kreuzer Delaware, der einen Angriff auf die Orion simulieren soll.“
Bao Wang nickte. „Das ist sicherlich für alle interessant. Ich schlage vor, den geplanten Verlauf unserer Versammlung zu unterbrechen und zuerst dem Test des neuen Wabenschirms beizuwohnen. Hoch-Admiral, wenn Sie uns diesen bitte kommentieren wollen?“
„Hoch-Koordinatorin Professor Bergner hat die Konstruktion des Wabenschirms für die Orion umgesetzt und ist sicherlich bestens für den Kommentar geeignet“, schlug John vor.
Natürlich gab es keinen Widerspruch. Der Saal wurde weiter verdunkelt, die holografische Kugel im Zentrum zeigte jetzt das dreidimensionale Bild des erdnahen Weltraums. Die beiden Kreuzer, die sich an dem Versuch beteiligten, waren besonders hervorgehoben. Einige der Panoramascheiben verwandelten sich in Monitore, die verschiedene Ansichten wiedergaben, darunter die System- und Schadenkontrollen der Orion und der Delaware.
John warf einen verstohlenen Blick zu Mbuto, der ihm leicht zunickte. In diesem Augenblick waren sie zwei Verschwörer, denn der Hoch-Admiral hatte seinen Freund im vertraulichen Gespräch über den Versuch der Manipulation des Wabenschirms informiert, der dessen Schutzumfang reduzieren sollte. Diese Vorführung würde den Norsun zeigen, dass die menschlichen Konstrukteure diese Schwachstellen beseitigt hatten. Dabei würde die Reaktion der Norsun einigen Aufschluss ermöglichen. Wer nicht in die Manipulation eingeweiht war, der würde die Veränderungen nicht bemerken, doch wer von ihnen wusste, der würde sich vielleicht durch seine Reaktion verraten. Man würde besonders auf Gordon-Gor achten. Wenn es jemanden unter den Norsun gab, der in die Vorgänge eingeweiht war, dann mit Sicherheit der feindselige Oberbefehlshaber.
Candice Bergner übernahm nun die Erläuterungen zu der Vorführung. Alles war mit den Kommandanten der beiden Kreuzer abgesprochen und für den Fall, dass etwas schiefging, waren zwei FLVs mit Rettungsteams bereit.
„Wie Sie bemerken werden, ehrenwerte Ratsmitglieder und Gäste, ist der Orion äußerlich keine Veränderung