Die Tore der Atlanter Buch 3 von 4. Hermann Büsken

Die Tore der Atlanter Buch 3 von 4 - Hermann Büsken


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sie zu ihm bringen.«

      »Freiwillig oder mit Zwang?«

      »Ganz wie sie wollen.«

      »Wie wollen sie das bei den vielen Leuten machen?«

      »Also, was ist, kommen sie mit?« Kristian wollte schon, schließlich musste er wissen, was die Leute im Schilde führten. Zu leicht wollte er es ihnen aber auch nicht machen.

      »Sagen sie ihrem Chef, ich warte hier auf ihn.« Der Mann stand auf, und ehe Kristian sich versah, spürte er einen Stich im Nacken. Erschrocken schaute er hoch, dann schwanden ihm die Sinne. Geräusche eines Motors weckten ihn und eine Stimme sagte, »schicke ihn wieder schlafen.« Ein Stich und die Geräusche verstummten.

      Kristian öffnete seine Augen. Noch ein wenig benommen stellte er fest, dass er auf einem Bett lag. Tageslicht erhellte das Zimmer. Die Möbel wirkten bäuerlich. Keine Geräusche drangen an seine Ohren. Langsam erhob er sich und ging auf wackeligen Beinen zum Fenster. Ein Balkon versperrte ihm die Sicht. Das Einzigste, was darüber hinausragte, waren grüne Wiesen und Berge im Hintergrund.

      Die Zimmertür war abgeschlossen, die Balkontür nicht. Vom Balkon aus sah er, dass es ein großes Haus im bayrischen Stil war. Von unten schaute ein Mädchen, oder besser eine junge Frau, zu ihm herauf. Er schätzte sie auf fünfzehn Jahre. Ihre blasse Hautfarbe störte das Gesamtbild von ihr. Große dunkle Augen sahen ihn an. Kristian hob die Hand zum Gruß, welchen sie erwiderte.

      Ein Schlüssel drehte sich im Schloss, Kristian ging ins Zimmer zurück. Sein Bekannter aus dem Kaffee stand in der Tür und grinste ihn an. »Na, gut geschlafen.«

      »Darüber sollten wir uns später noch einmal unterhalten. Wo bin ich hier?«

      »Das wird ihnen mein Chef gleich sagen.«

      »Sie meinen einer der drei Könige?« Der Mann ging voran, Kristian folgte ihm durch den Flur die Treppe herunter. Unten stand das Mädchen. Die Jeans schien ihr zu groß zu sein, ihre Augen blickten traurig. Kristian spürte kaum eine Regung in ihren Gedanken. Es schien ihr nicht gut zu gehen, dachte er noch, als sein Begleiter vor eine Tür stehen blieb und anklopfte. Das herein nicht abwartend, öffnete er die Tür, blieb darin stehen und ließ Kristian an sich vorbei. Danach schloss er die Tür von außen.

      Ein Mann erhob sich hinter seinen Schreibtisch und kam Kristian mit ausgestreckter Hand entgegen.

      »Reichlich viel Höflichkeit für einen Entführer.« »Entschuldigen sie die Umstände, im Prinzip haben sie natürlich recht. Setzen sie sich und ich erkläre ihnen alles.«

      Der Mann war nicht sehr groß und sah aus wie ein Büromensch. Sport schien nicht sein Ding zu sein. Trotzdem sah man ihm an, dass er es gewohnt war, dass man seine Anweisungen befolgte.«

      »Meine Tochter hat Krebs.«

      Er sah Kristian direkt an, als erwartete er einen Einwand von ihm. Dieser schaute ihn nur stumm an.

      »Ein Zeitungsbericht brachte mich darauf«, fuhr er fort.

      »In ihrem Krankenhaus geschahen merkwürdige Dinge. Ein Detektiv hat mir die Sachen zusammengetragen«, er tippte auf einen Schnellhefter. »Sie wissen, worauf ich hinaus will?« Kristian nickte.

      »Mich interessieren eigentlich nur die unerklärlich schnellen Heilungen.«

      »Und was habe ich damit zu tun?«

      »Das versuche ich ja gerade herauszubekommen. Der Schlüssel scheint dieser Edra zu sein. Nachforschungen haben ergeben, dass ein unsichtbares Band von den Beteiligten, die mit Edra schon zu tun gehabt haben, zu ihnen führt. Alle waren schon mal in ihrem Haus. Wehrend einige Personen keinen Hehl daraus machen Edra zu kennen, blieben sie im Hintergrund. Das lässt den Schluss zu, dass sie um keinen Preis auf sich aufmerksam machen wollen. Deshalb meine Frage, kennen sie Edra?«

      »Es hätte wohl keinen Zweck das abstreiten zu wollen. Ja, ich kenne Edra. Ich kann mir nur nicht vorstellen, wie das ihre Probleme lösen soll?«

      »Darauf komme ich noch. Würden sie sagen, dass Edra ihr Freund ist?«

      »Ja, könnte man sagen.«

      »Dann würde Edra doch alles für sie tun?«

      »Und was soll er tun?«

      »Meine Tochter gesund machen.«

      »Und sie kommen anschließend ins Gefängnis.«

      »Das Risiko gehe ich ein. Ich habe nur eine Bitte, wenn ich ihnen gleich meine Tochter vorstelle, könnten sie darauf verzichten, ihr die wahren Umstände ihres Besuchs zu erzählen?«

      Kristian hegte keinen Groll gegenüber dem Vater, das Mädchen tat ihm leid und er sah durchaus die Möglichkeit, dass er ihr helfen konnte. Eurone das blonde Alienmischwesen, hatte auf ihrem Stützpunkt bei Kristel der Krankenhausärztin und ihm, die Heilungskräfte aktiviert, was zu bemerkenswerten Heilerfolgen geführt hatte. Da er jetzt wusste, dass allen Beteiligten keine Gefahr mehr drohte, begann ihm der Aufenthalt hier, keine Kopfschmerzen mehr zu bereiten.

      »Ihre Tochter hat nicht so sehr Angst um ihren Tod, sondern wie sie damit klarkommen«, sagte Kristian.

      »Haben sie schon mit ihr gesprochen?«

      »Nein, wir sind uns schon begegnet.«

      Nachdenklich schaute der Vater Kristian an.

      »Sie scheinen mehr zu wissen wie ich.«

      »Schon möglich, sie dürfen ihrer Tochter sagen, dass ich als Gast hier bin.«

      »Für alle beteiligten wäre es von Vorteil, wenn sie nicht versuchen würden, uns zu verlassen. Habe ich ihr Wort?«

      »Sie wissen schon, dass das nicht normal ist, das von einem Entführten zu verlangen? Also gut, ich werde für ein paar Tage ihr Gast sein, danach sehen wir weiter. Ich muss aber zuhause anrufen, damit sie sich keine Sorgen machen.«

      Herr Melchior nickte und deutete auf das Telefon. Er schien Kristian zu vertrauen, denn er gab ihm keine Anweisungen, wie er sich am Telefon zu verhalten hatte.

      »Großvater, hier ist Kristian, ich bleibe für ein paar Tage weg, es ist alles in Ordnung.«

      »Junge, wirst du gezwungen, das zu sagen?«

      »Nein wirklich, ich komme bald wieder.«

      »Junge pass auf dich auf.«

      »Zufrieden?« fragte Kristian, nachdem er aufgelegt hatte.

      »Ja, danke.« Dann wählte er eine Nummer, »sage meiner Tochter, sie möchte hereinkommen.«

      Sie kam, große dunkle Augen blickten ihn an.

      »Ich bin Kristian«, sagte er und hielt ihr seine Hand entgegen, die sie zögernd ergriff. Klara schaute ihren Vater an, wollte wissen, weshalb der Besucher hier war.

      »Kristian bleibt ein paar Tage, wenn du willst, kannst du ihm hier alles zeigen.« Klara nickte, drehte sich um, Kristian folgte ihr nach draußen.

      »Weswegen sind sie hier?«

      »Wir sollten du zueinander sagen, einverstanden?« Sie nickte. »Warum ich hier bin? Hat dein Vater Geheimnisse vor dir?«

      »Kann schon sein, er will mich beschützen.«

      »Dein Vater hat mir erzählt, wie es um dich steht.

      Wie kommst du damit klar?«

      »Wenn kein Wunder geschieht, werde ich sterben. Ich hatte viel Zeit mich an den Gedanken zu gewöhnen. Kristian, glaubst du an ein Leben nach dem Tod?«

      »Ja, ich glaube daran.«

      »Und warum.«

      »Ich weiß nicht, wie weit du dich damit beschäftigt hast, ich glaube daran, dass jeder Mensch einen oder mehrere Seelenbegleiter hat, andere sagen auch Engel dazu. Diese haben nichts mit dem christlichen Glauben zu tun. Ich habe schon mit meinem gesprochen, er hatte mich vor einer Gefahr gewarnt.«

      »Kristian,


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