Ich werde dich umbringen: Zwei Kriminalromane. Alfred Bekker
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Zwei Krimis
Kriminalromane der Sonderklasse - hart, actionreich und überraschend in der Auflösung. Ermittler auf den Spuren skrupelloser Verbrecher. Spannende Romane in einem Buch: Ideal als Urlaubslektüre. Dieses Buch enthält folgende Krimis:
Horst Bieber: Alte Freundin braucht Hilfe
Alfred Bekker: Tot und blond
Horst Bieber gewann den deutschen Krimi-Preis.
Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden, Sidney Gardner, Jonas Herlin, Adrian Leschek, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.
Alte Freundin braucht Hilfe
Kriminalroman von HORST BIEBER
Der Umfang dieses Buchs entspricht 138 Taschenbuchseiten.
Hauptkommissar Rudolf (Rudi) Herzog arbeitet im LKA-Referat Zeugenschutz und übernimmt den Schutz der als Zeugin in einem Mordprozess geladenen Isa Vandenburg , die Rudi seit der Grundschule kennt und mit der er einmal auch ein Ferienverhältnis gehabt hat, was er allerdings im Amt den Kollegen verschweigt.
Viele fürchten Isas Kenntnisse und folglich ihre Aussage vor Gericht, und bis zu ihrem Auftritt in der Verhandlung werden auch mehrere Anschläge auf sie verübt, die zwar alle abgewehrt werden können, aber Rudi langsam daran zweifeln lassen, dass er es mit einer unschuldigen, zu Unrecht verfolgten Schönheit an seiner Seite zu tun hat...
Copyright
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
© by Author/ Titelbild: Nach Motiven von Pixabay mit Steve Mayer, 2017
© dieser Ausgabe 2017 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Personen
Rudolf (Rudi) Herzog (40): Kriminalhauptkommissar in der Abteilung Zeugenschutz des LKA Hessen
Isa Vandenburg (40): Eine zu schützende Zeugin, Grundschulfreundin von Rudi Herzog
Ilka Vandenburg (38): Isas Schwester, lebt zur Zeit im Schlangenbader Haus ihrer Schwester Isa
Julia und Jonas Vandenburg (beide 16): Isas Zwillinge
Paul Fichter: Rudis Gruppenleiter
Detlef Brock: Kriminalrat, Chef der Abteilung Zeugenschutz
Ullrich Schiefer: Hälftiger Eigentümer der Firma Utom Import & Export
Tomasio Lucano: Schiefers Utom-Partner, ist ermordet worden
Boris Stepkow: Verurteilter Mörder des Tomasio Lucano
Wilfried Lederer: Staatsanwalt
Andrea Sturm: Staatsanwältin
Alexander Dorberg: Essener KHK i.R.
Erwin Hösel: Vorsitzender Richter einer Strafkammer in Wiesbaden
Timo Reufels: Schlechter Pokerspieler mit hohen Schulden
Hugo Klimmt: hilfsbereiter Klempnermeister und Geschäftsbesitzer
Alle Namen und Taten, Personen und Ereignisse, Geschäfte und Organisationen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig.
Dienstag, 10. Juni
Die vier Männer und die Frau, die seit Stunden in dem abhörsicheren Konferenzraum des Landeskriminalamtes saßen, kannten sich alle seit Jahren und verstanden sich normalerweise recht gut. Aber mittlerweile war die Stimmung in der Runde fast so schlecht wie die Luft. Die Lautstärke hatte zugenommen, der Ton war schärfer geworden, die Argumente bissiger. Doch Fortschritte hatten sie nicht erzielt.
„Sie müssen uns helfen“, schloss Peter Lössmann, Hauptkommissar im Referat Organisierte Kriminalität, sein eindringliches Plädoyer. Kriminalrat Detlef Brock, Leiter der Abteilung Zeugenschutz, antwortete so stur und unfreundlich wie schon die ganze Zeit zuvor: „Wir müssen gar nichts, Herr Kollege. Wir sollen eine Zeugin zu einem bestimmten Zeitpunkt lebend und aussagefähig in einem Gerichtssaal abliefern, nicht mehr und nicht weniger. Was uns hoffentlich gelingt. Sobald der Vorsitzende diese Frau aus dem Zeugenstand entlässt, gehört sie Ihnen. Bis dahin werden wir sie beschützen und nicht vernehmen. Wir sind keine Ermittler und wollen auch nicht in den Verdacht geraten, anderen Referaten zu dienen.“
„Aber sie ist im Moment die wichtigste Zeugin für das, was sich bei dieser Utom Import und Export abgespielt hat.“
Brock blieb stur. „Das kann ich nicht beurteilen. Aber wenn das so ist, hätten Sie sie vielleicht gründlicher vernehmen sollen, bevor sie nach dem Unterschreiben ihrer Aussage fortgehen durfte.“
„Herr Lederer kann bestimmt erklären, warum zu diesem Zeitpunkt noch kein Verfahren gegen Utom eingeleitet war.“
„Das habe ich doch schon mehrmals“, knurrte Staatsanwalt Wilfried Lederer. „Ein Anfangsverdacht ergab sich erst, nachdem wir mit der Familie Lucano gesprochen hatten. Und die musste für eine Fahrt aus dem tiefsten Süden Siziliens drei Tage mit den langsamsten Bummelzügen anreisen, weil sie angeblich kein Geld für Flugtickets besaß. Danach haben wir sofort versucht, mit der Zeugin erneut zu sprechen. Doch die war an einen unbekannten Ort 'verreist', sobald sie bei uns ihre Aussage gegen Schiefer unterschrieben hatte.“
„Gut verständlich“, lachte Paul Fichte, Leiter der Gruppe, die den Schutz der Zeugin übernommen hatte. „Sobald sie über Utom singt, müssen viele in Deutschland um ihre Freiheit und im schönen Italien um ihr Leben fürchten.“
„Sie können einem richtig Mut machen“, flötete die Frau spitz. Staatsanwältin Andrea Sturm war erst seit zwei Jahren dabei und hielt viele Horror-Geschichten über die Mafia und die Camorra für übertrieben.
„Das war nicht meine Absicht, Frau Staatsanwalt.“
„Darf ich Ihnen eine Frage zu ihrer beruflichen Tätigkeit stellen?“
„Natürlich.“
„Sie halten es also für möglich, dass jemand die Zeugin noch vor dem Auftritt im Gericht umbringt und Sie das nicht verhindern können.“
Fichte warf einen Blick auf seinen Vorgesetzten Brock und seufzte. „Das ist leider nicht so einfach. Seit diesem verdammten Zeitungsartikel wissen Schiefer und sein Anwalt, was Schiefers frühere Mitarbeiterin aussagen wird. Wenn sie zwei oder drei Tage vor ihrem vorgesehenen Zeugen-Auftritt in einem Kühlfach einer Gerichtsmedizin landet, wird jeder Mensch, auch ein erfahrener Kammervorsitzender, vermuten, da ist also was dran, was sie über Schiefer und die Utom beim Staatsanwalt ausgesagt hat und unter Eid wiederholen wollte respektive sollte. Ob sich Schiefer einen Gefallen tut, wenn er jetzt ein Killerkommando losschickt, steht sehr dahin.“
„Aber die vielen Geschäftspartner von Utom, die die Kenntnisse der Zeugin fürchten müssen, wären erleichtert.“
„Vielleicht sogar in doppelten Hinsicht, Frau Staatsanwalt.“
„Wie meinen Sie das?“