Das Gesetz des Don Turner. Alfred Bekker
sein. Der eine hat ihn Joe genannt!“
„Wovon sprechen Sie?“
„Ich habe heute Morgen die unangenehme Bekanntschaft von diesem Muller gemacht!“
„Oh …“
„Er und zwei Komplizen haben versucht, mir meine Sachen wegzunehmen. Was hat Ihr Vater mit diesem Gesindel zu tun?“
„Nichts!“
Finlays Erregung flachte zunächst etwas ab, seine Züge entspannten sich wieder. Dann runzelte er unwillkürlich die Stirn.
„Nichts!“, hatte sie gesagt. Weshalb? Wäre es nicht die natürlichste Sache der Welt gewesen, wenn Joe Mullers Boss Don Turner seine Fracht von Spencer transportieren ließ und Muller gekommen war, um einen entsprechenden Auftrag zu erteilen?
„Dieser Muller ist ein gefährlicher Mann“, meinte Finlay. „Ich werde mal ins Büro hineingehen und ihm einen guten Tag sagen.“ Er grinste sarkastisch. „Schätze, er wird nicht gerade erfreut sein über unser Wiedersehen!“
Finlay wollte gehen, aber Beth hielt ihn verzweifelt am Arm.
„Ich bitte Sie, Finlay, tun Sie das nicht!“
„Warum denn nicht?“
Er blickte in ihr Gesicht und sah, dass es kreidebleich war. Sie hatte Angst, so viel war klar.
„Ich bitte Sie, Sie wollen uns doch nicht in Schwierigkeiten bringen, oder?“
Sie schluckte, ihre Augen waren gerötet. „Sie sind nicht von hier, Sie können nicht wissen, worum es geht!“
„Worum geht es denn?“
In diesem Moment ging die Haustür wieder auf, und der schwarzbärtige Joe Muller trat heraus, den dunklen Hut tief ins Gesicht gezogen, so dass man von der oberen Hälfte seines bleichen Gesichts kaum etwas sah.
Um seine dünnen Lippen spielte ein zynisches Grinsen, das jedoch sofort verschwand, als er Finlay erblickte.
„Versuchen Sie das besser nicht!“, warnte Finlay sein Gegenüber, bevor dessen Hand zum Revolver greifen konnte. „Sie wissen doch, dass ich schneller sein würde, oder etwa nicht?“
Hinter Muller trat jetzt Spencer hervor, der das kurze Wortgefecht mitbekommen hatte und nun nachschauen wollte, was los war. Sein Gesicht war verkrampft, seine Körperhaltung seltsam geduckt.
Das scheint nicht gerade ein Kunde zu sein, mit dem er gern verkehrt!, kam es Finlay in den Sinn. Er ließ die Rechte in die Nähe seines Revolvers. Jemandem wie Muller war alles zuzutrauen.
„Was gibt es?“, fragte Spencer.
Muller achtete nicht auf den hinter ihm stehenden Fuhrunternehmer. Er wechselte mit Finlay einen längeren Blick, und für Momente herrschte eine gefährliche, explosive Stille. Dann wandte Muller sich zu seinem Pferd, das er vor dem haus der Spencers festgemacht hatte, stieg in den Sattel und ritt davon, ohne sich noch einmal umzuwenden.
„Na, was für eine Art Fracht wollte Mullers Boss denn befördert haben?“, fragte Finlay jetzt sichtlich entspannter an Allan Spencer gewandt.
„Fracht?“ Spencer lachte heiser und freudlos. „Sie haben ja keine Ahnung, Finlay!“
Er wirkte traurig und müde.
In den wenigen Minuten, die vergangen waren, seit Finlay den Fuhrunternehmer zum ersten Mal gesehen hatte, schien er um Jahre gealtert zu sein. Spencer wandte sich um und trottete ins Haus zurück. Krachend fiel die Tür hinter ihm ins Schloss.
Finlay wandte sich an Beth.
„Hier ist etwas faul, Miss, das spüre ich! Die Sache stinkt meilenweit gegen den Wind.“
Sie versuchte seinen Blicken auszuweichen.
„Hören Sie, Miss. Ich lebe jetzt hier. Sie sollten mir sagen, worum es geht!“
Sie hob den Kopf und musterte ihn prüfend.
„Kann ich Ihnen vertrauen?“
„Mein Wort drauf.“
Sie nickte.
„Vielleicht haben Sie Recht.“
„Gut, dann schießen Sie los!“
„Nicht hier. Gehen wir zurück in die Baracke.“
*
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