Schlank in Sicht. Michael Krüger

Schlank in Sicht - Michael Krüger


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und wieder zugenommen und so weiter und so weiter. Wer abnehmen will, kann das leicht hinbekommen. Ohne Hunger und ohne wesentlichen Verzicht auf die schönen Dinge des Lebens.

      Egal welches Gewicht Sie haben oder welches Gewicht Sie erreichen möchten, was immer Sie wollen, Sie können es erreichen. Alles kein Problem, alles gar nicht so schwer, Sie werden es sehen!

       Zu dick! Und wer ist sonst noch schuld?

      In erster Linie sind wir natürlich selber schuld, das ist klar. Aber nicht alleine. Auch die Gesellschaft und die Umwelt tragen ihren Teil dazu bei.

      Die meisten Kantinen in den Betrieben sind nicht wirklich bereit, kalorienreduzierte Speisen abwechslungsreich und schmackhaft anzubieten. Vegetarier bekommen immer noch Schweineschnitzel mit Soße, Kartoffeln und Gemüse, nur ohne Schweineschnitzel. Aber auch der Stress am Arbeitsplatz verführt zu fettreichem Essen. Deftiges Essen „hilft“ (kurzfristig) beim Frustabbau. Im Schulalltag übernimmt der Kiosk mit seinem Angebot an Schokoriegeln die Ernährung der Kinder. Kleine Läden wurden durch Supermärkte abgelöst, und die verführen zu Großeinkäufen und extragroßen Packungen. Warum sind mehr Amerikaner übergewichtig als Europäer? Weil in Amerika die Küchen größer sind! Das haben amerikanische Forscher herausgefunden. Die Gleichung ist überzeugend: Große Küchen bedeuten viel Stauraum und daher auch große Vorräte in großen Verpackungen. Und große Mengen machen großen Appetit und verführen unbemerkt zu häufigerem Essen und größeren Portionen auf dem Teller. Das haben zahlreiche Studien bewiesen. Fast Food hat nicht nur auf Kinder eine süchtig machende Wirkung. Und Eltern setzen ihren Kindern auch zu Hause meckerfreies Essen vor, wie Spaghetti, Fischstäbchen, Pommes frites oder Wiener Schnitzel. Teils aus Bequemlichkeit, teils aber auch, weil sie es nicht besser wissen.

      Und dann spielt natürlich auch die Werbung eine herausragende Rolle. Ein Haufen Zucker (Fruchtgummi) wird uns von halb verhungerten Models als fettfrei verkauft. Es fehlt nicht mehr viel und wir machen eine Lakritz-Diät.

      Und trotzdem. Manche sind dick und andere nicht. Irgendetwas müssen wir Naturdicke doch auch noch selbst falsch machen.

       Einführung

      Wir haben ein Ziel. Wir wollen nicht so bleiben, wie wir sind. Unser Aussehen gefällt uns nicht. Unser Körper entspricht nicht mehr dem, was wir uns so vorstellen. Nennen wir es also beim Namen: WIR SIND ZU DICK! Andere sind schlank, wir nicht! Anderen fällt es scheinbar leicht, schlank zu sein und es auch zu bleiben. Uns gelingt das nicht. Was wurde nicht alles versucht! Eine Diät nach der anderen ausprobiert. Sport gemacht, zu den Weight Watchers gegangen und im Internet „Schlimm Fraß“ bestellt. Nichts hat auf Dauer etwas gebracht. Im Gegenteil: Wir wurden immer dicker und dicker. Bis wir da waren, wo wir jetzt sind.

      Okay! Wir könnten zugeben, dass wir auch vieles falsch gemacht haben. Wir haben gegessen, obwohl wir satt waren. Haben viel zu viel Zeit auf dem Sofa verbracht. Überhaupt bewegen wir uns nur, wenn es nicht zu vermeiden ist. Dieses und vieles mehr ist unsere Art zu leben. Aber daran kann man etwas ändern – oder eben nicht. Unsere Entscheidung. Wer daran nichts ändern will, der lässt es. Auch diese Entscheidung ist zu vertreten. Das Leben ist ja auch so ganz schön. Wahrscheinlich schön kurz, aber trotzdem schön. Jedenfalls, bis man Diabetes bekommt. „Bein ab, arm dran!“, würde der Chirurg mit seinem speziellen Humor jetzt vielleicht sagen. Auch Schlaganfall, Herzinfarkt oder Leberzirrhose sind nicht schön. Aber bis es so weit ist, haben wir ja noch ein wenig Zeit. Hoffentlich, man kann ja nie wissen.

      Wir werden uns auf den nächsten Seiten mit dem Prinzip von Ernährung und Bewegung, von Übergewicht und unserer Art zu leben auseinandersetzen. Wir werden die Tricks erkennen, mit denen der Körper versucht, uns so dick wie möglich zu machen, und auch, wie er dafür sorgt, dass wir dick bleiben. Aber Sie werden auch die Möglichkeiten erkennen, etwas dagegen zu tun. Ohne Hunger, ohne Verzicht auf die meisten Freuden des Lebens.

      Endlich ein Ratgeber, mit dem jeder sein persönliches Wunschgewicht erreichen kann. Wenn man es denn will. Es zu wollen, reicht natürlich nicht. Es unbedingt und auf jeden Fall zu wollen, leider auch noch nicht. Da muss noch mehr kommen, da fehlt noch was. Aber das ist schwer zu beschreiben, da müssen Sie leider selbst draufkommen. Aber dieses Buch wird Ihnen dabei helfen.

       Das Leben schreibt die besten Geschichten

      Bevor wir beginnen, erzähle ich Ihnen noch eine kleine Geschichte.

      Das Leben von uns Dicken ist nicht immer leicht, denn auch die Probleme im Alltag wiegen schwer.

      Die erste Geschichte hat sich vor vielen Jahren in Berlin genau so abgespielt, wie ich es hier schildere. Sie müssen wissen, dass alle meine kleinen Erlebnisse genau so passiert sind und ich natürlich nur solche Geschichten erzähle, aus denen man auch etwas lernen kann. Wenn eine bestimmte Frau diese Story liest, wird es bestimmt eine „faustdicke“ Überraschung für sie sein. Ich bin mir sicher, sie wird sich erinnern. Es gibt einfach Situationen, die vergisst man nicht.

       Schlagende Argumente

       Kino, Abendkasse, Schlange vor der Kasse. Mit einem Freund wartete ich schon seit mindestens zehn Minuten. Da drängte sich zielstrebig eine sehr korpulente Frau von vielleicht 25 Jahren an uns vorbei. „Entschuldigung, ich habe reserviert und in einer Minute beginnt der Film“, sollte als Begründung für diesen Durchbruch dienen. Dann wuchtete sie ihren Körper über den Kassentresen, um den Computer einzusehen. Ihr breiter Hintern wackelte in der Luft. „Ist daneben noch ein Platz frei? Ich bin jetzt nämlich zu zweit.“ Ein wenig sah sie auch so aus. „Ich bin zwei Öltanks“, flüsterte ich meinem Freund diskret zu. Der bemerkte weniger diskret und sehr laut: „Solche Ärsche haben wir früher auf die Weide getrieben.“ Der Satz kam dann doch unverhofft. Und alle sahen mich an. Mein Freund war der Einzige, der unbeteiligt schien. Die Reaktion der Angesprochenen kam sofort. Erst ein böser Blick, der ungerechtfertigt mich traf. Dann eine fleischige Faust auf der einen Seite und mein Gesicht auf der anderen. Dann kam zusammen, was nicht zusammengehörte.

       Der harte Boden, der typische Geschmack von Blut und ein rot leuchtender Mond über mir führten zu einer gewissen Verwirrung, die in leichte Panik überging und letztlich zu einer Resignation führte, die mir riet, ganz still und ruhig zu bleiben. Der Mond, so viel wurde mir langsam klar, war das rundliche Gesicht der Schlägerin.

       Mein Freund stand unbeteiligt daneben und schaute leicht betroffen zu mir runter. Die Einzige, die sich um mich kümmerte, war die „Vollschlanke“. „Oh, ich habe wohl etwas zu doll zugehauen“, meinte sie, ohne wirklich besorgt zu klingen. Da hatte sie ohne Zweifel recht. Sie grinste übers ganze Gesicht. Und sie hatte viel Gesicht. Trotzdem, ihre Sorge schien echt. Dann spuckte sie in ein Papiertaschentuch. „Lass den Arsch doch liegen“, kommentierte eine andere. Die Vollschlanke ließ sich davon nicht abhalten und fing an, mein Gesicht feucht zu wischen.

       Und was sagt uns das? Zwei Lebensweisheiten wurden wieder einmal bestätigt. Erstens: Bin ich mit 10.000 anderen im Stadion, bin ich derjenige, der den Ball an den Kopf bekommt. Und zweitens: Wir Dicken sind selbstbewusster und tatkräftiger, aber auch hilfsbereiter als viele der langweiligen Normgewichtigen um uns herum. Und fröhlich und gut gelaunt und immer zu einem Späßchen bereit. Einfach rundherum sympathische Menschen.

      Trotzdem, wir sollten versuchen abzunehmen und uns gesund zu ernähren. Sonst macht das Leben (langfristig) keinen Spaß. Und das gelingt nur, wenn wir Bescheid wissen über die Grundlagen von Ernährung und Stoffwechsel, über unser Verhalten, wenn es ums Essen geht, und all die psychischen Fallgruben, in die wir so gerne hineinfallen. Diese Themen können sehr spannend und interessant sein. Ich werde jedenfalls versuchen, es Ihnen so zu vermitteln. Also, packen wir es an!

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