Schwesterkomplex. Mandy Hopka

Schwesterkomplex - Mandy Hopka


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nicht ganz so überzeugend wie sie. Wahrscheinlich fehlte mir dafür diese liebliche Ausstrahlung. Dieses leuchten in meinen Augen und dieses Engels-goldene Haar.

       Auch in den nächsten Wochen wurde ich diesen schrecklichen Namen einfach nicht mehr los. Als gäbe es keinen anderen Mann mehr in ihrem oder meinem Leben! Ich konnte es wirklich nicht mehr hören. Selbst bei Facebook las ich unter jedem ihrer Fotos oder Selfies, wie toll doch ihr neuer Boss war. Eigentlich müsste sie sich auf ihrer Schleimspur schon längst das Genick gebrochen haben. Selbst bei weiteren Familien Zusammenführungen sprach sie die ganze Zeit von nichts anderem mehr. Ich vermisste schon jetzt ihre Studienzeit. Da empfand ich das Gejammer, wie kräftezehrend die Vorlesungen und das Lernen doch waren, bei weitem unterhaltsamer. Selbst nachdem drei Monate vergangen waren und der Sommer den Frühling abgelöst hatte, wohnte sie noch immer bei Mom und Dad – wohlgemerkt für lau. Ich fragte mich, was sie mit diesem ganzen Geld anstellte, was sie von diesem Kerl bekam. Jess hatte tatsächlich nicht mal übertrieben. Ich hatte im Internet den Firmennamen nachgeschlagen und mir die Zahlen bei Wikipedia genauer angesehen. Natürlich konnte er weder mit Apple noch mit Volkswagen konkurrieren, aber diese Zahlen sprachen Bände. Ich hatte herausgefunden, dass seine Eltern beide bereits verstorben waren. Hatte auf sein Bild gestarrt. Hatte dieses unglaubliche, sexy lächeln wieder erkannt und in seine dunklen Augen geblickt. Glücklicherweise hatte er auf diesen Bildern nicht diese fesselnde Ausstrahlung, die er in der Realität besaß. Ganz im Gegenteil, wirkte er zwar recht ansehnlich aber bei weitem nicht mehr ganz so atemberaubend, als er in Fleisch und Blut vor mir gestanden hatte. Wahrscheinlich fanden viele auch seine Augen zu dunkel. Seine Haare zu wenig gestylt oder fanden es als ein Fauxpas, dass seine Augenbrauen nicht perfekt gezupft waren. Für mich war er einfach nur Adonis, der Muskelprolet, der beim genaueren betrachten gar nicht so perfekt war. Erstaunlich, dass ich bis jetzt noch nichts von dieser Firma gehört hatte, aber immerhin gab es in Deutschland über 1 Million Millionäre. Welch witziger Zufall. Von denen kannte man ja auch nicht jeden.

       Diese Tatsache erleichterte es mir ungemein, Jess ständiges Gerede von ihm zu ertragen. Sollte sie jemals herausfinden, was da zwischen uns gelaufen war, würde sie mir eindeutig die Augen auskratzen – selbst, wenn er nur betrunken gewesen war. Ich wusste mittlerweile wirklich nicht mehr, ob ihr Interesse nur seinem Geld galt oder ob sie es tatsächlich ernst mit ihm meinte. Denn etwas an ihr veränderte sich. Dieses Dauer-grinsen in ihrem Gesicht war ein anderes. Neu und irgendwie … Befremdlich. Ich hatte sie in all den Jahren noch nie so von einem Mann reden hören. Sie war Feuer und Flamme für ihn. Kurzweilig dachte ich daran, was passieren würde, wenn die beiden tatsächlich zusammenkämen. Dann hätte ich diesen Kerl mein Leben lang vor meiner Nase …

      Lieber nicht darüber nachdenken, Jane.

       Die Zeit verstrich unbarmherzig. In meinem Leben schien sich mit jedem aus und einatmen kein bisschen was zu verändern. Ich spürte es in mir. Wie dieser Wunsch nach Veränderung schon seit Jahren in mir heranwuchs. Mich an manchen Nächten zur Verzweiflung trieb und sich einfach nicht aufhalten ließ. Aber was sollte sich denn auch so dringend ändern? Alles schien sich immer im selben Takt zu bewegen. Ab wann merkte man, dass sich im Leben etwas veränderte? Ab wann würde sich denn im Leben etwas verändern? Alles lief wie all die Jahre zuvor auch ab. Aber jetzt schien diese eine Sehnsucht – die schon seit Jahren in mir reglos verharrte, immer größer zu werden. Selbst Jess war scheinbar fähig zu lieben und das nagte an mir. Nein, es hatte sich etwas verändert und das lag an Blake. Es lag daran, dass ich gespürt hatte, wie es war, etwas für einen Mann zu empfinden – außer Hass natürlich. Komplimente zu bekommen, gewollt zu werden. Begehrt. Ich war bereits so lang allein, dass ich gar nicht mehr wusste, wie sich so etwas anfühlte. Selbst damals, waren all diese Gefühle nur von kurzer Dauer gewesen und danach hatte ich einfach nicht mehr dort herausgefunden.

      Ich hatte damals nicht mehr allein sein wollen, hatte die kraft nicht, ihn zu verlassen und danach hatte mich genau dieses Erlebnis einsamer gemacht, als all die Jahre vor ihm. Bis Blake kam. Blake hatte mir etwas bewiesen und ja, ich hatte versucht es zu ändern. In den letzten 3 Monaten traf ich auf so viele Menschen. Ich machte meinen Sommer Urlaub, wie all die Jahre zuvor auch mit meinen Freunden auf den Kanaren. Diese zwei Wochen waren doch schon immer voll von Sonne, Meer, Cocktails und guter Laune gewesen. Aber dieses Jahr schien plötzlich alles anders zu sein. Als hätte er mich geprägt, nahm ich die Männer um mich herum wahr, die mich in Klubs oder Bars antanzten. Doch niemand vermochte mir dieses Gefühl zu geben, welches ich so dringend brauchte, um mich auf etwas einzulassen, was vermutlich genauso aufregend sein würde, wie alles, was dieser Mann mit mir hätte machen können.

      Kein Mann, der mir in den letzten Monaten begegnet war, hatte mir diese Gefühle beschert, wie es Blake getan hatte. Ich hatte Hoffnungen gehabt – wieder einmal, die allerdings nun zerschlagen auf dem Friedhof meiner Erinnerungen lagen. Oh ja, es hatte sich etwas verändert! Er hatte diesen innigen Wunsch, meine Sehnsucht nach dieser Erfüllung, vergrößert. Er hatte Öl in die Glut geschüttet, die daraufhin zu einem lodernden Feuer entfacht war.

       Vermutlich wusste Damien Blake nicht einmal mehr meinen Namen und doch befand ich mich vollkommen in seinem Bann. Vollkommen unter seiner Kontrolle. Was sollte ich nur machen, um mich jemals wieder normal verhalten zu können? Ich wollte doch nur, das diese verzweifle Sehnsucht, wieder in mein innerstes zurückwich und mich in Ruhe ließ. Genau wie diese Einsamkeit, dieses verdammte Gefühl, allein auf dieser Welt zu sein. Umgeben von liebeshungrigen Menschen, glücklichen Paaren, Romantik und Leidenschaft. Vielleicht sollte ich es wirklich langsam einsehen. Diese Hölle in der Schulzeit, diese Zeit mit diesem Mann, denn ich verzweifelt zu lieben versucht hatte, dass alles war nichts im Gegensatz zu dieser darauffolgenden unendlichen Einsamkeit. Mein Herz sehnte sich nach Liebe und Zärtlichkeit. Sehnte sich nach Zuneigung und Zweisamkeit. Dennoch wusste ich, dass ich es niemals bekommen würde. Das mein Schicksal einfach ein anderes war. Ungeliebt von jedem Menschen, der mir etwas bedeutete. Die Liebe eines Freundes war wichtig, aber lange nicht so wunderschön wie die wahre Liebe zweier Menschen. Sie war nicht so wichtig, wie die Liebe und der stolz seiner Eltern, die ich wohl nie spüren würde.

       Wieso hatte ich es nur nicht verdient geliebt zu werden? War das denn nicht zu grausam? War dieser Wunsch wirklich zu viel verlangt?

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