Dämonentreue. Dagny Kraas

Dämonentreue - Dagny Kraas


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ficha'thar an seiner Seite standet und ihn nur retten wolltet, verstoßen. Ihr wart bereit, Euer Leben zu geben für jemanden, der Euch belogen und ausgenutzt hat. Wie es die T'han T'hau einst für die Menschen von Gantuigh bereit waren. Und jetzt steht Ihr da und kämpft damit, dass das, was man aus Euch machte, Euch nun den Weg zurück verwehrt. Eure größte Stärke ist jetzt Euer größtes Hindernis. Skatarhak hat Euch gleich doppelt verraten. Wer Ihr seid, ist der, der Ihr nicht sein dürft, wenn Ihr die Begegnung mit Mar'Tian überleben wollt. Das ist ebenso tragisch wie die gesamte Geschichte Eures Volkes. Mir graut es, wenn ich wirklich und ernsthaft darüber nachdenke, wen ich mir mit Euch eingehandelt habe – und ob Ihr Euch noch einmal ändern könnt. Und doch tut Ihr mir Leid. Es ist…«

      »Oh, bitte, kein Mitleid«, unterbrach Cridan ihn spöttisch. »Was Ihr vergesst, ist, dass es immer meine eigene Entscheidung war.«

      »Ach ja?« Jetzt war es Mert, dessen Stimme sarkastisch klang. »Es war Eure eigene Entscheidung, dass Euer König Euch hinterging? Dass er aus Euch einen Mann machte, dem das Töten so sehr in Fleisch und Blut übergegangen ist, dass er kaum einen Gedanken daran verschwendet? Dass Ihr nicht wisst, wie man Anerkennung erlangen kann, außer darüber, stärker, gefährlicher und tödlicher als jeder andere zu sein?«

      Bevor Cridan dazu kam, etwas zu antworten, sprach er schon in geändertem Tonfall weiter:

      »Es ändert nichts daran, dass mir weiterhin das Herz in die Hose rutscht, wenn Ihr mich auch nur scharf anseht«, er lachte angespannt, »aber immerhin begreife ich ein wenig, warum Ihr so seid.«

      Cridan verschränkte die Arme vor der Brust und sah Mert an.

      Der Mann erwiderte seinen Blick und hob dann beide Hände offen auf Schulterhöhe.

      »Oh, und Ihr könnt Euch die Worte sparen.«

      Cridan hob verwundert eine Braue. »Welche Worte?«

      Mert lächelte, halb ehrlich belustigt, halb nervös. »Dass Ihr mich in Stücke reißen werdet, wenn ich jemals auch nur ein Sterbenswort davon jemand anderem verrate.«

      Cridan konnte nicht anders, er musste lachen. Kopfschüttelnd öffnete er seine verschränkten Arme und ließ die Hände sinken.

      »Schon gut, Mert«, sagte er und grinste, »ich werde Euch nicht in Stücke reißen. Würde ich ohnehin nicht tun. Jemanden in Stücke zu schneiden geht wesentlich schneller und ist nicht halb so anstrengend.«

      Merts Gesichtszüge entgleisten für einen Herzschlag, doch dann fing er sich wieder.

      »Das war ein Witz«, stellte er fest.

      »Ja«, nickte Cridan. »War es.«

      Mert seufzte und lachte dann doch. »Ihr seid unglaublich schlecht im Witze machen. Wirklich. Lasst es lieber sein und bringt mir mehr übers Segeln bei. Davon haben wir beide etwas.«

      Cridan grinste. »Von mir aus gerne – wenn Ihr mir dafür mehr über Gantuigh erzählt. Wie Ihr so treffend festgestellt habt, ist für einen ficha'thar, wie ich einer bin, wohl kaum Platz auf Gantuigh. Lasst mich also herausfinden, welchen Platz es für mich geben kann.«

      Mert lächelte. »Klingt nach einem gerechten Handel. Und einem guten Geschäft war ich noch nie abgeneigt!«

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