Fatale Manipulation. Duri Rungger
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Duri Rungger
Fatale Manipulation
Verdächtiger Todesfall in Flims
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Inhaltsverzeichnis
23 Rücksichtsvoller Giftmischer
27 Bedauerliches Missverständnis
II Gentransport in die Eizelle
V Korrektur einer letalen Mutation
VIII Korrektur der Pax6AEY11 Mutante
IX Gentransport in Krebszellen
1 Unsaubere Konkurrenz
Fred Sutter trommelte nervös auf das lederne Lenkrad seines Sportwagens. Die Verabredung mit Dr. Ward versprach nichts Gutes. Der Besitzer der «BioEnds» hatte ihn zu einer Besprechung über finanzielle Aspekte eingeladen, ohne durchblicken zulassen, worum es gehen sollte. Da sein Start-up dringend eine Finanzspritze benötigte, durfte Sutter nicht wählerisch sein, auch wenn er Ward nicht kannte. Ein Kollege hatte ihn zwar gewarnt, der Amerikaner sei ein schmutziger Winkeladvokat, der noch nie etwas Wissenschaftliches publiziert habe. Seine Firma «BioEnds» diene nur als Fassade, um bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit andere Unternehmen mit Plagiatsvorwürfen und sonstigen imaginären Vergehen zu erpressen.
Sutter wäre bestimmt nicht eigens angereist, um diesen zweifelhaften Forscher zu treffen, doch da er sowieso an einem Kongress in Basel teilnehmen wollte, konnte er die Sache ohne Aufwand erledigen. Bei seiner Ankunft sah er sich zuerst einmal den Betrieb Wards von aussen an. Die grosse Inschrift mit den Firmennamen war das Eindrücklichste an dem unscheinbaren, frisch gestrichenen Hangar. Anscheinend wurden dort immerhin ein paar Versuchstiere gehalten, denn als er ausstieg, erlitt er einen leichten Asthmaanfall, wie immer, wenn er in die Nähe von Mäusen kam. Er konnte unmöglich sein Auto vor dem Hangar stehen lassen und riskieren, dass Maushaare ins Innere gelangten. So suchte er anderswo nach einem Parkplatz.
Er fuhr sonst gern in seinem weissen, tief gesetzten Toyota GT mit Spezialspoiler, grossen Schürzen und breiten Felgen. Ein eleganter Schriftzug, Tuning by Frey.ch, verriet, dass er für seine Anschaffung mehrmals in den Aargau gereist war, um die Details abzusprechen. Den Ferrari, ein Geschenk seines Vaters zum Doktorexamen, hatte er verkauft, um Geld für die Firma locker zu machen. Doch unabhängig davon, in welchem Auto man sass, war die Suche nach einem freien Parkplatz in Basel offenbar so aussichtslos wie in Zürich und war ihm gründlich verleidet.
«Endlich!» Eine Frau öffnete die Tür ihres Autos und schickte sich an, unzählige Einkaufstaschen darin zu verstauen. Es war unglaublich, wie viel Zeit sie dazu brauchte. Sutter steuerte seinen GT in die freigewordene Lücke. Beim Aussteigen warf er einen Blick auf die Uhr. Er würde zwanzig Minuten zu spät bei Ward eintreffen, doch das kam ihm nicht