Voller Lust mit wildem Blick. Conny Hilficker
nur Herr Krenger und ich treffen uns
kaum. Die Kinder haben diskutiert, wie man uns zusammenbringen könnte.
Es war Renate, welche die Idee hatte, Herrn Krenger mit der Untat
seines Sohnes in eine Situation zu bringen, wo er sich bei mir
entschuldigen müsse und sehe, wie nachsichtig und verständnisvoll ich
sei.
Herr Krenger ist furchtbar gerührt. "Diese liebenswerten Kinder! Aber
die Idee ist wirklich zu kindisch". ich sage vorerst resolut "Mein Mann
hat mich wegen einer anderen verlassen, das Letzte was ich brauche, ist
eine neue derartige Beziehung. Das weiss Pia, also erzählt mir keinen
Scheiss. Und du Daniel zeigst jetzt sofort Deinem Vater die Videos im
Ordner Spezial auf deinem Hady, sonst mache ich es". Herr Krenger nimmt
das Handy seines Sohnes zur Hand, sieht Daniels verstocktes Gesicht und
findet den Ordner selbst. Er wird kreidebleich und sprachlos, schaut
nur noch auf den kleinen Bildschirm. Ich fahre fort "Die Geschichte,
dass ihr uns zusammenführen wollt, habt ihr sicher erst erfunden, als
euch klar wurde, dass die Polizei kommt".
Pia gibt auf "Ja, die Geschichte ist eine blosse Erfindung, aber nicht
für die Polizei. Wir haben schon seit zwei Wochen daran gearbeitet.
Hätte ich heute sofort zu dir heimgehen können, hätte ich unter Tränen
verlangt, dass du mir die Pille verschreiben lässt, ein Kind aus einem
solchen Zwischenfall wolle ich wirklich nicht. Du wärst sofort mit mir
zur Frauenärztin gerannt". So ein Früchtchen, ich frage weiter: "Wozu
brauchst Du die Pille, ich habe dich gut aufgeklärt und erwarte, dass
du Präservative verwendest, sobald es bei dir soweit ist. Also wozu?"
sie sieht mich staunend an "Ja hast du die Filme nicht gesehen? Das
sieht doch furchtbar aus, wenn da immer noch der Gummi zu sehen ist".
Ich schnappe mir sofort wieder ihr Handy und schaue mir die Videos
diesmal aus der Nähe an. Das sind nicht heruntergeladene Pornos, das
sind Sexfilme meiner Tochter und ihrer Freunde. Deshalb war Herr
Krenger so bleich geworden. Noch etwas fällt mir auf. Bei all den
Filmen scheint Daniels Handy eine Rolle zu spielen. Ich frage Pia
danach, sie startet das Spiel im Ordner Spezial. Es ist ein
Flaschendreh-Spiel, das Handy schreibt vor, was derjenige, der die
Flasche gedreht hat mit derjenigen machen muss, auf welche die Flasche
am Schluss zeigt.
Herr Krenger telefoniert jetzt aufgeregt herum und ich lasse mir derweil
von Daniel das Spiel erklären. Er legt Wert darauf, dass sich die
Mitspieler korrekt eintragen müssen und dass man bei den Einstellungen
ganz klar definiert, wie das Spiel arbeiten soll und was erlaubt ist.
Dann ist Herr Krenger endlich fertig "Wir bringen die Kinder nach
Hause, Daniel schläft bei Thomas, so dass wir Eltern alles ungestört
bei mir zu Hause besprechen können. Die Anderen treffen dort in einer
Viertelstunde ein.
Als alle eingetroffen sind, schlägt Herr Krenger vor, dass wir uns
duzen, er sei der Alex. Die Eltern von Thomas heissen Marliese und
Martin, jene von Renate Anita und Heinz. Danach schildert er kurz und
präzise, was passiert ist und zeigt die Hady-Videos auf dem Fernseher.
In dieser Grösse, schärfe und Detaillierung sind sie noch schlimmer.
Das Gesehene setzt allen arg zu. Alex muss fünf oder sechs doppelte
Runden seines teuren Cognacs ausgeben, bis die Stimmung wieder besser
wird. Dazwischen hört man nur vereinzelte Aussprüche wie "Na ja, ich
bin ja auch nicht als Jungfrau konfirmiert worden" oder "in dem Alter
habe ich bei Dora auch regelmässig tüchtig am Busen zugegriffen und bin
gelegentlich voll zum Zuge gekommen, wie auch ein paar andere Jungs aus
dem Quartier". Den Vogel schiesst Anita ab, als sie schon nicht mehr
ganz nüchtern losprustet "So dumm ist Renate eigentlich gar nicht, es
gleich mit Daniel und Thomas zu machen. Läuft ihr der Eine davon, hat
sie immer noch den Anderen". Ich meine bloss "Wir sind also alle auch
keine Mauerblümchen gewesen. Genau so wenig wie unsere Kinder. Aber
diese haben uns glatt überrundet. Jetzt müssen wir versuchen, das Beste
daraus zu machen".
Betreten sehen sich die beiden Ehepaare an. Anita ist sehr, sehr offen
und sieht herausfordernd Martin an "Nein, uns haben sie nicht
überrundet, bloss gleichgezogen". Schon wieder ein Verdacht.
Gleichgezogen heisst doch, dass Heinz und Anita es auch mit mehreren
machen. So wie sie Martin anschaut, haben sie wohl bei Marliese und
Martin sondiert, Martin wäre sichtlich bereit, aber es ist Marliese,
die klemmt. Von Alex weiss ich nichts, und ich selbst hatte kaum mehr
etwas, seit mich mein Mann verlassen hat, gelegentlich mal ein kurzes
Verhältnis, wenn mir die Einsamkeit zu drückend wurde.
Alex hat vom Flaschendrehspiel noch kaum etwas mitbekommen. Ich zeige
also allen das Spiel auf Pias Handy. "Die Kinder haben dieses Spiel
gespielt und sich dabei genau gefilmt". Alex ist jetzt darüber
erbittert, dass sich Kinder solche Spiele aus dem Internet
herunterladen können, aber ich bin anderer Meinung "Das Spiel ist nicht
herunter geladen. Daniel hat es selbst programmiert. Jeden
Spielschritt, jeden Befehl an die Spieler haben die Kinder selbst
ausprobiert und sich dabei gefilmt, um das Ganze besser beurteilen zu
können. Hier oben im Menübalken steht rechts die Rubrik "Info", wenn
man die anklickt liest man es schwarz auf weiss. Da steht
Author: Daniel Krenger, mit tatkräftiger Beratung/Testarbeit durch
Renate, Pia und Thomas.
In ein Handy ein Spiel zu programmieren, das menschliche Gefühle und
Begierden anspricht oder beeinflusst, ist eine sehr reife Leistung. Ich
werde herausfinden, wie angenehm oder wie schmutzig die Kinder dabei
den Sex gesehen und einbezogen haben.
Jetzt ist plötzlich grosses Interesse für das Spiel da. Ich erkläre, was
mir Daniel über die Vorbereitungen erzählt hat. "Zuerst müssen sich
alle Mitspieler eintragen und angeben, welche Kleider sie tragen. Jede
Fehleingabe