Break for Me. Melody Adams
Wenn Tony nicht zurückkommt, bist du frei.
Tony
Ich wünschte, ich hätte mein Mädchen schon wo sie hin gehörte. In meinem kleinen Reich. Dort würde sie weder weglaufen, noch um Hilfe rufen können. Und ich hasste es, sie ans Bett fesseln zu müssen. Nicht, dass ich generell etwas dagegen hätte, doch alles mit Grund und Ziel. Sie einfach zu fesseln, weil ich keine anderen Möglichkeit hatte, missfiel mir. Gott sei Dank würden wir bald abreisen. Ich konnte New York ohnehin nicht leiden, und dieser Alfredo war ein Bastard. Ich wusste, warum der Boss mit ihm Geschäfte machte, doch ich wünschte, wir müssten uns nicht mit diesem Wichser abgeben. Gott, war ich froh, dass ich nicht Mafia Boss war. Ich hatte keine Geduld für solche Spiele. Ich würde sie wahrscheinlich alle binnen Wochen ausradieren, oder selbst beim Versuch sterben. Diplomatie war nicht gerade eine Stärke von mir. Genau genommen hatte ich eigentlich nur eine Stärke. Die Fähigkeit, meine Gefühle vollkommen auszuschalten. Wir alle mussten das mehr oder weniger, doch niemand war so gut darin wie ich. Wenn ich jemanden folterte, dann war er keine Person mehr in meinen Augen. Er war eine leere Leinwand auf der ich meine Kunst verewigte. Folter war eine Kunst. Jedenfalls sollte es eine Kunst sein. Ich verachtete Stümper, die nicht wussten wie man es richtig tat. Wie man dem Opfer größtmögliche Schmerzen zufügte und dabei so lange wie möglich am Leben erhielt. Ich mochte, was ich tat. Und ich war verdammt gut in meinem Job. Ich konnte mir nicht vorstellen, etwas anderes zu tun. Ich war für dies geboren worden. Oder nicht ganz. Ich war dazu gemacht worden. Der kleine Junge der davon träumte, Pilot zu werden und die Welt zu erkunden, war im Alter von zehn Jahren gestorben und ein neuer Junge war geboren.
„Tu es“, sagte Dad ungeduldig. „Oder willst du eine neue Runde mit Onkel Serge. Diesmal kommt er nicht allein. Er hat drei Freunde dabei. Stell dir vor. Vier Kerle, die dir zeigen was du für eine Pussy bist.“
Ich zitterte. All die Jahre des Missbrauchs, und ich hatte mich doch nie daran gewöhnen können. Es tat noch immer genauso weh wie beim ersten Mal und ich war nicht in der Lage, abzustumpfen. Ich wollte lieber sterben, als weiter so zu leben. Doch tun, was Dad von mir verlangte? Ich spürte bittere Galle hochsteigen, als ich mich zwang, den Welpen anzusehen, den Dad beim Genick hielt. Braune Knopfaugen schauten mich vertrauensselig an. Ich wollte nicht. Ich wollte dies nicht. Doch es war der Welpe oder ich. Tränen rannen über meine Wangen.
„Wenn ... wenn ich es tun, dann wird Onkel Serge mich nie ... nie wieder ...?“
„Nie wieder, Anthony. Solange du tust was ich sage, wird niemand dich jemals wieder anfassen. Nicht Onkel Serge, und auch kein anderer.“
Ich nickte unter Tränen, als ich das Messer entgegen nahm, welches Dad mir entgegen hielt.
Sorry. Tut mir so Leid, Kleiner.
Dann setzte ich das Messer an.
Den Welpen zu töten war nur ein harmloser Anfang gewesen, verglichen mit dem, was Dad mich später tun ließ. Doch es war der Wendepunkt in meinem Leben gewesen. Anthony starb. Tony wurde geboren.
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