Korsett-Anprobe mit Folgen. Victoria Trenton
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Inhaltsverzeichnis
5. Die Show beginnt
6. Der Tag danach
7. Die Zusage
8. Ein neues Level
9. Doppelter Betrug
10. Wie sage ich's?
11. Es hat geklappt!
12. Bling-Bling
13. Der seltsame Fall in Aschaffenburg
14. Der Jamaika-Urlaub
15. Das Fruchtbarkeitsritual
16. Alles geht plötzlich schief
17. Mein schwarzer Sohn
18. Neuer Job - und was für einer!
19. Neue Herausforderung
20. Der Schock
Epilog
Band 1 der Trilogie "Kleider machen Huren"
Band 3 der Trilogie "Kleider machen Huren"
Kleider machen Huren - Band 2
1 Korsett-Anprobe mit Folgen
Von Victoria Trenton (Autor)
Einer dieser verregneten Tage. Ich hatte etwas früher meine Arbeit verlassen, um meine Frau Manuela Zuhause abzuholen, damit wir noch gemeinsam einkaufen gehen. Neben den üblichen Lebensmitteln für das Wochenende wollte meine Frau noch unbedingt ein neues Kleid kaufen, um bei der Theaterpremiere am Sonntag wieder glänzen zu können. Ja, meine Frau ist schön, und ich hatte ihr versprochen, daß sie sich etwas gönnen kann, denn ich war grade befördert worden.
Sie hatte eine bestimmte Boutique in Offenbach im Sinn - ausgerechnet Offenbach. Wenigstens gab es dort nicht solche Park-Probleme, wie in Frankfurt. So standen wir nun also in dieser kleinen Boutique am Rande der Fußgängerzone. Das Kleid, das meine Frau sich ausgeguckt hatte, war schick: schwarz, kurz, aber nicht zu kurz, mit transparenten Ärmeln und fließendem Schnitt. Sie verschwand in der Umkleidekabine, und als ich sie hinter dem Vorhang leise fluchen hörte, ahnte ich, daß sich aus dem Schnell-Mal-Einkaufen-Gehen ein mittleres Drama entwickeln würde.
„Ich krieg diesen verdammten Reißverschluß nicht zu!“ Nicht ganz angezogen trat meine liebste Gattin aus der Kabine, ein Flehen in den Augen, ich möge ihr doch irgendwie helfen. Ich fragte die Verkäuferin, die nicht weit entfernt stand, ob sie das Kleid vielleicht eine Nummer größer hätte? Nein, sagten sowohl meine Frau als auch die Verkäuferin gleichzeitig. „Das hat Ihre Frau aber schon vorgestern erfahren, als sie schon einmal hier war. Da kann man nichts machen, ich habe es nur noch in Größe 36 da.“
„Früher habe ich immer Größe 36 getragen! Mein Hochzeitskleid war sogar Größe 34, weißt Du noch Schatz?“ Nun, in den sechs Jahren unserer Ehe hat meine Frau ein klein wenig zugenommen, aber ich habe keinen Grund zur Klage, ihre Figur ist immer noch top. Vielleicht sollte sie mich öfter bei meinen Radtouren begleiten, aber wenn sie mitkommt, stöhnt sie meist, ich würde zu schnell für sie fahren.
Eine andere Kundin, ziemlich jung, mit kecken blauen Augen, Kurzhaarfrisur, die überwiegend schwarz war und etwas punkig-lilanes hatte, mischte sich ungefragt ein: „Vielleicht geht das mit dieser neumodischen Formunterwäsche. Viel scheint ja nicht zu fehlen.“ Meine Frau hatte derweil mit meiner Unterstützung - ich hielt das Kleid mit etwas Kraft an den entscheidenden Stellen zusammen - den Reißverschluß hochziehen können. Aber da das Kleid nun einmal einen Tick zu eng war, warf es dort Falten, wo keine sein sollten. „Ich muß eben etwas abnehmen.“ Befand meine Frau, strich es glatt, so gut es ging und betrachtete sich im Spiegel.
Heute war Mittwoch. Bis Sonntag sollte das wohl zu schaffen sein. Sie war jedenfalls entschlossen es zu kaufen und ich wollte kein Spielverderber sein. Die Verkäuferin griff denn auch den Tip der anderen Kundin auf, mit straffender und glatter Formunterwäsche könnte das schon passen. Mir war aber klar, daß sie mehr auf die knapp 300 Euro schielte, die ich per EC-Karte für das Kleid löhnte.
Als nächstes steuerte meine Gattin mit mir im Schlepptau das Strumpfhaus Schmitt in der Großen Marktstraße an, denn da wollte sie sich eine passende Luxusstrumpfhose holen. Ich liebe es, wenn meine Frau kurze Kleider oder Röcke trägt - sie macht das leider viel zu selten - und wenn sie dann diese hauchdünnen Feinstrumpfhosen trägt, denn sie hat wohlgeformte lange Beine. Manchmal wünschte ich mir, sie wäre etwas experimentierfreudiger. Aber beklagen kann ich mich nicht, wir lieben uns noch genauso, wie zu unserer Hochzeit.
In dem Strumpfhaus wollte ich nicht untätig herumstehen, daher stöberte ich selbst ein wenig und fand ein paar Strümpfe mit einer Art von dezentem Karomuster, die gut zu dem neu erstandenen Kleid passen würden. Meine Frau Manuela sah aber gleich, das es sich um Stümpfe handelt, und nicht um eine Sumpfhose. „Die muß man anklipsen. Ich suche aber eine Strumpfhose, denn mit Strumpfgürtel wird das mit dem Kleid nicht gehen.“
Eine junge Verkäuferin im Strumpfhaus, die das Gespräch gehört hatte, wandte sich an meine Frau: „Unter einem Kleid können sie sehr gut auch einen Strumpfgürtel tragen. Es gibt da auch Modelle, die nicht auftragen. Im übrigen kann es bei manchen Gelegenheiten auch ganz reizvoll sein, wenn man erahnt, was die Frau so drunter trägt.“
„Ja, aber ich muß noch Formwäsche drunter tragen, damit das Kleid besser paßt.“
Die Verkäuferin entgegnete: „Es gibt auch formende Strapsgürtel, oder solche Form-Mieder. Ich kann Ihnen das Geschäft Louises Wäschetruhe empfehlen, da finden sie bestimmt etwas Passendes. Das Geschäft befindet sich in der Goethepassage in der Kleinen Bockenheimer Straße.“
Im Ergebnis kaufte ich meiner Frau also die teure Strumpfhose von Falke für 25 Euro und die Strümpfe für weitere 15 Euro. Da wir zunächst nicht noch extra nach Frankfurt fahren wollen, entschließt sich meine Frau dazu, bei Karstadt ein Formhöschen von Triumph zu kaufen. Schnell hatte sie ein geeignetes Teil gefunden und verschwand damit in der Umkleidekabine. Ich mußte mit dem Kleid in der Tüte warten, bis sie es angezogen hatte. Dann probierte sie das Kleid darüber. Wieder kämpfte sie mit dem Reißverschluß, diesmal ging es aber schon etwas einfacher. „Das Höschen sitzt schon stramm, aber es müßte noch etwas stärker formen,“ meinte sie. Ich konnte nicht widersprechen. Während sie sonst oft eine Ewigkeit braucht, bis sie sich zu etwas entschließt, war sie nun ruck-zuck zu folgendem Entschluß gekommen: „Wir kaufen das Teil, aber wir fahren doch noch zu dieser Wäschetruhe. Vielleicht finde ich da etwas Besseres.“
Mein Einwand, daß das Geschäft schon geschlossen haben könnte, wischte sie beiseite. Im Eiltempo ging es an die Kasse, zum Auto und über die Brücke nach Frankfurt. Es war fast ein kleines Wunder, daß wir dort sogar ganz in der Nähe einen Parkplatz fanden. Nach wenigen Minuten hatten wir auch das kleine Wäschefachgeschäft gefunden, das mit dem Spruch für sich warb „Für Frauen, die es wert sind“. Offenbar sollte die gut betuchte