Die Pueblo-Kulturen. Werner-Wolf Turski

Die Pueblo-Kulturen - Werner-Wolf Turski


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(Kumeyaay)

      Cocopa

      Havasupai

      Yuma

      Walapai

      Yavapai

      Mojave

      Es gibt auch Ausarbeitungen, wo zu dieser Hoka-Coahuiltecan-Sprachgruppe die Irokesen-, Caddo- und Muskhogee-Sprachen gezählt werden.

      Die Sprachen folgender Stämme sind mangels ausreichender Kenntnisse nicht bestimmbar oder zuordenbar:

      Jocome evtl. Uto-aztekisch

      Jano evtl. Uto-aztekisch

      Suma evtl. Uto-aztekisch

      Jumano/Shumano evtl. Tano

      Toboso

      Tonkawa

      Karankawa

      Als nicht einordenbar und isoliert gelten die folgenden Sprachen, die wahrscheinlich als Mischsprachen aus nicht mehr identifizierbaren Ursprüngen entstanden:

      Zuni vereinzelt der Penuti-Gruppe zugeordnet

      Keres

      Erwähnenswert ist auch die Otomang-Sprachgruppe, von denen die Otomi im nordamerikanischen und mesoamerikanischen Bereich auftreten, eine weitere Sprachgruppe, die aber im Wesentlichen in Mesoamerika (Otomi-Pame, Chinanteco, Zapoteca, Mixteca, Popoluca, Chorotega, Amuzgo) besteht.

      Die hier dargestellte Gliederung/Aufgliederung indianischer Sprachen ist eine Möglichkeit der Darstellung der Sprachfamilien und -gruppen.

       1.6. Belegbare Wanderungen aus dem Südwesten nach Mesoamerika - die Chichimeken

      Urgesellschaftliche Menschengruppen, die ihren Lebensunterhalt durch Sammel- und Jagdaktivitäten und wahrscheinlich auch durch Bodenbau bestritten, und von Norden her in den Machtbereich der „hochkulturellen Zivilisationen“ Mesoamerikas hineindrifteten/immigrierten/ eindrangen/einfielen usw., wurden von den letzten „zivilisierten Herrschern“ des staatstragenden Volkes des Hochtals von Mexiko, den Azteken, in ihren staatsoffiziellen Legenden („Oral Traditions“) als fremdartig und nur „chi chi“-sprechende „Hundesöhne“, als Chichimeken bezeichnet. Dieser Ausdruck entspricht dem Begriff „Barbar“ des antiken Kulturraumes von Europa. Dass diese „herrschenden Zivilisierten“ die gleiche Grundsprache „Nahua“ wie die als Chichimeken diffamierten Menschen sprachen, war vielleicht ein extra Grund, den Abstand und die Distanz zu diesen ursprünglichen Kulturen von Seiten der Herrschenden zu betonen. Mangels einer anderen besseren Bezeichnung muss leider mit diesem Begriff weiter gearbeitet werden, zumindest bis sich einzelne Gruppen dieser urgesellschaftlichen Chichimeken durch zivilisatorische Herrschaft zu Azteken, Tolteken oder anderen mit Lokalnamen belegten Volksgruppen machtpolitisch „hochgearbeitet“ hatten und einen Platz in der Geschichte (nicht nur in der Völkerkunde) einnehmen konnten.

      Viele dieser „ursprünglichen“ Barbaren waren, bevor sie ins mexikanische Hochtal kamen, nach einigen Quellen bereits „halbwegs zivilisiert“ (Was immer das auch heißen mag? Wahrscheinlich bezog sich dieses „halbwegs“ auf die von der „Zivilisation“ nutzbare Fähigkeit bodenbauerischer Aktivitäten der Immigranten.). Mehr oder weniger nomadische und/oder halbnomadische Chichimeken-Gruppen (Sammler/Jäger und Bodenbauer) lebten auch weiter bis zur spanischen Eroberung im Norden Mexikos unabhängig von den Zivilisationen.

      „Chichimeken“ ist eine Sammelbezeichnung für Menschengruppen – ich vermeide bewusst die oft genutzte Bezeichnung „Stämme“ – die aus dem Norden und Nordwesten Mexikos in die Zivilisationsbereiche des Hochtals von Mexiko einwanderten. Diese Einwanderung ist mit Konflikten vielfältigster Art mit den Menschen im Einwanderungsgebiet verbunden. Der Druck in ihrer nördlichen Heimat muss aber groß genug gewesen sein, sich den zu erwartenden Konflikten und ihren sicher oft auch harten Konfliktlösungen zu stellen. Die Ursachen der Abwanderung aus dem Norden dürften ökologisch-ökonomische Wurzeln haben.

      Klimatische Veränderungen kleineren und größeren Ausmaßes, in ihrer Wirksamkeit differenziert durch sehr unterschiedliche lokale Bedingungen, können für kleinere und größere Menschengruppen existenzielle Gefährdungen in ihrer Subsistenzwirtschaft bewirkt haben, denen man nur noch durch ausweichende Mobilität/Flucht begegnen konnte.

      Die Abwanderungsrichtung folgte nicht einer abstrakten, ggf. spirituell wichtigen Himmelsrichtung, sondern nach natürlichen Wegen, auf oder an denen während des Wanderzuges Wasser und Nahrungsstoffe zu finden waren, denn das „Reisegepäck“ war mit Sicherheit sehr beschränkt. Bevorzugte Wanderwege waren orientierungssichere Flussläufe und Täler, die nach Überwindung schmaler Wasserscheiden zum nächsten orientierungssicheren Fluss- und Talsystem führten. Das weitverzweigte Flusstalsystem des Südwestens bot selbst in Trockenzeiten ohne aktiven Wasserlauf noch die besten Möglichkeiten zur Erlangung von Nahrungsstoffen, Brennholz oder zur Jagd des von dort wachsenden Pflanzen lebenden Wildes. Benötigtes Trinkwasser konnte durch Grabung einfacher Brunnen noch erreicht werden. Das Ziel der Wanderung waren immer Orte, wo man zumindest kurzfristig oder möglichst längerfristig ausreichend Nahrung fand oder produzieren konnte. Die gesicherte Trinkwasserversorgung war das Hauptkriterium für einen Niederlassungsort. Das nutzbare „Wegenetz“ und die Standortkriterien gestalteten die Wanderrichtungen über die Zeit chaotisch und kaum nachvollziehbar irregulär.

      Es gab relativ spontane Abwanderungen/Standortaufgaben, bei denen, zur Freude der Archäologen, aus Transportgründen größere Mengen Artefakte an den verlassenen Stätten zurückblieben. Es gab aber auch durch sich langfristig verschärfende ökologische Bedingungen „planmäßige“ Preisgaben von dann weitgehend artefaktfreien Standorten, deren Wanderungszielgebiete oft schon von Kundschaftertrupps erkundet und für die Neuankömmlinge eventuell vorbereitet worden waren. Kommunikation und Information waren für diese wandernden Gruppen lebensnotwendig.

      Vom Grundsatz her haben sie mit Sicherheit auch gewusst, dass es im Süden ihres bisherigen und nun etwas lebensfeindlicher gewordenen Gebietes Nahrungsmittel und vielleicht speziell Mais in für sie unvorstellbaren Mengen gibt. Die Nomaden-Fabel vom gelobten Land, vom Paradies, wo reichlich Mais, Bohnen und Kürbis wachsen, wird sicher auch bei diesen Menschen existiert haben. Und so setzte eine ganz allgemeine Süddrift ein. Das waren keine hunderttausend Mann starken Stammesabteilungen und/oder Kriegerkommandos, sondern – in Abhängigkeit von den Ursachen und der Intensität ihrer Wirkung – Wanderungswellen mit Wellenbergen und Wellentälern. Meist waren es wahrscheinlich nur kleine, in Mesoamerika „einsickernde“ Gruppen mit bescheidenen Ansprüchen und einer hohen Anpassungsbereitschaft. Da das mittelamerikanische Gebiet recht weiträumig mit Nahua sprechenden Menschen/Volksgruppen besiedelt war, muss der Nahua sprechende Bevölkerungszustrom über längere Zeiträume auch mit einer zahlenmäßig spürbaren Größe in das vergleichsweise zum nordamerikanischen Südwesten bereits dicht besiedelte Gebiet von Mesoamerika erfolgt sein. Die Registrierung dieses Sachverhalts lag aber sicher nur im ethnologischen Bereich, während die „Wellen“ als Herrschaftsstrukturen/Machtergreifung einer Gruppe oder Gefährdung von Herrschaftsstrukturen erst von den Historikern registriert wurden.

      Diese Wellen konnten die Hochebenen weit und mit geringer Wirkung überspülen, sie konnten dort versickern, sie konnten erodierend wirken, aber wenn die Wellen höher waren und sich gar noch gravierende Hindernisse in Form von Machtbereichen ihr in den Weg stellten, dann traten sie auch als zerstörerische und grundsätzlich neu gestaltende Kraft/Macht auf.

      Von einigen dieser Nahua sprechenden Menschen sind nur wenige völkerkundliche Informationen aus spanischer Feder bekannt. Sie durchzogen in kleinen Gruppen die Täler, Grasländer und Steppen. Ihre Kleidung bestand aus Fell. Die Nahrung erhielten sie durch das Sammeln von Wurzeln, Früchten und Samen. Ergänzt wurde sie durch Honig. Für die Jagd verwendeten die Chichimeken Pfeil und Bogen. Sie kannten


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