Fotografieren auf Reisen. Holger Hühn
href="#u7d033ed3-f896-580f-b86d-d90d2c8d7078">Objektive mitnehmen. Schwieriger wird es, wenn man mit dem Flugzeug verreist, da hier ein gewisses Gewicht nicht überschritten werden darf. Auch wenn man weiß, dass man im Urlaub viele öffentliche Verkehrsmittel benutzen wird, sollte man eher wenig (Foto-)Gepäck dabei haben.
Die Dauer der Reise kann ebenfalls ein entscheidender Faktor für die Wahl der Ausrüstung sein. So lohnt es sich wohl bei einer mehrwöchigen Reise eher, eine umfangreiche Fotoausrüstung mitzunehmen als bei einem Zwei-Tages-Trip.
Zeiteinteilung
Wenn man die allgemeinen Eckdaten einer Reise geplant hat, sollte man sich Gedanken machen, wie viel Zeit man für das Fotografieren aufwenden kann und will. Eventuell kann man die Reise auch so organisieren, dass man gewisse Orte zu bestimmten Zeiten, etwa bei Sonnenaufgang, besucht.
Vor jeder Reise sollte man sich überlegen, inwieweit man diese auch zum Fotografieren nutzen will und wie viel Zeit andere Aktivitäten einnehmen sollen. Diese müssen sich auch nicht grundsätzlich ausschließen: So kann man nebenher einige Fotos aufnehmen, während man wandern geht oder eine Stadt besichtigt. Allerdings muss man dabei immer in Kauf nehmen, dass das Licht unter Umständen nicht ideal ist und dass „nebenher“ bedeutet, dass man eventuell für einzelne Aufnahmen nicht so viel Zeit investieren kann, wie man gerne möchte.
Unterwegs mit anderen
Besonders viele Gedanken zur Zeiteinteilung sollte man sich machen, wenn man nicht alleine verreist, sondern zusammen mit dem Partner oder mit Freunden. Dann sollte man am besten vorher besprechen, wie viel Zeit für das Fotografieren aufgewendet werden kann. Oftmals lassen sich auch gute Kompromisse zwischen den einzelnen Interessen finden.
Ist man in einer größeren Reisegruppe bei einer Pauschalreise unterwegs, muss man sich natürlich an den vorgegebenen Zeitplan halten und wird nur wenige Sonderwünsche äußern können.
Orientierung an Lichtverhältnissen
Will man unterwegs nicht nur beiläufig fotografieren, sondern möglichst das Ideale aus seinen Aufnahmen herausholen, sollte man schon bei der Reiseplanung die Lichtsituation bedenken. So sollte man sich beispielsweise im Internet informieren, wann die Sonne auf- bzw. untergeht. Dann kann man auch konkret einplanen, dass man eine bestimmte Sehenswürdigkeit genau um diese Zeit besucht.
Ebenfalls recherchieren kann man die Zeit des Mondauf- und -untergangs und an welchen Tagen Vollmond herrscht, sofern man den Mond in seine Fotografien einbeziehen möchte. Anhand von Karten oder vorhandenen Bildern kann man außerdem abschätzen, zu welchen Tageszeiten sich bestimmte Objekte am besten fotografieren lassen und wann Gegenlicht herrscht. Weitgehend verzichten sollte man insgesamt auf Fototouren im grellen Mittagslicht.
Jahreszeit und Wetterbedingungen
Wichtige Faktoren für das Fotografieren auf Reisen sind die Jahreszeit und die daraus resultierenden Wetterbedingungen. Wenn man am Zielort mit extremen Verhältnissen rechnen muss, sollte man an den ausreichenden Schutz der Kamera denken.
Grundsätzlich kann man zu jeder Jahreszeit schöne Bilder machen. In allen Teilen der Erde, in denen es klassische Jahreszeiten gibt, herrschen je nach Reisezeitraum aber ganz unterschiedliche Bedingungen. In der Nähe des Äquators muss man vor allem auf die Regenzeit achten. Deshalb sollte man auch bei der Reiseplanung schon einkalkulieren, wie sich das Reiseziel zur jeweiligen Reisezeit darstellt. Wenn man sich an die zeitliche Planung macht, sollte man bedenken, dass es im Winter unter Umständen wesentlich weniger lang hell ist als im Sommer.
Jahreszeitenspezifische Motive
Grundsätzlich sollte man es auf Reisen nicht versäumen, typische, jahreszeitspezifische Motive aufzunehmen. So kann man im Frühling beispielsweise die ersten Blüten in Großaufnahme zeigen oder im Herbst das bunte Laub fotografieren. Im Winter kann man oft mit Schnee rechnen und diesen entsprechend in Szene setzen.
Im Winter muss man in vielen Gegenden Europas mit Schnee rechnen. Dann kann man idyllische Wintermotive aufnehmen wie hier an der Paar in Bayern. 1/750 s, f/2,8, 6 mm (38 mm KB), ISO 50
Abhängig von den Jahreszeiten kann man auch mit bestimmten Wetterverhältnissen rechnen. Wenn starke Hitze oder viel Regen zu erwarten sind, benötigt man eventuell spezielle Schutzhüllen für die Kamera und die übrige Ausrüstung. Bei sehr niedrigen Temperaturen hingegen ist die Haltbarkeit der Akkus stark eingeschränkt.
Am Kapitelanfang: Im Sommer bietet sich eine Reise ans Meer an, an dem es malerische Motive wie hier auf der Insel Losinj in Kroatien zu entdecken gibt. 1/1000 s, f/4, 10,7 mm (50 mm KB), ISO 80
Inspiration durch Reiseführer, Bildbände und das Internet
Als weiteren Schritt vor einer geplanten Reise mit Kamera sollte man sich ausreichend Inspiration für die richtigen Motive aus Reiseführern, Bildbänden oder durch Internetseiten holen.
Zwar kann es auf Reisen auch spannend sein, einfach ganz spontan zu fotografieren, doch dadurch lässt man sich möglicherweise die tollsten Motive am Reiseziel durch die Lappen gehen. In jeder fotografischen Dokumentation einer Reise sollten aber auch die „Postkartenmotive“ enthalten sein, die ein interessierter Betrachter erwarten würde.
Suche nach Motiven
Zu allererst sollte man anhand eines Reiseführers herausfinden, was es am Reiseziel überhaupt zu sehen gibt. Was sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten? Welche Landschaftsstriche sind besonders reizvoll? Wenn man sich verschiedene Reiseführer und Bildbände ansieht, erhält man gleich noch einen Eindruck, aus welcher Perspektive und vielleicht auch zu welcher Tageszeit sich eine Sehenswürdigkeit am besten fotografieren lässt.
Auch im Internet kann man verschiedene Aufnahmen vergleichen und sich dabei eigene Gedanken machen, wie man selbst ein Motiv fotografieren könnte. Allerdings sollte man vor Ort am besten nicht einfach die Aufnahmen anderer Fotografen kopieren, sondern versuchen, selbst etwas Neues am Motiv zu entdecken und fotografisch festzuhalten.
Rechtliche Einschränkungen beim Fotografieren
Wenn man auf Reisen fotografiert, sollte man sich immer an die dort gültigen Gesetze halten und beispielsweise nicht unbefugt Privatgrundstücke betreten. Will man Bilder veröffentlichen, gibt es sowohl rechtliche Einschränkungen beim Fotografieren von Menschen als auch von Gebäuden.
Wenn man Reisebilder nur privat verwendet, ist mit rechtlichen Problemen kaum zu rechnen. Allerdings können schon beim Fotografieren gewisse rechtliche Einschränkungen bestehen. So können Museen oder die Inhaber von bestimmten Sehenswürdigkeiten das Fotografieren in den Innenräumen verbieten. An diese Regeln muss man sich halten, wenn man nicht des Hauses verwiesen werden will. Manchmal ist auch das Fotografieren grundsätzlich erlaubt, aber kein Blitzgerät gestattet, da Blitze beispielsweise alte Gemälde auf Dauer beschädigen können. Meistens darf man Fotos, die in Innenräumen entstanden sind, auch nur privat nutzen, wenn man nicht eine ausdrückliche Erlaubnis zur Veröffentlichung einholt.
Recht am eigenen Bild
Rechtliche Schwierigkeiten drohen unter Umständen, wenn man ein Bild veröffentlichen oder sogar Geld