Magisches Kompendium - Engel und Erzengel - Praktische Magie der Angelistik. Frater LYSIR
in einem Mix aus Traum und Astralarbeit bzw. außerkörperliches Erlebnis gegeben. Auf die Frage, wo denn die Engel „erschaffen“ wurden, bekam die „sinngemäße Antwort“, dass der Ort der Geburt bzw. der Ursprung der Engelsexistenz dort liegt, wo „das Chaos einen strukturierten Kern erhielt“. Diese einfache Aussage wurde noch großspurig von Bildern, Emotionen und unbeschreiblichen energetischen Erlebnissen begleitet, da es sich hierbei einfach nur um eine Beschreibung der Ebene bzw. des Zustandes „Ain Soph Aur“ handelt, eine kabbalistische Idee und eine energetische Emanation ist, welche sich „oberhalb“ von Kether befindet. Ich konnte und kann mit dieser kabbalistischen Antwort sehr gut leben, was wieder zeigt, dass die Kommunikationen mit den verschiedenen Engeln sich auch immer auf den Menschen bzw. auf dessen Intellekt und dessen Bildsprache beziehen. Für alle, die sich in der Kabbalah nicht auskennen will ich sagen: Ain Soph Aur ist eine „Sphäre“ die außerhalb der Dualität liegt und im Grunde nicht zu erklären ist. Metaphorisch kann man die Ebene so deuten, dass sich hier das „unendliche Licht“ befindet bzw. die Emanation, in welcher sich das kosmische Chaos strukturierte, um im „nächsten Schritt“ durch Kether (die Krone des Seins) und Daath (die Allwissenheit des Seins) in die Dualität zu dringen!
Ain Soph Aur (rwa @ws nya) ist die negative Existenz, also ein Zustand vor der Schöpfung. Es ist die Quelle von allen endlichen und manifesten Dingen, wobei diese Quelle selbst unendlich und unmanifestiert bleibt.
Zugegeben, es ist keine einfache Erklärung und man wird sie einfacher verstehen können, wenn man sich ein wenig mit dem Konzept der Kabbalah befasst hat, doch „untermauert“ diese Erklärung dennoch meine Aussage, dass alle Engel im Grunde EIN EINZIGES Wesen sind. Alles kommt aus einer Quelle – wir Menschen, unsere Geschwister die Engel und Dämonen, genauso wie die ganze Natur von Mutter Erde. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass die einzelnen Aspekte dieses „Wesens/Engels“, wenn man es überhaupt irgendwie beschreiben kann, auch wieder fragmentiert werden können. Nun, und das bedeutet wiederum, dass jeder Erzengel eine ganz eigene Signatur ausstrahlt, d. h., auch die „lichten“ Engel können recht hart und kalt sein, da man diese Signaturen wieder durch menschliche Filter sieht.
Letztlich sind die menschlichen Filter auch der Hauptgrund, warum diese Energien so unterschiedlich und individuell wahrgenommen werden. So kommt es auch immer auf die innere Einstellung, die Sichtweise, die Lebensmaxime und die Lebenserfahrung des Menschen an, wie er die Engel wahrnimmt. So kann man selbstverständlich lapidar sagen, dass die Engel alle sehr sanft, liebevoll und absolut lichtvoll sind, sodass man sie als warmes und laues Sommerlüftchen wahrnehmen kann. Da der Mensch sehr beeinflussbar ist, ist es nicht überraschend, dass die Filter der Menschen so arbeiten, dass man der „Fremdliteratur“ (z. B. religiösen Schriften oder Lichtarbeiterliteratur) glaubt und dass man sich lieber fremden Meinungen und Erfahrungen anschließt. In diesem Fall greift natürlich auch das Konzept des menschlichen Egos, dass man das sieht, bzw. wahrnimmt, was man „sehen will“. Es ist in der aktuellen Welt auch viel einfacher und schöner, wenn Engel propagiert werden, die stets Licht und Liebe ausstrahlen und die böse, unbequeme Welt aussperren können. Durch die ganzen Nachrichten und Geschehnisse in der Welt, verkriechen sich sensible Menschen schnell in eine Fantasiewelt. Dass dies letztlich am realen Umfeld nichts ändert, wird verdrängt. Überspitzt kann man sagen, dass man sich nicht wundern darf, wenn die „aktuellen Engel“, die ja in der neuen Literatur eher in rosa Häschenkostümen herumlaufen, nicht als harte und gnadenlose Energien verstanden werden. Offensichtlich sind die Berichte aus der frühen christlichen Zeit und den anderen kulturellen Epochen der Sumerer, Ägypten, Babylonier, Perser, Griechen, Römer und Kelten einfach vergessen worden.
Nun, dies ist auch sicherlich populärer, denn in den „alten Schriften“ waren die Engel Schlächter, Mörder, Folterknechte und natürlich Kriegstreiber. Zwar agierten sie auch als „helfende Hände“, doch Schöpfung und Zerstörung hielten sich nicht so ganz die Waage. Die alten Texte tendieren eher dazu, dass die Engel „sehr hart“ unterwegs sind/waren, und dass sie brachiale Urgewalten sind, denen man nichts entgegenzusetzen hat. Daher frage ich mich immer, ob die aktuellen Autoren und die jeweiligen Leser die alten Berichte und Geschichten nicht kennen oder ob diese willentlich ignoriert werden. An dem Wahrheitsgehalt kann und darf es nicht liegen, denn die alten Texte haben genauso viel Anrecht auf eine Richtigkeit, sowie auch die aktuellen Texte –, wozu letztlich auch dieser zählt. Man kann hier nicht einfach ein „Richtig“ und „Falsch“ einsetzen.
Es fällt den meisten Menschen leichter, einen dualen Gedanken auf die verschiedenen Götter der vergangenen Panthea zu legen. Hier wird akzeptiert, dass es „gute“ und „böse“ Götter gab, bzw. Götter, die auch durch ihre Handlungen nicht ins Lager der Lichtarbeiter passen. Wenn man es genau betrachtet, würden 99% der Götter durch die vegane Glaubensobsession der Lichtarbeiterliteratur fallen. Wenn man also nun die Götter mit den Engeln gleichsetzt, was aus historischer Sicht richtig und auch sehr einfach ist (Lugh, Merkur, Loki, Anubis für Erzengel Michael), wird man sehr schnell erkennen können, dass die Götter bzw. die Engel „sehr dual“ waren. Neben helfenden und heilenden Kräften, waren auch stets die Kräfte der Vernichtung im Spiel und nicht wenige Götter standen nach Kämpfen in Blut. Und genau dies muss auch berücksichtigt werden, wenn sich der Menschen mit den himmlischen bzw. kosmischen Energien auseinandersetzt. Der Grundgedanke der Dualität darf nicht verleugnet werden. In den geistigen und astralen Arbeiten merkt man selbst dies recht schnell – zumindest dann, wenn man mit einem offenen Stirnchakra agiert und sich nicht illusorisch einspinnen lässt. Man wird allein durch seine Bildsprache erkennen können, ob es sich um ein lichtes Prinzip handelt, also um ein Prinzip, das sehr hoch oder sehr schnell schwingt, oder um ein dunkles Prinzip, also ein Prinzip, das eher eine niedrige oder langsame Schwingung besitzt. Doch auch hier muss man stets die eigene Individualität, das eigene Ego und die eigene Bildsprache reflektieren. Bei energetischen Kontakten ist die Empfindung des Menschen sehr individuell. So muss man sich selbstkritisch fragen, ob es überhaupt so etwas wie dunkle Götter oder Engel gibt, bzw. was man selbst als „dunkel“ definiert?! Ist die Göttin Morrigan „dunkel“ weil sie die „Königin der Mare und Phantome“ ist, weil sie einen Schädelkult besitzt und die gefallenen Krieger begleitet? Schwingt Morrigan niedrig?
Aus meiner Erfahrung heraus und auf mein Energiesystem bezogen, kann ich dies deutlich verneinen, da meine Erfahrungen etwas ganz anderes sagen und eher das Gegenteil deklarieren. Natürlich besitzt Morrigan ein klare Destruktivität, doch das besitzt Mutter Erde auch, denn nicht alle Regionen der Erde sind für uns Menschen geeignet. Ist deswegen die Göttin Gaia „dunkel“ oder „böse“? Nein! Definitiv nicht! Daher ist es nicht so einfach, etwas wie „Licht“ oder „Dunkelheit“ auf die Engel anzuwenden. Es ist ein Hilfskonzept, welches dem Tagesbewusstsein und dem Intellekt des Menschen erlaubt, eine Einteilung vorzunehmen. Es ist in diesem Fall einfacher, dass man ein Dogma akzeptiert, bzw. dieses, als eine Art Fundament nutzen kann!
Dieses Dogma lautet: Die Wesens- und Energieklasse der Engel ist dual!
So kann man sagen, dass die „dunklen Engel“ definitiv eine "Schwingung" besitzen, die nicht unbedingt Wohlbefinden ausdrückt. Und nun muss man selektieren und klassifizieren. Wenn es um „destruktive Engel“ geht, also um Energien, die ursprünglich der Seite des Lichtes, der Seite der Ordnung folgten, kann man sagen, dass diese Wesen „nicht umsonst“ eine destruktive Schwingung besitzen. Wenn man es etwas theatralisch ausdrücken will, kann man sagen, dass diese Wesen auch so einiges „mitgemacht“ haben und letztlich vom Licht abgetrennt wurden. Dies bedeutet, dass diesen Wesen der Kontakt zu der Quelle oder zu ALLEM-WAS-IST entzogen bzw. begrenzt wurde, wodurch Grundsätzlichkeiten des eigenen Seins (von mir aus auch „Dinge“ und „Fakten“) einfach „vergessen“ wurden. So durchliefen diese Energien – bildlich gesprochen – eine Transformation, wodurch man ihnen die Bezeichnung „desinformierten Prinzipien“ (oder „dunkle Engel“) geben kann. Dennoch sind diese Energien unglaubliche Wesen, die im Grunde LICHT und LIEBE sind bzw. INFORMATION und SCHÖPFUNG. Dies in richtige Worte zu fassen ist nicht leicht – wer einen Zugang zu diesem Gebiet hat, wird mich hoffentlich leichter verstehen, denn ich muss zugeben, dass die menschliche Sprache einige Dinge nicht erklären kann. Daher muss man sich immer wieder versinnbildlichen, dass die Wesen, die die Menschen Engeln nennen, im Grunde alt, jung, männlich, weiblich, existent und im Zuge des Erschaffens