Forever Collide. Celine Ziegler

Forever Collide - Celine Ziegler


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Ich mache den Menschen in meinem Umfeld das Leben schwer, nur weil ich meines nicht in den Griff bekomme. Wie Aiden sagte. Ich bekomme mein Leben nicht in den Griff. Wehe wie ein Fähnchen im Wind, ohne Nachzudenken.

      Aber ich bin glücklich wieder nach England zu fliegen. Nach den Prüfungen habe ich eine Woche keine Schule, also verpasse ich nichts im Unterricht. Ich würde gerne wieder Scar treffen, eventuell nach London fahren und Aby und die anderen besuchen. Alle die, die ich zurückgelassen habe, weil ich dachte, Aiden sei meine Zukunft.

      Ich starre wieder die kahle Decke über mir an.

      Was er wohl gerade macht? Ich kann nichts anderes tun, als zu hoffen, dass er gerade genauso sehr an mich denkt, wie ich an ihn denke. Dass er mich vermisst und bereut, was er getan hat.

      Ich schließe die Augen, hoffe der Tag hat bald ein Ende.

      Ich traue mich nicht, ihn aus meinem Handy zu löschen.

       Aiden

      Ich habe die letzte Nacht fast schlaflos auf der Couch verbracht. Ich konnte nicht in dem Bett liegen, indem noch immer ihr Geruch ist. Und die Vorstellung ohne sie dort zu sein, war zu schmerzhaft. Vor fünf Uhr habe ich kein Auge zubekommen. Ich wusste, dass ich sofort wieder aufwachen würde, weil etwas fehlt. Genauso war es auch.

      Ich bin todmüde, mein Körper ist erschöpft, genauso wie meine Seele. Bewegungslos sitze ich auf der Couch und starre auf die dunkelgraue Wand vor mir. Ich warte. Schon um neun Uhr hat Steven mich benachrichtigt, dass die Polizei mich an diesem Morgen abholen wird. Black hat nicht lange gefackelt, sondern hat sofort alles in die Wege geleitet, damit ich meine gerechte Strafe bekomme. Wer würde es ihm verübeln? Kein Chef seiner eigenen Firma würde sich ohne Konsequenzen von einem einfachen Schriftsteller demütigen lassen.

      Also sitze ich hier und warte, bis sie an meiner Tür klopfen. Meine Sachen habe ich bereits größtenteils alle zusammengepackt. Ich werde das Problem mit BPE beseitigen, meine Strafe kassieren und sofort zurück nach England gehen. Mit oder ohne Raven. Ich habe sie noch oft versucht anzurufen, doch es hatte irgendwann keinen Zweck mehr. Sie will nicht mit mir reden.

      Um zehn Uhr vierzig klopft es an der Tür. Ich stehe auf und bin mir sicher, dass es die Polizei ist, doch es ist ein Postbote.

      Er überreicht mir ein Paket und ich betrachte es, als ich die Tür wieder schließe.

      Das ist das Geschenk, was ich Raven zum Geburtstag schenken wollte. Wofür ich mir den verdammten Arsch aufgerissen habe, damit ich es bekomme. Und für was? Für nichts!

      Mit einem Schrei schmeiße ich es in die Ecke des großen Wohnzimmers. Ich hätte ihr alles besorgen können, ich hätte ihr die beschissene Welt kaufen können, sie hätte mich trotzdem verlassen.

      Um elf Uhr klopft es erneut. Ich ziehe mir schon meinen Mantel über, bevor ich die Tür öffne, damit wir auch keine Zeit verlieren.

      Ruhig öffne ich die Tür und drei Polizeibeamte sehen mich an.

      „Mister Bender?", fragt einer.

      Ich nicke gleichgültig, ich weiß schon, was auf mich zukommt.

      „Sie sind vorläufig festgenommen", sagt ein anderer und zieht mich aus dem Türrahmen. „Wegen Vandalismus und Sachbeschädigung." Er dreht mich um und legt mir Handschellen an. „Sie haben das Recht zu schweigen oder auf einen Anwalt."

      „Könnten Sie wenigstens noch meine Tür schließen?", frage ich desinteressiert und deute auf die noch offene Haustür.

      Ein Beamter knallt sie zu und wir gehen durch den Flur. Ich wehre mich nicht. Wieso auch? Ich weiß, dass bis auf eine Geldstrafe nichts auf mich zukommen kann. Black kann soviel Macht haben wie er will, letztendlich habe ich nur sein Büro verwüstet und ihn beleidigt. Ich brauche nicht mal einen Anwalt, um aus der Situation rauszukommen. Und ob ich nun vorbestraft bin oder nicht, ist mir genauso egal, wie wenn ich hier und jetzt all mein Geld verlieren würde.

      Zwei Beamte halten mich an meinen zusammen geketteten Armen fest, während wir gelassen das Hochhaus verlassen. Zwei Polizeiautos stehen bereits am Straßenrand, genauso wie unendlich viele Leute, die neugierig beobachten, wie ich in eines dieser Autos gedrückt werde. Es ist unverkennbar, dass die Beamten auf Blacks Seite stehen. Wahrscheinlich hat er sie geschmiert damit sie mich behandeln, als hätte ich jemanden ermordet.

      „Ich hoffe, Sie wissen, dass Sie sich mit der falschen Firma angelegt haben", murrt der Beamte, der mir die Handschellen angelegt hat, während er den Motor startet.

      Ich sehe nur gleichgültig durch das Gitter, das den Rücksitz vom Rest trennt und betrachte die vielen Autos, die um uns herum fahren, ich beachte seine Worte nicht weiter.

      „Sie können sich jetzt so desinteressiert zeigen, wie Sie wollen", schimpft er weiter. „Männer wie Sie habe ich am liebsten in meinem Beruf. Erst machen sie einen auf hart und dann knicken Sie ein. Im Endeffekt seid ihr alle gleich."

      „Michael", sagt der andere Beamte entsetzt. „Hör auf. Black hat uns gesagt, wir sollen kein Wort mit ihm wechseln. Halte dich gefälligst daran."

      „Hach, wenn interessiert, was mein Bruder sagt. Ich könnte einfach behaupten, dass dieser Mistkerl Beamtenbeleidigung betrieben hat. Er hat kein Alibi, um zu beweisen, dass es nicht stimmt."

      Ich hebe eine Braue und betrachte ihn durch den Rückspiegel. „Black ist also Ihr Bruder."

      „Ganz Recht", knurrt er zurück. „Und deswegen hoffe ich erst Recht für dich, dass du deine gerechte Strafe bekommst."

      „Absolut nachvollziehbar", sage ich ruhig und sehe wieder durch das Fenster. „Absolut nachvollziehbar."

      Keine fünf Minuten später werde ich schon wieder aus dem Wagen gezerrt und wir betreten den Eingang von BPE. Ich dachte zwar, dass ich auf das Polizeirevier kommen würde und ich BPE nie wieder betreten muss, doch umso schneller komme ich aus New York weg. Alles könnte hier geklärt werden, ohne Verhör ohne Gerichtssaal, einfach alles locker.

      Stacy Sunshines Blick, als wir an der Rezeption vorbeigehen, bringt mich fast zum Lachen. Sie scheint wohl noch nicht zu wissen, was passiert ist.

      Ich werde zu einer Tür geführt, an der ich noch nie war. „So", sagt der Beamte, der mich nicht abgrundtief hasst. „Black hat einen eigenen Gerichtssaal für so Fälle wie dich. Der Richter, genauso wie ein Pflichtverteidiger, der dir zur Verfügung steht, sind bereits anwesend. Besser ist es, wenn Sie sich ruhig verhalten und alles den Verteidiger klären lassen." Er nimmt meine Handschellen ab.

      Ich reibe mir über die Handgelenke und nicke ihm verständlich zu.

      „Er sollte die Handschellen anbehalten", murrt Blacks Bruder.

      „Er tut doch nichts", meckert der andere. „Er sieht nicht so aus, als würde er irgendwen umbringen wollen." Er öffnet die Tür und gemeinsam betreten wir den Raum.

      Und es ist tatsächlich ein richtiger Gerichtssaal. Ein paar Angestellte sitzen im Publikum und ich kann Steven am Rand entdecken, er nickt mir zu. Ich nicke nur zurück und dann werde ich auch schon von Blacks Bruder auf einen Stuhl hinter einen Tisch gedrückt.

      Ein alter Mann mit Anzug sitzt neben mir und hält mir seine Hand hin. „Ich bin Georg Emings", begrüßt er mich halb lächelnd. „Ihr Anwalt."

      Ich schüttele sie. „Aiden Bender."

      „Das schaukeln wir schon, Aiden Bender", sagt er väterlich, sieht dann nach vorne, weil der Richter zweimal mit dem Hammer auf den Tisch klopft.

      „Ruhe bitte", verkündet er.

      Der Saal schweigt und alle erheben sich.

      Der Richter sieht auf ein Blatt Papier. Aiden Edward Bender."

      Ich blicke auf.

      „Sie sind angeklagt wegen Vandalismus, Sachbeschädigung und mehrfacher Beleidigung gegenüber ihren Vorgesetzten. Außerdem haben sie Dokumente im Wert von 56.000,00 Dollar zerstört. Ist das korrekt?"

      Ich


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