Die Tore der Atlanter. 4.Folge. Hermann Büsken
ich nicht, sie haben mir etwas eingepflanzt.« »Interessant, so du brauchst noch Ruhe, ich werde die Beiden vor der Tür wegschicken. Ich komme dich wieder besuchen.« Kristian war klar, dass sie sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen wollten, ihr unfreiwilliges Testobjekt zu beobachten. Es war ihm auch nicht klar, ob ihr ursprünglicher Versuch auch wirklich der Zirbeldrüse galt oder einen anderen Hintergrund hatte. Ra hatte ihm sicher nicht alles gesagt. Wenn er wenigstens schon mal die Augenbinde los wäre. Er fühlte sich nicht krank, oder? Zumindest bis auf ein leichtes Ziehen auf seiner Stirn. Er konzentrierte sich darauf. Das Ziehen wurde stärker und er sah einen silbrigen Punkt, er schlief ein. Später,Jessika? Er war sich nicht sicher, ob er träumte. Großvater und Maria, sie saßen am Küchentisch. Plötzlich schaute Jessika hoch und lauschte. »Kind was ist los«? fragte Großvater. Jessika winkte ab.
»Jessika, ich bin es.«
»Kristian, wo bist du?«
»Ich bin noch bei meinen Freunden.«
»Aber das kann doch nicht sein, das ist doch sicherlich sehr weit?«
»Kann Großvater mich hören?«
»Nein.«
»Kristian, wann kommst du zurück?«
»Das kann noch ein paar Tage dauern, kannst du mich sehen?« »Nein es ist dunkel.«
»Ich kann euch sehen, sage Lena, sie soll meine Rückkehr vorbereiten. Das Raumschiff ist riesengroß, nicht dass man mit Raketen auf uns schießt. Das Rätsel, wer die Pyramiden gebaut hat, ist gelöst. Die Vorfahren meiner Freunde haben es mit ihrer Technik ermöglicht. Ich werde mich wieder melden.«
Er spürte eine Hand auf seine Schulter. Hatte er geträumt? »Kristian, du musst etwas essen.« Senis.
»Hat Ra noch etwas gesagt?«
»Nein, ich glaube sie können noch nicht einschätzen, was dir passiert ist. Fühlst du dich irgendwie krank?«
»Nein, mir geht es super gut.«
»Meinst du, dass das auf das Ereignis zurückzuführen ist?«
»Wenn du es nicht weitererzählst, ja.«
»Du spürst eine Veränderung?«
»Ich spüre es nicht nur, ich weiß es.«
»Mund auf.«
»Hm, das schmeckt gut.«
»Kristian, wir müssen es Ra sagen.«
»Ich verspreche es dir, aber den Zeitpunkt bestimme ich.« Er spürte, dass ihr das nicht gefiel.
»Wirst du mir zuliebe schweigen?« Senis nickte, sagte ja und schob einen weiteren vollen Löffel in seinen Mund.
»Du kannst beruhigt sein, ich sage nicht, dass du etwas gewusst hast.« Er begann damit, seine Augenbinde zu entfernen. Senis kniff ihre Augen zusammen, als er den Rest der Binde entfernte. Die Augen noch geschlossen, bemerkte er einen Lichtschimmer durch seine Augenlider. Langsam öffnete er seine Augen und sah Senis, die ihn angstvoll anblickte. Als sie sah, dass er in ihre Richtung blickte und dabei grinste, fiel sie ihm um den Hals. »Ich habe wirklich Angst um dich gehabt, weil Ra nicht wusste, was mit deinen Augen ist.«
»Das hat er mir aber verschwiegen.«
»Ich weiß, aber er wollte dir nicht die Hoffnung nehmen.«
»Wo sind meine Sachen, lass uns hier verschwinden, wo sind wir überhaupt hier?«
»Unter der Kuppel.« Er zog sich an. »Haben wir unser altes Zimmer noch?« Senis nickte.
»Komm, gib mir deine Hand. Ja, es war alles noch so, wie sie ihr Zimmer verlassen hatten. »Was machen wir jetzt, meine Kamera, hast du sie mitgebracht?«
»Ja, dort liegt sie.« »Er musste noch viel aufnehmen, damit seine Welt sah, wie das Leben hier war. Komm, wir gehen unter die Kuppel und sehen euren Wasserbewohnern zu, gib mir deine Hand.« Fast wären sie mit jemand zusammengestoßen.
»Was machst du denn hier?« Zitrin schaute sie erschrocken an. »Wo kommt ihr den so plötzlich her? Ich dachte du bist krank?«
»Wie du siehst, jetzt nicht mehr.« »
Was ist eigentlich passiert?«
»Was denn, du weist das nicht, ich denke du bist im Beirat?« »Es hieß, du hattest einen schlimmen Unfall.«
»So, es war also ein schlimmer Unfall, trotzdem, es war alleine meine Schuld, ich war zu neugierig. Aber wie du siehst, geht es mir gut.«
»Und was machst du jetzt hier?« Ich nehme alles auf. Die Kamera war auf Senis, dann auf Zitrin gerichtet. Sie standen in der Mitte unter dem Kuppeldach. Er hielt die Kamera in den Schacht, der durch die unteren Geschosse führte. »Komm, wir müssen noch zum Wasser.« Ein Mann kam auf sie zu. »Kristian soll sofort ins Ärztezimmer kommen.« Kristian nickte Senis zu. Gemeinsam sprangen sie ins Krankenzimmer zurück. Zwei Ärzte und Ra standen im Zimmer und zuckten zusammen, als sie ankamen. Alle musterten sie ihn aufmerksam, als wollten sie abschätzen, wie es ihm ging. Er ergriff als Erster das Wort.
»Ihr braucht euch keine Sorgen machen, wie ihr seht, geht es mir gut. »Trotzdem«, sagte ein Arzt, »wir wissen nicht, ob es so bleibt.«
»Kristian, wir wollen nur dein Bestes«, sagte Ra.
»Ich kann euch verstehen, ihr wollt euer Versuchsobjekt in eure Nähe haben, mir geht es gut.«
»Du hast keine Veränderung bei dir festgestellt?«
»Sollte ich das? Habt ihr mir was verschwiegen? Es war doch kein schlimmer Unfall?«
»Nein, wir wollten nur sicher sein.«
»Dürfen wir jetzt wieder gehen?« Die Ärzte schauten Ra an. Dieser nickte. Er berührte Senis und sie sprangen zurück unter die Kuppel. Am Rand der Kuppel versuchte er, einen Meeresbewohner mit der Kamera einzufangen. Obwohl sie weit um die Kuppel herumgegangen waren, zeigte sich kein Wasserbewohner. Erst auf dem Rückweg sahen sie zwei Schwimmer, einen Mann und eine Frau. Sie winkten, Senis winkte zurück. »Senis, lass uns zum Schwimmbecken gehen.« Sie lächelte.
»Du brauchst gar nicht zu lachen, bei uns soll man sehen, dass ihr keine Probleme mit euerer Nacktheit habt.« Dieses Mal benutzten sie eine Kabine, weil er ihre Benutzung dokumentieren wollte. Zum Glück waren einige Schwimmer im Becken. Senis machte es nichts aus, als er die Kamera auf sie richtete, während sie sich auszog. Er folgte ihr, bis sie ins Wasser sprang. Keiner der Anwesenden beachtete ihn, als er sie filmte. Kristian ging zu dem Unterwasserfenster. Senis wusste genau, was er gerne sah und schwamm in aufreizenden Posen vor der Kamera herum. »Kristian komm ins Wasser.« Senis hatte recht, warum nicht. Er zog sich aus und sprang ins Wasser. Sie schwammen eine Weile um die Wette, wobei er jedes Mal den Kürzeren zog. Sie zogen sich an. »Senis, gibt es hier einen Laden?«
»Was ist ein Laden?«
»Da, wo man Geschenke kaufen kann.«
»Komm, ich führe dich hin.« Es war kein Kaufhaus, sondern ein Laden für kleine Geschenke mit großem Wert.
»Suchst du was Bestimmtes?«
»Einen Ring oder Stein. Warum trägst du keinen Ring?«
»Warum sollte ich?«
»Schon gut.« Senis schob ihn zu der richtigen Stelle.
»Senis, womit soll ich bezahlen?«
»Darum brauchst du dich nicht zu kümmern.«
»Wer sagt das?«
»Wer wohl, Ra natürlich.« Kristian dachte an einen Stein wie den, den er von Ledis bekommen hatte. Natürlich nicht so einen großen. In einem Regal lagen sie aufgereiht. Das gleiche Funkeln nur eben kleiner. »Senis, der Preis, ist das viel? Könntest du dir einen Stein leisten?«
»Einen schon.« Er dachte nach. Wenn er Jeanette einen Stein schenkte, was würde Lena sagen, oder Kristel? Oder Silke? Nein Silke gehörte