Verstorbene melden sich zu Wort. Dieter Scharnhorst
hast im menschlichen Leben den anderen so viel genommen und so viel Leid angetan und hattest andere für ihre Dienstleistungen kaum belohnt. Genommen aber hast du in reichem Maß von ihnen, so nehme ich dir jetzt deine Schuhe."
Da wo sie stand, war der geistige Boden mit scharfen Splittern übersäht, so dass ihre Füße schmerzten, wenn sie in ihrem begrenzten Umkreis hin und her schritt. Der Engel Gottes sagte ihr noch:
"Nun lassen wir dir reichlich Zeit zum Nachdenken. Du wirst nicht eher befreit werden, bis dass du demütiger und bescheidener geworden bist und einsiehst, dass du viele Fehler begangen hast im Leben und dass deine Dienerin zu Recht ihren himmlischen Lohn empfangen hat."
So blieb diese Seele verbannt auf dieser Ebene der Pein, und ihre frühere Dienerin durfte ihr vorläufig noch keinen Trost bringen. So wurde ihr Gelegenheit gegeben, über ihr zurückgelegtes Leben nachzudenken und die Macht Gottes zu erkennen.
Nun kam auch für sie der Zeitpunkt, dass sie einsichtig wurde und sich bereit erklärte, zu arbeiten wie ihre Dienerin gearbeitet hatte, und dass sie sich erniedrigen ließ wie diese, wenn man sie nur aus dieser beängstigenden Umgebung befreien würde.
Dann nach einer langen Zeit des Leidens und der Bedrängnis ging der Engel Gottes wieder zu ihr und brachte ihr die Schuhe wieder. Aber an ihrem Gewand hatte sich noch nichts geändert. Der Engel sprach zu ihr, nun müsse sie unter Beweis stellen, dass sie das, was sie versprochen hatte, wirklich zu tun bereit wäre. Darauf führte er die belastete Seele zu anderen belasteten Geschwistern, und sie musste mit ihnen zusammen leben und mit ihnen hart arbeiten. Man verbot ihr auch mit anderen darüber zu sprechen, wer sie im letzten Leben gewesen war. Würde sie die anderen davon in Kenntnis setzen, würden diese beeinflusst, und sie selbst müsste wieder in die Einsamkeit zurückversetzt werden. Also musste sie, wie alle anderen, die ihnen zugeteilte Arbeit bewältigen. Man legte es ihr nahe, dass es im Geistesleben, im Jenseits kein solches Ansehen der Person gibt, und sie wie auch die anderen als gleichwertig die Schuld abtragen müssten.
Nun gehorchte sie. Sie sprach nicht über ihr irdisches Leben und tat ihre Arbeit, wenn es ihr auch schwer fiel. Als sie diese Prüfung bestanden hatte, wurde sie. von dem Geist Gottes weggeführt und eine Stufe weiter hinaufgebracht, wo sie Erleichterung fand. Hier sollte sie wiederum nichts von ihrem Erdenleben verlauten lassen, sondern sich ganz für das geistige Leben einsetzen. Dann offenbarte ihr der Engel:
"Erfüllst du was wir dir sagen und erweist dich als gehorsam, so wird dir ein weiterer Teil deiner Schuld vergeben. Aber es bleibt dir immer noch ein großer Teil zur Wiedergutmachung, die nicht in der Ewigkeit erlangt werden kann. Du musst dereinst .wieder in ein neues Erdenleben geboren werden und von neuem als Mensch beweisen, dass du es besser machen kannst."
Und der Engel Gottes sagte weiter zu ihr:
"Du wirst es nur dann besser machen, wenn du wirklich vom Wunsche erfüllt bist, wahrhaftig nur das Gute zu tun. Zuerst musst du eine Aufgabe, die deiner im menschlichen Leben wartet, hier im Jenseits üben. Üben musst du dich in den Tugenden, und die Liebe und das Verständnis musst du pflegen.
Dein Innerstes soll davon erfüllt werden, dass deine Untugenden im menschlichen Leben nicht wieder zum Durchbruch gelangen. "
So legte man es ihr klar auseinander:
"Du kannst einen Teil deiner Schuld hier in der geistigen Welt abtragen, einen weiteren wird dir aus Gottes Güte erlassen, wenn du gehorsam bist, und den letzten Teil musst du in einem zukünftigen Menschenleben wieder gut machen. Und so dachte nun diese Seele über das alles nach, und sie hatte viele Fragen. Aber sie richtete auch Vorwürfe an all jene, welche die christliche Lehre verkündeten, aber doch nichts von diesen Wahrheiten wussten.
So werden Duldsamkeit und Erniedrigungen, die man geduldig ertragen hat, im geistigen Reiche belohnt. Auch das Verständnis, das man seinen Mitmenschen trotz der Fehler für diese aufbringt, wird belohnt. Denn solche geprüfte Seelen werden in allen Stufen der Gotteswelt zusammengereiht, denn man hat für sie, die Verständnis für das Leben und die Not anderer zeigten, auch besondere Aufgaben bereit. Ja, wo man Talente erkennt, da möchte man sie doch wirksam werden lassen in der geistigen Welt, indem sie als Helfer für die aufsteigenden Geschwister herbeigezogen werden, oder dass sie sich Menschen nähern und ihnen das bringen, woran es ihnen mangelt. Denn die heilige Geisterwelt erfüllt im Namen Gottes ihre Aufgaben und will, dass jeder Mensch eine glückliche, schöne Heimkehr erwarten darf. Und diese Heiligen des Himmels bemühen sich, dass der Mensch dies erreicht. Aber so oft treten sie an Menschen heran, die sie abweisen und zu denen sie keinen Zugang haben. Leider ist das schade
7. Fallbeispiel
Immer wieder fragt man sich, wie sieht wohl der Himmel aus, und man kann sich nicht vorstellen, dass unsere vorangegangenen Lieben dort leben. Auch unsere Tiere haben dort ihren Platz, und man kann sich freuen, dass man sie wieder sieht. In dem nachfolgenden Fallbeispiel, dass medial durchgegeben wurde, wird geschildert wie groß und herrlich der Himmel doch ist. Wie sagte Christus doch: In meines Vaters Haus gibt es viele Wohnungen.
Geist Gottes: In diesem Fallbeispiel erzähle ich Euch von Melissa, die ihr ganzes Leben in den Dienst der Mitmenschen gestellt hatte, und sie war ein Mensch voller Herzensgüte, wahrlich gerecht und fromm.
Als ihre Stunde des Ablebens von dieser Welt gekommen war, holten Geister Gottes sie von ihrem Sterbebett ab und brachten sie in eine geistig höhere Ebene hinein, in einen Park. In ihm blühten alle Bäume und Sträucher in einer Farbenpracht sondergleichen. Ein wunderbar angenehmes Licht überzog alles, und der Boden war ein einziger samtener Teppich aus herrlich grünem Moos. Man legte Melissa dort auf ein Ruhebett und empfahl ihr, sich erst einmal etwas auszuruhen. Sie war von dieser Umgebung so entzückt und begeistert, dass sie nicht an Ausruhen denken wollte, sondern zuerst alles näher in Augenschein zu nehmen wünschte. Man machte sie darauf aufmerksam, sie habe ihr irdisches Leben hinter sich gelassen und dürfe nun im geistigen Reiche als Lohn in eine Herrlichkeit eingehen, weil sie ihr Erdenleben den Mitmenschen geopfert habe. Unsere Schwester vernahm Musik und Gesang, und eifrig schaute sie sich um. Sie erblickte viele andere Geistwesen, die sich an dieser Stätte so glücklich fühlten, wie sie selbst. Da trat ein Engelwesen auf sie zu mit einem farbenprächtigen Mantel, den er ihr über die Schultern legte. Dankbar empfand die Schwester, dass es so besser sei, denn in dieser schönen, farbenfrohen Umgebung hatte sie sich anfänglich recht armselig angezogen empfunden und gemeint, sie passe eigentlich nicht hierher. Jetzt, als sie diesen Mantel umgelegt erhielt, war es ganz anders, und sie freute sich darüber. Nun geleitete man sie durch diese Gegend, und dabei begegneten Melissa fröhliche Geistwesen in Gruppen zusammenstehend und plaudernd, die sie lebhaft und freudig begrüßten. Sie erkannten ja, dass Engel Gottes diese Schwester begleiteten, und so wollte man sie auch dementsprechend begrüßen und erfreuen. Unsere Schwester betrachtete gespannt, was es in diesem Park alles zu sehen gab. Es waren da ja nicht nur die Blumen und die blühenden Bäume, die sie entzückten, sondern es liefen auch verschiedene Tiere umher, zu denen sie gerne hingegangen wäre. Doch die Engel verhielten sich so, als hätten sie es eilig, ihr Anderes, Weiteres zu zeigen. Somit ging man tiefer in diesen Park hinein, und auf dem wundersamen Moosteppich stand eine Gruppe von Geistwesen, so ähnlich gekleidet wie sie selbst, die in ein Spiel vertieft waren. Es bestand darin, dass Figuren auf dem Moosteppich hin und her geschoben wurden, vergleichbar etwa mit eurem Schach-Spiel. Doch weicht das Aussehen der Figuren und auch die Spielweise etwas von eurem Spiel auf Erden ab. Die beteiligten Geistwesen schienen aber sehr in ihr Spiel vertieft zu sein, denn es war für sie offensichtlich höchst spannend, und sie berieten sich auch untereinander. Aber obwohl sie so in das Spiel vertieft waren, bemerkten sie die herankommenden Engel samt der heimgekommenen Schwester doch, und sie begrüßten sie alle herzlich. Unsere Schwester zeigte volles Interesse für dieses Spiel und wollte gleich wissen, wie es gespielt werde, doch die sie begleitenden Engel sagten:
''Dafür hast du später noch Zeit genug, dann kannst du auch selber mitspielen und dir die ganze Umgebung genau ansehen. Aber wir wollen dir jetzt noch ein
anderes Stück Himmel zeigen. Du kannst später hierher zurückkehren und hast überhaupt Zeit und Gelegenheit genug, diese himmlische Welt auszukosten,