Der schöne Schwan. Ulrich Albaum Franz

Der schöne Schwan - Ulrich Albaum Franz


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aber gefallen die verbundenen Augen nicht mehr und versucht sich den Schal mit den Pfoten abzustreifen. Pippi hatte das aber sehr gut gemacht. Vor Ärger den komischen Schal nicht abzubekommen, knurrt Struppi wütend, und wälzt sich dabei im Gras. Dass seine kleine Herrin ruft: „Struppi, wo bin ich? Komm, such mich!“, stört Struppi nicht. Er hat eigentlich keine Lust mehr auf Versteck spielen, aber Hunger. Aber hatte Pippi nicht noch ein belegtes Brot von ihrer Mutter bei sich? Den Geruch des mit Wurst belegten Brotes in der Nase, macht er sich über den Beutel her, indem die begehrte Beute sein müsste. Dass Pippi ihn immer noch ruft, stört Struppi nicht, aber wo ist denn die verflixte Stulle geblieben? Der Dackel ahnt Schlimmes, hatte seine kleine Herrin die etwa schon aufgegessen? Aber dann schnuppert er und glaubt Pippis leckere Wurst auf dem Brot zu riechen. Wo Pippi sich versteckt hatte, war der feinen Nase des Dackels nicht entgangen. Mit wenigen Sprüngen stand er an Pippis Versteck und bellte siegessicher. Seine kleine Herrin interessierte Struppi dabei weniger, dafür aber ihre mit Wurst belegte Stulle umso mehr.

      Pippi freut sich das Struppi sie gefunden hat und streichelt ihn lobend. Aber den kleinen Hund interessiert ihr Lob jetzt nicht so sehr. Neugierig schnuppert der an ihrer Hand und versteht nicht, wo das belegte Brot geblieben ist. Aber auch Pippi versteht Struppi nicht und denkt: „Dackel können doch ganz schön nervig sein! Anstatt sich zu freuen mich gefunden zu haben, schnuppert der nur an meiner Hand.“ Aber als der zu einem Tütchen im Gestrüpp rennt, ahnt Pippi was Struppi will. Noch bevor der mit der Tüte samt Inhalt verschwindet, kann sie Struppi ihr mitgebrachtes Essen abnehmen. Der gibt aber nicht auf und springt immer wieder nach der Tüte. Nur hält Pippi die so hoch, dass er nicht herankommt. Bettelnd setzt Struppi sich jetzt vor seine kleine Herrin und wedelt mit seinem Schwanz. Pippi hatte begriffen worum es dem Dackel geht und beruhigt den: „Komm Struppi, dann essen wir beide eben Mamas Wurststulle!“

      Als hätte er verstanden, folgt er Pippi, die zu dem ziemlich zerzausten Beutel zurückgeht und sich ins Gras setzt. Aus der geretteten Tüte nimmt sie eine halbe Klappstulle und fängt zu essen an. „Hat die mich vergessen?“, denkt sich Struppi und bellt Pippi an. Die aber fast in ihre Tüte und gibt ihrem kleinen Spielgefährten die andere Hälfte. Zufrieden legt der Dackel sich auf seinen Bauch und verspeist das Brot.

      Müde geworden will Struppi jetzt etwas schlafen, aber Pippi legt ihm die Leine an und meint: „Komm Struppi, schlafen kannst du auch zu Hause!“ Dem Dackel ist jetzt alles Recht, wenn er nur nicht mehr suchen muss. Ebenfalls müde, trottet Pippi neben Struppi nach Hause, wo beide sich schon auf ihren gemütlichen Schlafplatz freuen.

      Kapitel 3Der freche Spatz

      Lyssa saß mit ihrer Mutter auf einer Parkbank. Gemeinsam aßen beide ihren Streuselkuchen und beobachten mehrere Spatzen, die sich um etwas stritten. „Hast du denen von deinem Kuchen etwas zugeworfen?“, fragt Lyssas Mutter.

      „Nein, den esse ich doch lieber selber! Wollen wir nachsehen Mutter, worum die sich streiten?“

      „Da wirst du kein Glück haben Mädchen, die fliegen doch davon, sobald du dich denen näherst!“ Bedrückt musste Lyssa ihrer Mutter Recht geben, schien aber zu überlegen. Plötzlich stand sie auf, brach dann doch ein Stück von ihrem Kuchen ab und wollte den Vögeln entgegengehen.

      „Ich denke, du isst den Kuchen lieber selbst Lyssa, hast du es dir anders überlegt?“ Lyssa will ihrer Mutter antworten, doch als sie zu der sah, kam ein Spatz zu ihrer Hand und verschwand mit dem abgebrochenen Kuchenstück. Verblüfft sah Lyssa dem Vogel hinterher. Ihre Mutter lachte, als sie in das Gesicht ihrer Tochter sah, aber auch die musste jetzt lachen.

      Beide setzten sich wieder auf die Bank und sahen dem kleinen frechen Vogel zu. Lange blieb der Spatz nicht allein, kaum das er sich auf den Weg setzte, machten ihm andere Spatzen den großen Krümel streitig. Zum Piepen sah das aus und Lyssa musste wieder lachen. Vor allem wie der Spatz, der ihr den Krümel geklaut hatte den verteidigte, machte ihr Spaß. Sich aufplustern und laut piepsend, versuchte der Spatz seine unerwünschten Gefährten los zu werden.

      Mitleidig brach Lyssa einen weiteren Krumen von ihrem Kuchen und wollte den, den anderen Vögeln zu werfen. Aber der freche Spatz hatte es bemerkt und setzte sich abwartend auf Lyssas Schulter. Die war stolz darüber und hoffte den füttern zu können. Noch bevor sie dazu kam, hatte sich der Vogel den Krumen geschnappt und war schon wieder verschwunden.

      Wieder versuchten die anderen Spatzen ein Stück davon abzubekommen, was auch zum Teil gelang. Zwar freute sich Lyssa darüber, sah aber auf ihren immer kleiner werdenden Kuchen. Auch die Spatzen schielten darauf und hofften noch etwas davon abzubekommen. Als würden die sich unterhalten und einen Plan machen, wie sie an Lyssas Kuchen gelangen könnten, saßen die piepsend auf dem Boden. Es sah fast so aus, als bettelten die um Lyssas letztes Stück Kuchen.

      Schneller wie erwartet, kamen mehrere Spatzen auf Lyssa zugeflogen und schienen sich tatsächlich einen Plan ausgeheckt zu haben. Während ein Spatz direkt auf Lyssas Schuh seinen Darm entleerte, setzte sich der freche Spatz vor ihr auf den Boden. Der muss wohl auch der stärkste von den Vögeln sein. Dicht vor Lyssa sitzend, schien der auf etwas zu warten.

      Mutter und Tochter ärgerten sich über die Schweinerei auf Lyssas Schuh. Mit einem Taschentuch versuchte sie den zu reinigen. Genau darauf hatte der Vogel gewartet, denn jetzt war der Rest vom Kuchen unbeobachtet. Noch bevor Lyssa eingreifen konnte, war der Vogel damit verschwunden. Viel zu groß für den Spatz, konnte der das Stück nicht halten und es fiel zu Boden. Sofort waren die anderen Spatzen zur Stelle und der Streit ging von vorne los. Lyssa war jetzt dem Weinen näher als dem Lachen. Dennoch freute sie sich darüber, dass der Frechste von den Spatzen nicht alles für sich behalten konnte.

      Verärgert über die Frechheit der kleinen Vögel und die Sauerei auf Lyssas Schuh, verließ sie mit ihrer Mutter den Park. „Siehst du Töchterchen, wenn sich einer streitet, freut sich auch immer ein Anderer“, meinte Lyssas Mutter.

      „Glaubst du Mutter, der Spatz hat mir mit Absicht auf den Schuh gemacht, nur um an meinem Kuchen zu gelangen?“

      „Wenn das der Plan der Vögel war, hatten die wie du siehst, damit Erfolg. Daran siehst du meine Kleine, für alles was du erreichen willst, benötigst du einen Plan. Dein Plan sollte es sein, gut in der Schule zu lernen, damit auch du später Erfolg hast und solche Pläne schmieden kannst.“

      Kapitel 4Kuckuck, wo bist du?

      Ein Ratespiel für die Kleinen

      So wie es bei Frau Kuckuck üblich, lässt die ihre Jungen von anderen Eltern versorgen. Dazu muss sie ein Vogelnest finden, indem schon Vogeleier sind und sie die ihren dazu legen kann. So auch unsere Frau Kuckuck, die gerade durch den Wald fliegt um nach passenden Nestern für ihre Eier zu suchen. Gleich mehrere Nester fand sie, in denen sich auch Eier von den Vögeln befanden, welchen das Nest gehörte. Eines ihrer Eier schob Frau Kuckuck in einem Rotkehlchennest unter. Zwei weitere versteckte sie in zwei Nester im Schilf der Teichrohrsängern. Da die Inhaberin gerade auf Futtersuche für ihre schlüpfenden Sprösslinge war, konnte Frau Kuckuck ihre Eier unbemerkt dort ablegen.

      Die Suche nach passenden Nestern machte sie müde und daher setzte Frau Kuckuck sich auf einen Ast im Wald. Da sie sehr vergesslich war, überlegte Frau Kuckuck, wie viele Eier sie schon versteckt hatte. Wisst ihr es liebe Kinder und könnt Frau Kuckuck helfen? Wie viele Eier hat Frau Kuckuck schon versteckt? = 3

      Dank eurer Hilfe weiß Frau Kuckuck nun, wie viele Eier sie noch verstecken muss, und flog davon. Sich neue Nester für ihre Eier zu suchen war keine leichte Aufgabe, zumal viele Vögel ihr nicht gut gesonnen waren. Eine Krähe die gerade ihre Eier ausbrütete, sah den suchenden Kuckuck. Ärgerlich krächzte sie dem entgegen: „Lass mich ja mit deinen Eiern zufrieden, ich hab schon genug zu tun, meine Kleinen großzuziehen!“

      Frau Kuckuck verstand Frau Krähe und flog suchend weiter. Auch ein Storchenpaar auf einem Dach verscheuchte sie. Müde von der Sucherei, setzte sich Frau Kuckuck auf einen Ast in der Nähe der Störche und überlegte: „Wo wurde ich schon fortgeschickt, ohne eines meiner Eier verstecken zu können?“ Habt ihr aufgepasst und


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