Creature (Master Trooper - Next Generation) Band 15. Alexa Kim

Creature (Master Trooper - Next Generation) Band 15 - Alexa Kim


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      Schließlich steht er auf und bringt mir den leeren Teller zurück.

      „War richtig gut, Morgan ...“, sagt er, dreht sich um und folgt den anderen nach draußen. In mir tobt ein Sturm, und ich wünschte, meine Augen wären Laser, mit denen ich Creature durchbohren könnte.

       Creature

      So viel Wut in Morgan. Ich habe keine Ahnung, warum das so ist. Natürlich wäre sie lieber auf Terra Alpha geblieben. Ich nehme an, die meisten wären das. Aber jeder hier hat einen Vertrag unterschrieben, und die anderen haben sich nach fast zwei Monaten arrangiert. Ich möchte diesen Planeten aufbauen und ein neues Terra Alpha aus ihm machen. Vielleicht sogar eine verbesserte Version von Terra Alpha. Ich habe große Visionen für Terra Beta. Aber Morgan vermiest allen die Stimmung.

      Der Geschmack der braunen Pampe liegt mir noch immer auf der Zunge, als ich in meine Baracke gehe, um mir ein frisches Shirt anzuziehen. Mir ist klar, dass Morgan das Essen mit Absicht versalzen und verkocht hat. Auch wenn Kochen sicher nicht zu ihren Stärken gehört – so schlecht, wie sie tut, ist sie darin nicht. Ich habe Morgan während der gesamten Zeit auf Terra Alpha im Auge behalten – zuerst aus einem eher unspezifischem Interesse und später aus einem konkreten. Morgan gefällt mir – ihre sexy Figur, das lange dunkle Haar und ihr etwas überheblicher Blick. Ich nehme an, sie war eine der Frauen auf der Erde, die immer bekommen, was sie wollen. Doch leider hat Morgan im Gegenzug kein Interesse an mir gezeigt.

      Vielleicht war es egoistisch, unter meinen Waffenbrüdern klarzustellen, dass ich ein Auge auf sie geworfen habe. Sicherlich hat Morgan sich gefragt, warum sich niemand für sie interessiert. Ich wusste, dass sie auf Terra Alpha bleiben will. Diese Pläne habe ich durchkreuzt.

      Seufzend spüle ich mir den Mund aus, um den Geschmack des Essens loszuwerden. Wenn Morgan wüsste, dass es meine Schuld ist, dass sie hier ist, würde sie mich noch mehr hassen, als sie es jetzt schon tut. Ich hatte von Anfang an keine Chance bei ihr – aber sie gehört zu meiner Vision. Sie und ich … ich habe noch nie eine Frau so gewollt, wie ich Morgan will. Wie ich ihr das klarmachen soll oder sie dazu bringen, mich auch zu wollen – keine Ahnung!

      Auf jeden Fall bringt es nichts, nett zu ihr zu sein – das hat der heutige Tag mal wieder gezeigt. Die Stimmung in der Siedlungsgruppe ist wegen ihr angespannt.

      Als ich meine Baracke verlasse, sehe ich meinen Waffenbruder North mit einem der Mädchen im Schatten stehen. Sie unterhalten sich, und es ist nicht zu übersehen, dass die beiden mehr verbindet, als Freundschaft. Es ist nun schon das vierte Paar, das sich gefunden hat. Insgeheim bin ich frustriert. Ein paar der Frauen hier sind an mir interessiert – aber ich bin schon viel zu stark an Morgan gebunden. Wie lange hatte ich keine Frau mehr? Das letzte Mal, kurz nachdem ich von meinem Evakuierungseinsatz von der Erde zurückkam. Kurz darauf sah ich Morgan, und alles war anders. Morgan in meinem Bett ... eine andere will ich nicht. Frustriert kämpfe ich gegen die aufkommende Erregung an. Sicher ist es nicht gerade förderlich, wenn der Leiter des Siedlungsprogramms mit einer sichtbaren Beule in der Hose herumläuft. Irgendwie muss ich Morgan von mir überzeugen, und das so schnell wie möglich. Ein Teil von mir reagiert aggressiv, wenn nur ein anderer Mann in ihre Nähe kommt – und es macht keinen Unterschied, ob es ein Trooper ist oder einer der wenigen Männer von der Erde, die wir mitgenommen haben.

      Auf halbem Weg zu den Elektrozäunen kommt Storm mir entgegen. Er ist seit drei Wochen mit Mia zusammen, und ich kann den Geruch nach Sex an ihm wahrnehmen. Sex ohne Bindungsgeruch. Storm ist niemand, der auf der Suche nach etwas Festem ist.

      „Die Zäune im Norden sind fast fertig ...“, erklärt er. „Da es hier keine Crawler gibt, brauchen wir keine Akustiksignale. Die wilden Tiere halten sich bisher fern.“

      Ich brumme zustimmend. Storm ist einer der wenigen Männer, auf die ich klarkomme, weil ich weiß, dass er keine Gefahr ist. Er hat keinerlei Interesse an Morgan. Deshalb ist er auch der Einzige, der mich auf Morgan ansprechen darf.

      „Noch immer nicht weitergekommen?“

      „Sie hasst mich …“

      „Sie kennt dich nicht.“

      „Das macht keinen Unterschied. Sie ist hier auf Terra Beta, wo sie nie sein wollte und gibt mir die Schuld daran.“

      Storm zuckt mit den Schultern. „Na ja, im Großen und Ganzen ist es deine Schuld. Aber das tut nichts zur Sache. Du willst sie, und du konntest nicht anders handeln, als sie hierher zu bringen. Sie ist deine Gefährtin, auch wenn sie das noch nicht weiß.“

      „Wenn es so einfach wäre ...“, knurre ich frustriert.

      „Es ist so einfach ...“, sagt Storm schulterzuckend und hebt die Hand, um sich zu verabschieden und zu seiner Baustelle zurückzugehen.

      Ich bleibe stehen und betrachte die neuen Zäune. Tatsächlich würde ich mich als guten Leader bezeichnen. Deshalb wurde ich auch als Leiter des Siedlungsprogramms ausgewählt, nachdem ich zuerst eine Evakuierungseinheit auf der Erde angeführt habe. Ich bin gut in solchen Sachen – führen und organisieren. Nur bei Morgan versagen alle meine Fähigkeiten.

      Vielleicht hat Storm recht … vielleicht sollte ich ihr deutlicher zeigen, was ich von ihr will.

      2.

       Morgan

      Auf Terra Beta bedeutet Freizeit, dass Paare, die sich gefunden haben, die Zeit miteinander verbringen und die anderen sich im Gemeinschaftsraum treffen. Fast alle hier wollen möglichst schnell einen Partner finden, aber wie schon auf Terra Alpha interessiert sich auch hier niemand für mich. Es ist, als wäre ich unsichtbar. Auch wenn ich nicht mehr auf der Suche bin – es nagt langsam an meinem Selbstwertgefühl. Was zum Teufel stimmt denn nicht mit mir? Auf der Erde sind mir die Männer hinterhergelaufen; nicht, dass ich einen von ihnen gewollt hätte. Aber welche Frau mag es nicht, sich begehrt zu fühlen?

      Ich sitze mit Josie und Deirdra an einem Tisch im Gemeinschaftsraum und beobachte die anderen. Die beiden sind genau wie ich Single, wobei Deirdra heftig von einem Trooper mit dem eher nichtssagenden Namen Grey umworben wird.

      „Bald sind wir nur noch zu zweit ...“, bekennt Josie frustriert, als sie Greys Blicke bemerkt, die an Deirdra kleben.

      „Ist mir ganz recht … auf Terra Alpha habe ich einen Gefährten gesucht, damit ich dort bleiben kann. Jetzt ist es nicht mehr wichtig.“

      „Aber bald sind alle guten Männer vergeben ...“, sagt Deirdra kopfschüttelnd. „Und es wird vielleicht ein oder zwei Jahre dauern, bist neue Siedler hierhergeschickt werden. Das Versorgungsshuttle kommt auch nur einmal im Jahr. Was willst du so lange tun?“

      „Auf jeden Fall werde ich mich nicht zum bereitwilligen Verfügungsobjekt eines Troopers machen!“

      Josie seufzt. „Tja, Morgan … wir haben uns alle etwas anderes gewünscht, aber Terra Beta ist jetzt unser zu Hause. Und je besser wir helfen, es aufzubauen, desto schneller wird es hier lebenswert für uns.“

      „Hier wird es in fünfzig Jahren nicht lebenswert. Meine Freunde und alles, was ich wollte, ist auf Terra Alpha ...“, bekenne ich trotzig.

      Josie gibt es auf, mich umzustimmen, und Deirdra steht auf und schlendert zu Grey hinüber.

      „Und wieder einer weg ...“, kommentiert Josie.

      „Ist mir wie gesagt egal ...“, murre ich und stehe auf, um mir etwas zu trinken zu holen. Wenigstens haben wir Vorräte von Terra Alpha mitgebracht. Das heißt, dass es zumindest abends mal etwas anderes als Wasser zu trinken gibt. Heute hat einer der wenigen Männer von der Erde Küchendienst.

      „Hallo Morgan …“, spricht er mich an.

      Ich hebe irritiert den Blick. Mir war nicht klar, dass er weiß, wie ich heiße. Ich zumindest kenne seinen Namen nicht. An seinem Blick kann ich sehen, dass er an mir interessiert ist.

      „Eine Limo oder etwas Stärkeres?“, fragt er augenzwinkernd.


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