Der unerwünschte Zusammenhang von Sex und Liebe. J. D. Möckli

Der unerwünschte Zusammenhang von Sex und Liebe - J. D. Möckli


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wird es in der Firma allerdings nicht geben.« Er lehnt sich wieder zurück.

      Erleichtert, dass Steve ihm den Schnitzer nicht übel nimmt, senkt Darius die Hand. »Kein Problem. Ich trenne aus Prinzip Beruf und Privates. Anders geht es auf einer kleinen Insel wie Tonum auch gar nicht«, erwidert er lächelnd.

      »Ja, das ist mir auch schon aufgefallen. Dabei lebe ich erst seit drei Monaten hier«, grinst Steve, räuspert sich dann aber und klappt den Laptop auf. »Wir sollten jetzt aber langsam mal anfangen. Ich habe mir deine Arbeiten und auch die dazu gehörenden Aufträge angesehen. Mit ein paar Kunden habe ich auch über dich gesprochen. Alle sind zufrieden mit dir«, erklärt er ihm ernst, dabei ignoriert er das seltsam warme Gefühl in seiner Magengrube, als sich aufrichtige Erleichterung in Darius Gesicht ausbreitet und dreht den Laptop etwas, damit dieser auf die nun extra geöffnete Datei mit den notierten Kundenkommentaren blicken kann.

      Um besser sehen zu können, rutscht Darius auf dem Sofa näher heran und beugt sich vor. »Danke«, murmelt er und kneift kurz die Augen zusammen, um sich zu sammeln. Warum nur ist ihm gerade nach Heulen zumute? »Danke … es ist gut zu wissen, dass die Kunden zufrieden sind. Sonst hören wir immer nur, wenn ihnen etwas nicht passt und geändert werden muss.«

      »Ihr bekommt kein positives Feedback übermittelt?«, fragt Steve verwundert und scrollt durch die Mails. »Ich habe allein in dieser Woche drei wirklich positive Rückmeldungen der Kunden an Jones weitergeleitet, damit er diese an die für das Projekt zuständigen Mitarbeiter weiterleiten kann.« Er steht auf und geht zum Schreibtisch, wo er sich etwas notiert, bevor er mit Block und Kugelschreiber wieder zur Sofaecke zurückkommt. »Na gut, kommen wir zu deinem neuesten Projekt. Wenn ich das richtig verstanden habe, brauchst du einen Programmierer?«

      »Ja, das Design ist kein Problem. Ich kenne den Kunden und kann in etwa abschätzen, was ihm gefällt, ich habe auch schon eine Idee dazu. Aber ich habe keine Ahnung vom Programmieren und weiß nicht mal, was möglich ist. Da es aber ein anpassbarer Desktophintergrund werden soll, brauche ich da nun mal jemanden, der das kann. Weißt du, ich habe die Idee, dass die einzelnen Icons von einem leuchtenden Halo umgeben sind, das heller wird, wenn man mit der Maus drüberfährt. Ein Mouse-over-Effekt. Keine Ahnung, ob das auf einem Desktop geht. Der Hintergrund könnte sich stündlich ändern, sozusagen als Begleitung für den Arbeitstag … als würde eine Sonne über den Himmel wandern. Verstehst du?« Er hebt die Hände und bemerkt erst jetzt, dass Steve fleißig mitschreibt. Er sieht ihm verblüfft zu und erinnert sich daran, wie er nackt … Stop! Das gibt nur Ärger!

      »Ich habe bei den Programmierern schon mal in die Terminpläne geschaut, da ist leider nichts zu machen. Du wirst mit mir vorliebnehmen müssen«, zwinkert er Darius zu und beugt sich etwas vor. »Mund zu, Fliegen kommen rein.«

      Darius klappt den Mund ertappt zu. »Du … kannst so etwas?« Er versucht, nicht allzu dämlich auszusehen, was ihn letztlich total blöde gucken lässt, wie er selbst bemerkt.

      Steve lacht entspannt. »Ja, ich kann so was. Weißt du, mein Vater besteht darauf, dass sich jeder einzelne Mitarbeiter hocharbeiten muss, auch ich. Du findest bei Mitchell Industries keinen einzigen Abteilungsleiter, der nicht als einfacher Angestellter angefangen hat. Das ist zwar etwas mühsam, aber so weiß wenigstens jeder in einer Führungsposition, wie sich die ihm unterstellten Mitarbeiter fühlen, und kennt auch die Abläufe in der Firma.«

      Darius nickt, empfindet die Aussicht auf Zusammenarbeit aber gleichzeitig als verlockend und erschreckend. »Gut«, sagt er langsam, »wie willst du vorgehen?« Er hat einen Frosch im Hals und muss sich räuspern. Das geht ja gut los.

      Bevor Steve antwortet, steht er auf und holt aus der mit Mahagoni verkleideten Minibar zwei Flaschen Mineralwasser. Er reicht Darius eine davon und lässt sich nun neben ihm auf das Sofa sinken. »Den Anfang haben wir ja schon gemacht und so wie ich das verstanden habe, musst du vierundzwanzig verschiedene Hintergründe designen. Konzentriere dich erst mal darauf und ich setze das dann um oder sage dir, was nicht machbar ist. Mouse-over und wechselnder Hintergrund sind schon mal kein Problem.«

      »Das hört sich gut an«, murmelt Darius und muss dann plötzlich lachen. »Jones wird toben, dass ich einen Programmierer gefunden habe, der mir hilft.« Er sieht Steve mit blitzenden Augen so breit lächelnd an, dass sich kleine Grübchen auf seinen mit dunkelbraunen Bartstoppeln bedeckten Wangen bilden. »Du bist echt ein cooler Kerl.«

      Verlegen fährt sich Steve durch die Haare, sodass sie ihm zerzaust vom Kopf abstehen. »Ach was, wir haben den Auftrag angenommen und werden ihn auch fertigstellen. Dann mach dich mal an die Arbeit. Wenn du Fragen hast, sag Bescheid.«

      »Ja, äh … es ist Freitag. Ich wollte jetzt eigentlich ins Wochenende …«

      »Ja, natürlich. So meinte ich das nicht«, sagt Steve schnell und grinst verlegen. Er steht auf und reicht Darius die Hand. »Geh nur. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende«, sagt er warm.

      Als er alleine ist, setzt sich Steve an seinen Schreibtisch und blickt nachdenklich vor sich hin. Die Sitzung mit Darius hat seinen Verdacht Jones gegenüber noch bestätigt, dass dieser nicht ganz so integer ist, wie er es sein müsste. Er nimmt sich noch mal dessen Personalakte und setzt E-Mails an die früheren Arbeitgeber auf, in denen er um ein Gespräch bittet.

      ***

      Darius steht in dem kleinen Unterstand an der Bushaltestelle. Er hat den Bus verpasst und muss jetzt eine halbe Stunde auf den nächsten warten. Um sich etwas die Zeit zu vertreiben, liest er auf seinem Handy die Mail seiner Mutter durch und muss zwangsläufig mit den Augen rollen. Es sind die üblichen Beschwerden über ihre Nachbarin, die natürlich mal wieder viel zu laut Musik gehört hat. Er kennt die junge Frau, die in der Wohnung neben seiner Mutter wohnt, und weiß, dass diese zwar Punkrock, diesen aber in normaler Zimmerlautstärke hört. Die Wände zwischen den Wohnungen sind allerdings so dünn wie Papier und seine Mutter empfindet sowieso alles außer Klassik als Lärm.

      Endlich kommt der Bus. Den Fahrer kennt Darius nicht, weshalb er ihm seine Abokarte zeigt, als er einsteigt. »Guten Abend«, grüßt er im Vorbeigehen freundlich und lässt sich dann erschöpft auf den nächstbesten Sitz fallen.

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