Plötzlich ist alles anders. Heidi Oehlmann
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Heidi Oehlmann
Plötzlich ist alles anders
Das unbekannte Ich
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Inhaltsverzeichnis
1. Kapitel
Eigentlich gehöre ich nicht gerade zu den Optimisten, aber auch keinesfalls zu den überängstlichen Menschen, die sich wegen jeder Kleinigkeit Sorgen machen. Ich bin irgendetwas dazwischen. Ich hoffe stets auf das Positive, aber ich bin der Meinung, man sollte einen Plan B in der Tasche haben, falls es anders kommt als gehofft.
»Können wir jetzt los? Oder geht es dir immer noch nicht besser?«, fragte Max und riss mich aus den Gedanken.
Mein Mann Max, der aufmerksamste und liebevollste Mann, den ich kenne. Er macht sich ständig die größten Sorgen, aber weniger um sich, als um andere und am meisten um mich. Wir waren schon seit vier Jahren zusammen und mit jedem Jahr unserer Beziehung wuchsen seine Ängste mit. Ich mag es nicht, wenn er sich um mich sorgt und erst recht nicht, wenn es unbegründet ist. Ich gehöre eher zu denen, die ungern im Mittelpunkt stehen. Wenn ich krank bin oder es mir aus anderen Gründen schlecht geht, bin ich lieber allein für mich, statt mich umsorgen zu lassen. Das war schon immer so und wird vermutlich so bleiben. Deshalb fällt es mir schwer, in solchen Situationen Hilfe anzunehmen.
»Ja, wir können jetzt losfahren«, sagte ich und zwang mich zu einem Lächeln.
»Bist du dir ganz sicher? Immerhin bist du vor einer Stunde zusammengebrochen.«
»Ach quatsch! Mein Kreislauf ist nur kurz zusammengesackt«, rechtfertigte ich mich.
Natürlich machte ich mir Gedanken, was an diesem Tag mit mir los war, aber ich wollte mir vor Max nichts anmerken lassen.
»Was heißt denn nur? Immerhin konntest du vorhin nicht mehr alleine stehen.«
»Ich weiß. Jetzt ist aber wieder alles Okay«, flunkerte ich.
Mir war immer noch etwas komisch zumute, aber ich wollte Max nicht in Panik versetzen, nur weil ich ein kleines Kreislaufproblem hatte. Zumindest versuchte ich, mir das einzureden. Es gelang mir sogar. Am Ende war ich mir sicher, mir würde es bald wieder besser gehen. Außerdem freute ich mich viel zu sehr auf unser gemeinsames Frühstück im Café und auf eine kleine Shoppingtour danach, an diesem sonnigen Samstag. Das Wetter war viel zu schön, um den ganzen Tag in der Bude zu hocken. Also verließen wir das Haus, stiegen ins Auto und fuhren zu unserem Stammcafé.
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