Ahnentango. Silke Wagner

Ahnentango - Silke Wagner


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vier? War das wirklich die Antwort auf meine Suche? Mein Geistführer, Toularion, beantwortete sie mir so:

      „Geliebtes Kind,

      dein Forscherdrang und das Gefühl, allem auf den Grund gehen zu müssen, erfüllt uns in deiner Nähe mit viel Freude. Zweifle nicht an den Weisheiten, die andere vor dir in die Welt getragen haben. Alles hat seinen Sinn, seinen Anfang und seine Bedeutung. Ihr Menschenkinder habt das Energiefeld nur zu einem Bruchteil durchschaut. Ihr könnt so viel erreichen, wenn ihr eure Visionen nicht nur über die Erde erstreckt, sondern das Universum mit einbezieht. Ihr tragt alle gegenseitig Energien, doch die Personen, die in der Ahnenreihe den Weg vor euch gegangen sind, ihn euch geebnet haben, sind noch intensiver mit euch verbunden, als ihr euch vorstellen könnt.

      Dein 7. Ahn sowohl mütterlich auch als väterlicherseits, beide tragen für die sieben Ahnen zuvor. Alle Themen einer Seelenebene übertragen sich in der Weite der Zahl Sieben um die Veränderung. Wenn du sieben Ahnen liebevoll wieder in dein Leben mit einbeziehst, die Energien klärst und sie von ihren Schuldgefühlen reinigst, hast du den Zyklus deiner ganzen Ahnenreihe harmonisiert und in die Schwingung des Geburtsrechts auf Leichtigkeit gebracht.

      Manchmal frage ich mich, warum ich immer alles so belegen möchte, wenn die Geistige Welt ihre ganz eigenen Antworten für uns bereithält. Und siehe da, damit konnte ich etwas anfangen.

      ***

      Bewusstsein schärfen – Die sieben Ahnen als Stellvertreter

      Was bedeutet eigentlich die sieben Ahnen? Haben wir wirklich nur sieben Männer oder Frauen hinter uns stehen? Nein, natürlich nicht. Wenn wir logisch hochrechnen, haben wir bereits an dritter Stell acht Ahnen stehen, wenn wir die mütterliche und väterliche Linie zusammen nehmen. An der 7. Stelle sogar 128 Ahnen. Natürlich kann man diese nicht alle aufstellen, aber die Grundthemen der Ahnenreihe zeigen sich sozusagen bei dem Stellvertreter der jeweiligen Ahnenreihen. Deshalb ist es so wichtig, die sieben Ahnen nicht als eine Person zu sehen, sondern als KOLLEKTIVENERGIE.

      Wenn wir uns dessen bewusst sind, können wir mit dem Begriff der sieben Ahnen an sich bedeutend leichter und klarer umgehen.

      Jetzt kann man natürlich sagen, dass bei 128 Ahnen alle Themen vertreten sind. Stimmt, wirklich widersprechen kann ich hier nicht. Wichtig ist, dass wir uns bewusst machen, wie viele verschiedene Schicksale = Menschen vor uns ihr Leben gelebt haben, um uns das Leben zu schenken und die Prägungen unbewusst mitzugeben. Unser Ahnenpäckchen tragen wir alle, aber wir tragen auch ihre Liebe, ihren Wissensdrang und ihre Spiritualität.

      Wir Menschen sind so vielschichtig, so bunt, dass es uns oft gar nicht bewusst wird. Oft verurteilen wir andere Menschen, andere Religionen andere Völker: Wer sagt aber, dass bei 128 Ahnen wir wirklich alle getrennt sind. Vielleicht schimpfst du gerade über den Menschen, der aus der gleichen Ahnenreihe wie du stammt.

      Na ja, und wenn das alles nicht zum Nachdenken anregt, weiß ich auch nicht. Kannst du bei so vielen Ahnen sagen, dass du wirklich keine „Ausländer“ in deiner Reihe hast?

      Vielleicht regen dich diese Zeilen zum Nachdenken an und laden dich ein, tiefer in die Ahnenarbeit einzutauchen. Wenn wir für unsere Ahnen und uns selbst in die Heilarbeit gehen, öffnen sich Türen für Leichtigkeit. Oft sind tiefsitzende Ängste, für die wir keine logischen Erklärungen haben, wie weggeblasen. Ist das nicht unendlich spannend? Dieses kollektive Energiefeld nimmt Einfluss auf unsere persönliche Aura. Und jetzt stell dir mal vor, du kannst ebenfalls auf die Weisheit und die Kraft deiner Ahnen zugreifen, und hier gleich auf 128 Ahnen. Schon von daher lohnt es sich, mit dem Aufräumen zu beginnen. Aber vorher lies dir bitte die nächsten beiden Kapitel ganz genau durch.

      ***

      Die Wissenschaft ist erwacht

      Auch die Wissenschaft nimmt seit einigen Jahren vermehrt das Übertragen von Traumata von einer Generation zur nächsten genauer unter die Lupe. Man hat erkannt, dass Depressionen, Angstzustände und posttraumatische Belastungsstörungen in den Ahnenreihen weitergegeben werden.

      Rachel Yehuda, Professorin für Psychiatrie und Neurowissenschaft an der Mount Sinai School of Medicine in New York, ist eine der weltweit führenden Expertinnen auf diesem Gebiet. Sie hat nach den Anschlägen auf das World Trade Center Betroffene untersucht und festgestellt, dass sie die gleichen neurobiologischen Fingerabdrücke wie Holocaust-Überlebende und deren Nachkommen aufweisen.

      Bei betroffenen Frauen, die nach dem 11. September schwanger wurden und an der Untersuchung teilnahmen, konnte man bei Untersuchungen an den Kindern feststellen, dass sie den gleichen, auffallend niedrigen Cortisol-Spiegel aufwiesen wie ihre Mütter nach den erlebten Stresssituationen. Und das, obwohl sie teilweise erst Jahre nach diesem Ereignis geboren wurden.

      Cortisol ist ein Stresshormon, das dem Körper hilft, nach traumatischen Erfahrungen in den Normalzustand zurückzukehren. Gerade bei Menschen, bei denen Ängste oder Depressionen unerklärlich sind und deren Ärzte in den Kliniken nur den Weg der Medikation sehen, ist es wichtig, auch hier hinzuschauen. Erlebt der Mensch ein Trauma, schützt dieser Mensch sich meist mit Verdrängung. Ist der Schmerz im Menschen zu heftig, kann er sich regelrecht nicht damit befassen, ist wie erstarrt. Aber indem er wegsieht und/oder seine Gefühle wegsperrt, verdrängt, kann der Heilungsprozess nicht beginnen. Hin und wieder eskalieren die Gefühle dann Jahre später oder suchen sich ein Ventil wie Alkohol, um den Schmerz zu betäuben. Und egal, ob der Mensch an sich arbeitet oder nicht, mit seinem Tod ist das Thema leider nicht vom Tisch, sondern geht auf die Kinder über.

      Mäuse haben zu 99% die Gene von Menschen und den Vorteil, dass sie sich sehr schnell fortpflanzen. Einige renommierte Universitäten haben zu diesem Thema an Mäusen Studien vorgenommen, die nachweisen, wie sich die Veränderung durch absichtlich herbeigeführte Traumata an den Tieren auf deren Nachkommen auswirken. Die DNA der nachfolgenden zwei Tiergenerationen war so verändert, dass sie von Geburt an viel mehr Stresshormone ausgeschüttet haben und extrem ängstlich waren.

      Und jetzt wird’s noch interessanter: Die Wissenschaft stößt gerade auf die Erkenntnis, dass wir durch bewusste Veränderung unserer Hirnfrequenz, durch positives Visualisieren und auch durch Meditation unsere Gene verändern können. Und spannend ist in diesem Zusammenhang auch, dass Mäusekinder, die schon geboren und deren Eltern künstlich erzeugtem Stress ausgesetzt waren (obwohl in einem ganz anderen Raum!), einen extrem niedrigen Cortisol-Spiegel aufwiesen und in ihrem eigenen Käfig extrem gestresst waren. Übrigens war bisher die gängigste Meinung, dass ein zu hoher Cortisol-Spiegel allein für den Stress verantwortlich ist.

      Erst seit kurzer Zeit beschäftigt sich die Wissenschaft damit, dass bei extrem schweren Traumata der Körper zu einem niedrigen Spiegel neigt und das Langzeitstresshormon ebenfalls Schäden im Körper anrichtet. Wenn wir jedoch ins Positive gehen und bewusst Wege suchen, um die Bilder in uns zu verändern, haben wir ebenfalls ein neues, riesiges Areal in unserem Hirn angelegt. Was heißt: Unser Körper ist ein Wunderkind!

      In seinem Buch „Dieser Schmerz ist nicht meiner“ steigt der Autor Mark Wolynn sehr tief in Fallbeispiele aus seiner Praxis als Psychiater ein und zeigt auf, wie sich Dinge über Generationen auswirken. Er zieht in seinen Fallbeispielen sogar noch heftigere Schlüsse, als ich in meiner Ahnenarbeit sehe, und zeigt, dass Spielsucht, finanzielle Nöte, ja, sogar ein Verbrechen, sich über Generationen legen, was er mit wissenschaftlichen Studien belegt. Wer also tiefer und wissenschaftlicher einsteigen möchte, dem lege ich dieses Buch sehr ans Herz.

      Spannend hierbei ist, dass, wenn wir unser Leben dauerhaft verändern wollen, wir unseren Cortisol-Spiegel im Körper nicht unterschätzen dürfen, was sich mit folgender Kernaussage der Wissenschaft deckt:

      Wenn wir 15 Minuten am Tag bewusst in den Alpha-Zustand gehen, das heißt, in die Hirnfrequenz zwischen 4-8 Hertz, bringen wir ab dem 21. Tag den Cortisol-Spiegel auf die optimale Höhe, um den Stress in unserem Körper abzubauen.

      Egal, was wir an Traumata von unseren Ahnen tragen, wenn wir sie erkennen, den Gefühlszustand dahinter anschauen und auflösen, und den Cortisol-Spiegel dazu auf einen gesunden Mittelwert bringen, können wir unsere Talfahrt jederzeit beenden. Wir haben also einen Schlüssel in der Hand und müssen nur die Wege finden, das Schloss zu öffnen.


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