Blood-Lady. Mandy Hopka

Blood-Lady - Mandy Hopka


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und kam zu mir hinüber. Als wäre ich ein Kind, hockte er sich vor mir hin, wodurch er mit mir auf Augenhöhe war. Ich wusste sofort, dass mir das, was er zusagen hatte, nicht gefallen würde und so, wand ich meinen Blick von ihm ab. Wann war unsere Umgebung so kühl geworden. Oder kam es nur mir so vor? „Du weißt, dass ich dich liebe, und dass ich dir nie etwas antun würde.“ Eine Pause entstand und schließlich realisierte ich, dass er darauf wartete, dass ich ihm eine Antwort gab. „Das weiß ich, glaub mir.“ Seit wann hatten Rosen eigentlich solch eine intensive Farbe? Dachte ich, als ich ein Objekt gefunden hatte, dem ich mich zuwenden konnte. Warum war ich nun so unsicher? So unsicher, dass ich ihm nicht mal mehr in die Augen blicken konnte. Wahrscheinlich weil ich genau wusste, über was er reden wollte. „Ich brauche dein Blut, Amy“, mir lief es kalt den Rücken herunter. „Ich lebe davon, dass ist eine Tatsache, die sich nun mal nicht ändern lässt.“ Fröstelnd, schaute ich zum Fenster hinüber, da ich das Gefühl hatte, dass es unsagbar kalt geworden war.

      Ich konnte mich an das letzte Mal kaum mehr erinnern. Vielleicht weil ich es auch verdrängen wollte. Der Schmerz war unerträglich gewesen, wie kleine Messer, die sich in meine Haut bohrten, nicht wie die Nadeln einer Spritze. Ich war wie in Trance gewesen, hatte mich nur dafür interessiert, ihn zu retten, dass mir alles andere, jeglicher Schmerz, egal gewesen war. Mein Verstand, mein Gehirn, hatte sich den Gefühlen meines Herzens unterworfen. Doch nun, ging es ihm doch gut. Alles war wieder wie früher, oder nicht? „Aber wieso“, begann ich und da ich es nicht länger in seiner Nähe aushielt, stand ich wieder auf und ging ein paar Schritte. „Du hast doch jetzt wieder neue Kraft, also kannst du dir doch auch eine andere Lady suchen. Die Welt ist groß. In Deutschland leben über 81 Millionen Menschen, da muss doch noch eine sein. Du musst hier auch nicht mehr rund um die Uhr auf mich aufpassen, da ich am Ende ebenfalls als tot gälte. Ich kann zu Marvin oder zu Nicki gehen und für ein paar Tage bei einem von beiden übernachten.“ Ehe ich mich zu weit von ihm entfernte, ergriff er meinen Arm. „Aber ich will niemand anderes. Ich will dich!“ Seine Stimme hallte in meinem Kopf wieder. Ich will dich. Dein Blut trinken. Leckeres, rotes Blut. Ich schluckte. Diese Vorstellung war einfach zu bizarr. Sanft zog er mich an sich und ich landete mit dem Rücken an seinem Oberkörper. Damit ich mich wohl nicht erneut von ihm abwenden konnte, schlang er seine Arme um mich und drückte mich fester an sich, als zuvor. „Verstehe doch. Du bist meine Lady, dass warst du schon, als du mein Haus betreten hast. Ich habe dich erwählt und glaub mir, ich will dir ja alle Zeit geben, die du brauchst. Aber ich will keine andere Frau mehr. Für mich gibt es nur noch dich. Seitdem ich dich kenne, habe ich das Gefühl, nur für dich gelebt zu haben. Du hast alles in mir verändert. Du hast sogar dem Vampir in mir neue Gefühle gezeigt. Noch nie habe ich das Blut von jemandem so begehrt, wie deines. Es ist … es ist einfach unbeschreiblich. Wie ein Rausch, einfach unglaublich.“

      „Ich habe es verstanden. Bitte lass das. Das ist mein Blut, von dem du da schwärmst.“ Ich wollte mich aus seinen Armen befreien, aber er ließ mich nicht gehen. „Warum hast du so eine Angst davor? Ich weiß, die ersten Male sind nicht sehr berauschend, aber du gewöhnst dich an den kurzen Schmerz.“

      „Ich bin noch nicht soweit, bitte lass mich gehen.“

      „Aber wann wirst du soweit sein? Wenn ich wieder halb tot durch dieses Haus schleiche?“ Mein Herz explodierte vor Anspannung und Aufregung in meiner Brust. „Ich dachte du gibst mir Zeit. Du verstrickst dich gerade in Widersprüche“, sagte ich zornig. Ich wollte, dass er mich los ließ. Ich wollte Abstand, denn im Augenblick, war er zu sehr der Vampir. Der Vampir, vordem ich mich tatsächlich fürchtete. Nicht, weil er sich so benahm wie damals, bei Annabell‘ kleinem Mordversuch. Sondern einfach, weil er mit mir über den Vampir sprach, der er war. Und das in so einer ernsten Art und Weise, dass ich einfach nicht anders konnte, außer weglaufen zu wollen. Wenn ich mit ihm darüber sprach, breitete sich in mir eine gewisse Panik aus. Eine Panik die mein Herz und meine Lunge versagen ließ. „Das tue ich, weil ich dir wirklich die Zeit geben will, aber wenn ich dir so nah bin, lässt mir der Vampir in mir einfach keine Wahl mehr. Er will dich.“ Seine Hand glitt unter mein Hemd und er fuhr mit dieser über meinen Bauch hinauf, zu meinem Busen. Meine Brüste kribbelten vor Verlangen nach mehr. Sein Mund liebkoste meinen Hals, was mich wiederum unsicher machte, als das es mich erregte. Ich war hin und hergerissen zwischen zwei so unterschiedlichen Gefühlen. „Damian bitte“, wisperte ich. Was sollte ich nur tun? Ich konnte das einfach nicht zulassen. Meine Schwester, mein Vater und sogar meine Mutter waren dadurch ums Leben gekommen. Kaltblütig ermordet. Und jetzt sollte ich dies freiwillig zulassen? Erwartete er etwa, dass es mir irgendwann auch noch gefallen würde? Ohne Vorwarnung wirbelte er mich herum und ließ mich aufs Bett fallen. „Ich dachte du willst nicht mit mir schlafen?“, sagte ich skeptisch, in der Hoffnung, dass er dadurch vergaß, was er mit mir bereden wollte. Begierig zog er mir das Hemd wieder über den Kopf und während ich in die Mitte des Bettes krabbelte, befreite auch er sich von seinen Klamotten. Ich beobachtete ihn nur zu gern dabei. Dieser Mann verkörperte Stärke, Macht und Erotik auf eine Art, wie ich es noch nie bei einem Mann wahrgenommen hatte. Seine Muskeln spannten sich an und zeichneten sich deutlich auf seinem Körper ab. Ein wenig Sonnenbräune hätte ihm tatsächlich nicht schaden können. Ich fragte mich wirklich, woher er diese Narbe hatte und warum er nicht darüber sprechen wollte. Sie war ein einziges Mysterium an dieser sonst so perfekten Gestalt. Damian glitt zu mir und grob, drückte er mich in sein Bett, nahm meinen Bauch in seine Hände, hob mich an und ließ seine Zunge über meinen Bauchnabel gleiten, streifte mit seinen Haaren hinauf zu meinen Brüsten. Erregt biss ich mir auf die Lippen. Herrgott, ich hätte niemals gedacht, dass Sex etwas so großartiges war. Ich hatte tatsächlich falsch gelegen, als ich behauptet hatte, ich bräuchte das alles nicht. Ich habe damals nur noch nicht gewusst, wie sich all das anfühlte, was ich nicht hatte.

      Seine Zunge erforschte weiter meinen Körper, als wäre dieser ihm komplett neu. Er liebkoste meinen Oberschenkel, fuhr tiefer und nahm meine Beine, um Platz zu schaffen. Platz um etwas Neues zu tun. Meine Hände verkrampften sich in der Decke, als er mich mit seiner Zunge befriedigte. „Damian, ich will dich, aber nicht so“, stöhnte ich lustvoll, denn binnen weniger Sekunden stand ich auf der Schwelle zum Höhepunkt. Warum konnte er alles so verdammt gut? Gab es auch etwas, was er nicht konnte? Mit einem gönnerhaften Lächeln, kehrte sein Mund zu dem meinen zurück - natürlich nicht, ohne vorher auch andere Stellen zu berühren. „Wir haben viel nachzuholen.“ Hart spürte ich seine Erektion an meinem Oberschenkel. „Ich will nicht warten“, stöhnte ich verlangend. Damian liebkoste mein Schlüsselbein, leckte mit seiner Zunge über meine Brustwarzen. Ich wollte wirklich nicht länger betteln. Ich wollte mir nehmen, was ich brauchte, also hob ich mich ihm entgegen.

      Am Ende kam zusammen, was zusammen gehörte. Er pulsierte in mir und als Damian sich nach oben drückte und mich ansah, erregte mich das fast noch mehr, als seine harten Bewegungen in mir. In seinem Blick war so viel Begierde, so viel Macht. Er krallte sich an der Lehne des Bettes fest und drang schneller und härter in mich ein. Da ich ohnehin schon einem Orgasmus nahe war, kam ich bereits nach wenigen Sekunden. Damian hingegen ritt weiter auf mir. Heftiger, als jemals zu vor. Sein Verlangen machte ihn rasend vor Lust, dass er nicht reagierte, als ich versuchte ihn dazu zu bringen, langsamer zu werden. „Wir sind noch lange nicht fertig“, stöhnte er und das Holz des Gestells, an dem er sich klammerte, knarrte verdächtig. „Ich kann nicht noch einmal, bitte“, sagte ich und stöhnte dennoch unweigerlich bei jedem Mal, mit dem er tiefer in mich eindrang. Plötzlichen hielt er inne und küsste mich, schmeckte mich. Fuhr mit seiner Zunge über meine Lippen. Dieser plötzliche Wechsel irritierte mich kurzweilig.

      „Ich dachte schon du willst mich gar nicht mehr küssen“, hauchte ich ihm entgegen. „Nichts will ich mehr als das.“ Seine Rauheit in den Küssen hatte bei weitem nichts mehr mit liebevoll zu tun, aber es störte mich nicht. Ich hatte ihn unglaublich vermisst und das in jeder Hinsicht. Er glitt von mir, schmiss die Kissen beiseite, setzte sich und lehnte seinen Rücken gegen die Lehne. „Komm her“, befahl er, fast schon zu herrisch. Etwas war tatsächlich anders. Damian‘ dominante Seite, zeigte sich nun mehr denn je. Sein Verlangen schimmerte in seinen Augen. Trotzdem ich bereits meinen Orgasmus bekommen hatte, wurde ich dennoch immer erregter, was ich niemals für möglich gehalten hatte. Mir gefiel diese Seite an ihm. Diese Macht, diese Art an ihm, dass er immer ganz genau wusste, was er wollte, was er tat. Ohne Zweifel, ohne Scham oder Angst. Furchtlos eben.


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