Steintränen. Manja Gautschi

Steintränen - Manja Gautschi


Скачать книгу

       51 - Zylin & Dek – So oder So

       52 - Boris & Admiral Torns - Gäste

       53 – Der Stadtmeister

       54 - Beeilt Euch!

       Impressum neobooks

      Steintränen

       Der Stadtmeister

      Buch 1

      von Manja Gautschi

       "Es kommt immer alles so,

       wie es kommen soll."

      wakanische Lebenseinstellung

      Mehr Infos und Trailer auf

      www.steintraenen.ch

      1 - Mara & Boris - Befreit

      Dunkel, tiefschwarze Nacht trotz sternenklarem Himmel. Neumond. Nur die auffällig blinkenden Lichter der Fluglandebahn und zwei kleine Strassenlampen, die auf den Gleiterparkplatz leuchteten, liessen einen Ausschnitt der kargen Gebirgs-Umgebung erkennen. Ein kalter Wind wehte einem ums Gesicht und man hatte das Gefühl, das Gesicht friere ein, würde man zulange dieselbe Mimik beibehalten.

      Ein einziger Transportgleiter stand mit geschlossener Rampe auf dem Feld und wartete auf seine Passagiere. Eine Tür des im Dunkeln kaum sichtbaren Hangars öffnete sich quietschend und ein schwarz gekleideter Mann erschien. Er war gross gebaut und bis auf die Zähne bewaffnet. Ein Gewehr in der Hand, eine Pistole am Gürtel, ein Schlagstock, Messer und Funk. Vorsichtig nach links und rechts blickend, trat er aus dem Licht im Inneren des Hangars heraus, gefolgt von einem weiteren bewaffneten Mann. Einen Moment später standen fünf schwarz gekleideter Männer vor der Tür. Alle mit starrem, konzentrierten Blick und leicht gerunzelter Stirn.

      Erst einen ewig scheinenden Moment später erschien der Grund für dieses Aufgebot an Waffen: Ein gross gebauter Mann in schmutziger Kleidung. Er war an Händen und Füssen gefesselt und wurde von zwei weiteren schwarz gekleideten Männern an den Armen festgehalten. Sein Gesicht wirkte müde. Sein Blick auf den Boden gerichtet. Hinter ihnen folgten nochmals fünf bis auf die Zähne bewaffnete Männer. Den Schluss bildete eine schmächtige, unscheinbare Person in einem grauen Anzug mit Aktenkoffer. Ein kurzes, zustimmendes Nicken, die Tür schloss sich und die Gruppe setzte sich Richtung des wartenden Transportgleiters in Bewegung. Alles geschah ganz ruhig per Handzeichen, nur die Schritte auf dem Asphalt der Landebahn waren zu hören. Kein Wort.

      Die Anspannung der bewaffneten Männer war greifbar. Sie bewegten sich rasch auf den Gleiter zu. Der Gefangene konnte mit den gefesselten Füssen nur schwer Schritt halten, er trippelte, die Ketten rasselten. Unweigerlich verliessen die Männer den Schutz der ersten Strassenlampe. Sie beeilten sich um in den Schein der zweiten zu gelangen, welche unmittelbar beim anvisierten Ziel, dem Transportgleiter, den Boden beleuchtete.

      Immer wieder blickten die Männer nervös nach links und rechts, sie versuchten alles zu sehen, jeden Winkel des Flughafens im Griff zu haben. Der Wind verhinderte, dass Sie eventuelle Angreifer hören konnten. Sie beschleunigten nochmals ihre Schritte. Die Stimmung wurde zunehmend hektischer, je weiter sie sich vom Hangar entfernten. Die anfängliche Ruhe war weg. Ein heftiger Windstoss von vorne liess die Männer ihre Arme reflexartig schützend vor die Gesichter heben, denn der Wind war bitterkalt. Ein leises Gebrummel rauschte durch die Gruppe. "So eine Saukälte!", "Ich hasse so was!", "Verdammt nochmal!" Der vorderste Mann beendete das Gebrummel "Schscht!"

      Wieder Stille. Sie gingen weiter.

      Kaum hatten alle den Lichtstrahl verlassen, „dumpf!“, hörten sie einen Aufprall, als ob ein schwerer Sack zu Boden gefallen war. Sofort blieben alle stehen und drehten sich in die Richtung um, von wo der Aufprall gekommen war. Nochmals „dumpf!“ aber diesmal aus der anderen Richtung, wieder drehten sich alle um. Hilflos schoss einer der bewaffneten Männer ins Dunkel. "Idiot!" schimpfte ein anderer. Mittlerweile hatten alle erkannt, dass schon zwei von ihnen am Boden lagen. Der gefürchtet und erwartete Angriff! Der Mann im Anzug rückte ängstlich zur Mitte der Gruppe hin auf. Dabei schenkte er dem Gefangenen einen kurzen abschätzigen Blick.

      Vorsichtig und langsam bewegten sich alle weiter und liessen ihre Kameraden am Boden liegen. Sie mussten den Transportgleiter erreichen. Irgendetwas huschte vorbei und noch ein „dumpf!“. „Zeigt euch, ihr Feiglinge!“ rief jetzt einer der Männer, die den Gefangenen festhielten, ins Dunkel hinaus. Der Gleiter war nur noch wenige Meter entfernt, seine Einstiegsrampe öffnete sich geräuschlos und die Lichter schalteten sich ein. Eigentlich hatten sie es beinahe schon geschafft.

      Dunkel, eine tiefschwarze Nacht trotz sternenklarem Himmel. Neumond. Nur die auffällig blinkenden Lichter der Fluglandebahn und zwei kleine Strassenlampen, die auf den Gleiterparkplatz leuchteten, liessen einen Ausschnitt der Umgebung inmitten hoher Berge erkennen. Ein einziger Transportgleiter stand auf dem Feld und wartete mit eingeschaltetem Licht und offener Rampe auf seine Passagiere, die nicht kommen würden, da sie bewusstlos auf der Fluglandebahn verteilt am Boden zwischen Hangar und Gleiter lagen. Der Gefangene und der Koffer des Mannes im grauen Anzug waren verschwunden.

      Niemand hatte den zweiten Gleiter bemerkt der hinter dem bereits Wartenden im Dunkeln gelandet worden war. Mara zerrte den Gefangenen, ihren Adoptivvater Boris, samt Fesseln so schnell als möglich und ziemlich unsanft in eben diesen zweiten Gleiter hinein.

      Im Inneren warteten bereits ungeduldig ihre beiden Freunde Ilrimi und Aron. Ilrimi, ein kleiner, hagerer Kerl mit bleicher Haut, kurzem schwarzem Haar und Brille sass im Cockpit und startete so rasch er konnte die Maschinen um abzuheben, während Aron, ein grosser, junger Mann mit athletischem Körperbau und schulterlangem braunen Haar, Mara half. Zusammen mit Mara zehrte er Boris in den Gleiter und bewachte anschliessend den Eingang, bis die Tür geschlossen war. Weil Boris ziemlich ruppig in den Gleiter gezerrt worden war, lag er ziemlich unglücklich auf dem Boden und konnte wegen der Fesseln nicht selbst aufstehen. Also wartete er geduldig, bis ihm Mara und Aron die Fesseln abgenommen hatten und wurde, kaum dass er wieder auf den Beinen stand, stürmisch von Mara umarmt. Eine mittelgrosse, sportlich gebaute Frau, Anfang 30, mit kurzem braunen Haar und sehr freundlichem, offenen Wesen.

      „Bin ich froh, dass es dir gut geht. Ich hatte solche Angst.“ sagte Mara erleichtert und umarmte Boris weiterhin. Noch etwas überrumpelt von seiner unerwarteten Befreiung, löste sich Boris aus Maras Umarmung „Ich freue mich auch euch zu sehen.“ fing er an „Hast Du die Soldaten etwa getötet?“ wollte er aufgebracht wissen.

      „Hein?“ verständnislos schüttelte Mara ihren Kopf. Zeigten ihm dann aber ihr linkes Handgelenk, an dem eine kleine Mechanik mit einer Nadel befestigt war. „Äh, nein. Natürlich nicht! Was denkst du denn? Ich bin doch nicht Koron. Ilrimi hat dieses Ding konstruiert. Sehr praktisch, ich habe es mit einer Tinktur aus Steintränen und Baumrinden gefüllt. Ein kleiner Stich und weg. Die werden zwar ziemliche Kopfschmerzen haben wenn sie aufwachen, aber mehr nicht. Ich hab’s selber ausprobiert.“


Скачать книгу