MC Gladius. Alexander Kraft

MC Gladius - Alexander Kraft


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Zunge herausstreckte. Saba die komplett Nackt auf einem Barhocker saß zwinkerte ihrer Freundin zu und begann zu lachen.

      „Hallo die Damen, na seid ihr immer noch geil?“ Mike ging auf Saba zu, stellte sich hinter sie und drückte ihre Brüste während er sie küsste. Dann machte er einen Schritt um die Kücheninsel und legte seinen Arm um Gabi zog sie zu sich heran und küsste auch sie. Die zwei Mädels verneinten Mikes frage, boten aber gleichzeitig an ihn zu befriedigen nur für den Fall dass er nach der letzten Nacht noch nicht ganz ausgelastet sei. Gleich darauf verfielen Saba und Gabi in ausgelassenes Gelächter, in welches Mike zwei Sekunden später mit einstimmte.

      Das Frühstück schmeckte vorzüglich und die zwei Mädels scherzten locker weiter. Mike wollte gerade den Fernseher einschalten als auf seinem Handy eine SMS ankam. 11:21 Uhr zeigte das Display und zu lesen war, `Bruder, komm so schnell wie möglich zum Clubhaus´. Der große Biker verlor keine Zeit, zog sich an, verabschiedete sich von seinen Frauen und setzte sein Bike in Bewegung.

      Wenige Minuten später kam er am Clubhaus an und was er sah gefiel ihm gar nicht. Vor der Tür standen sechs Kutten tragende, grimmig dreinblickende Männer. Mike kannte ihr Patch nicht. Wen er aber erkannte waren die drei, die ihnen gegenüberstanden, Tom und zwei Prospects Joe und Lars. Nach nur drei großen Schritten stand er hinter einem der fremden Biker. Zwei von ihnen drehten die Köpfe zu ihm um. Mike ignorierte sie, legte dem vor ihm die Hand auf die Schulter und riss ihn grob zur Seite. Der Mann kam ins Wanken und fiel fast auf seinen neben ihm stehenden Bruder. Schnell schritt der große Biker durch die entstandene Lücke und baute sich vor den Fremden auf.

      „Was soll der scheiß? Was wollt ihr Penner hier?“ blaffte er einen der Männer an. Wortlos zog der am rechten Rand stehende Biker einen Axtstiel unter der Kutte hervor. Der Mann den Mike auf die Seite schubste hob die Hand und signalisierte seinem Bruder abzuwarten. Mike blickte auf die Kutte des Mannes und sah ein Patch mit der Abkürzung Pres und eins mit dem Akronym DKM 1. Was, so wusste Mike in der Bikerszene für Death, Kill and Murder, stand. Der Mann hatte schon ein Leben auf dem Gewissen.

      „Ganz einfach wir wollen Passau! Wie ich deinem VP schon erklärt hab, ist uns zu Ohren gekommen, dass ihr versucht hier mehr Fuß zu fassen und ein Bordell eröffnen wollt. Nur ist das so, die Nutten hier gehören uns. Wir haben bereits zwei Puffs hier, eins in der Steinbachstraße und eins in der Regensburger Str. und wir wollen mehr.“ Der Pres des unbekannten MC sprach ruhig und gleichmäßig mit Mike.

      „Wer seid ihr Arschlöcher überhaupt?“ Der große Biker war sichtlich gereizt.

      „Wir? Wir sind die neue Supermacht! Passau wird unser dreizehntes Chapter in Deutschland und bleibt sicher nicht unser letztes, und ganz sicher haben wir nicht vor hier zu scheitern. Also verhaltet euch ruhig, schmeißt eure kleinen Partys und bleibt schön klein. Dann ist für euch und für uns alles gut, aber vor allem lasst die Finger von den Bordells und den Nutten, verstanden Boy?“

      Mike straffte sich, und fragte den Mann, der ihn mit dem Axtstiel bedroht hatte, ehe er zu einer Antwort ansetzte. „Und wie heißt ihr?“

      „Sons of Midgard MC!“ warf der Biker neben dem Pres ein. Ein Mann fast so groß wie Mike, mit kantigem, grobem Gesicht und tiefstehenden braunen Augen sowie einer, wenn auch kleinen, aber deutlich zu erkennender Narbe über dem rechten Auge. Er verschränkte die Arme vor der Brust und baute sich vor Mike auf. Der Mann versuchte größer zu wirken um mit Mike mithalten zu können. Was ihm in der reinen Körpergröße zwar fast gelang, aber vom Körperbau her war Mike deutlich breiter und muskulöser.

      „Soll mich das jetzt beeindrucken?“ Mike schubste den Biker indem er seine Hände vor die Brust hob und die Arme seines Gegenüber ergriff und mit voller Wucht seine Arme durchstreckte. Der Mann fiel schlagartig der Länge nach hinten. Der Biker mit dem Axtstiel holte aus und versuchte Mike einen Kopftreffer zu verpassen. Mike beugte seinen Oberkörper aber nach hinten, sodass die Schlagwaffe nur knapp seine Brust streifte. Er musste nur eine Sekunde um festen Stand ringen, sobald er sich stabilisiert hatte schlug er einen linken Kopfhaken und legte einen rechten Kinnhaken nach. Zweimal schwer getroffen sank der Mann vor Mike auf die Knie. Im gleichen Augenblick zog der Pres der Sons eine Gaspistole und drückte ab. Der Schuss zischte nur Zentimeter an Mikes Kopf vorbei und traf Joe mitten im Gesicht. Schreiend und irgendwo im Gesicht blutend brach der Prospect zusammen. Mike war stink sauer und wollte den feindlichen Pres am liebsten den Kopf abreißen. Schnell machte er einen Satz auf ihn zu, doch er unterschätzte seinen Gegner. Dieser setzte einen Schritt zurück und zog die Waffe eng vor die Brust, sodass Mikes Angriff ins Leere lief und er weder den Gegner noch die Pistole zu fassen bekam.

      „Ganz ruhig Großer.“ mit einem überheblichen Grinsen verhöhnte er Mike. „Nur für den Fall dass du schwer von Begriff bist. Ich bin der mit der Waffe.“ der Pres der Sons lachte nun Mike unverhohlen aus.

      „Du kannst mich nicht mit einer Gaspistole töten.“ Mike biss die Zähne zusammen und wirkte wütend und ratlos zur gleichen Zeit.

      „Ich weiß, ich weiß. Aber stell dir vor es ist eine Echte. Denn genau das wird dich und deine Brüder beim nächsten Mal erwarten, also haltet euch vom Rotlicht fern. Das ist unser Business.“ Die letzten vier Wörter spie der Mann regelrecht in Mikes Gesicht.

      Die Beiden standen sich noch einige Sekunden wortlos gegenüber, dann steckte der Pres die Pistole in seine Hose und gab seinen Brüdern ein Handzeichen woraufhin die Member des Sons MC den Rückweg zu ihren Bikes antraten.

      „Bringt ihn ins Krankenhaus. Er soll sagen dass eine Deo Spraydose vor seinem Gesicht explodiert ist.“ Mike drehte sich zu Tom um. „Kennst du den Club?“ Tom verneinte, gleichzeitig half er Joe wieder auf die Beine.

      Nachrichtendienst 3

      Gelangweilt klickte er eine Seite nach der anderen auf seinem Bildschirm durch. Ständig warf er einen Blick zur Tür, nichts. Immer noch verschlossen und durch die lange schmale Glasscheibe neben der Tür war kein Mensch auf dem langen hellen Gang zu sehen. Missmutig wandte er sich wieder seinem Bildschirm zu und gerade, als er das fünfte Protokoll weiter klicken wollte, klopfte es an seiner Tür.

      „Herein!“ rief er und lehnte sich locker in seinen Drehstuhl zurück.

      Sanft wurde die Tür aufgeschoben und nach gut zwei Sekunden erschien ein Mann von Anfang 50, schlank mit kurzen braunen Haaren und im schlichten dunklen Anzug mit weißem Hemd und blauer Krawatte.

      „Hallo, hast du das neue Memo schon gelesen? Es kommt von den Kollegen von BND.“ Der Mann trat vollends in den Raum, machte zwei große Schritte und stand direkt vor Tobias Schreibtisch. In der linken Hand wedelte er mit einem DINA4 Blatt. Tobias Landgraf schüttelte heftig den Kopf. „Nein, hab ich noch nicht. Worum geht’s?“

      Der Mann, er hieß Eduard Baumgartner war Beamter im gehobenen Dienst des Verfassungsschutzes und damit auf gleicher Ebene wie Tobias Landgraf, er schob seinem Kollegen das Memo mit der unbeschriebenen Seite oben über den Schreibtisch. Tobias nahm das Blatt an sich und begann leise zu lesen.

      Der Verfasser des Berichts, oben rechts war geschwärzt, nur die Dienstelle aus der der Bericht kam war zu lesen. In der Zeile darunter standen die Verteiler. Bundesnachrichtendienst, Verfassungsschutz, Innenministerium und Außenministerium alle diese Ämter erhielten eine Abschrift.

      Tobias legte den Bericht verdeckt auf den Schreibtisch. „Wer weiß sonst noch davon?“

      „Bei uns? Nur wir zwei. Naja bis ich den Chef informiert hab, du weißt ich muss das weiterleiten.“ Eduard strich sich mit der Hand über die Stirn.

      „Wann?“ Tobias tippte mit dem Zeigefinger auf das Blattpapier.

      Eduard sah auf seine Armbanduhr, 12:02 Uhr. „Heute noch, spätestens am Montag!“

      „Warte bis Montag. Lass uns was essen gehen und dabei besprechen wir wie wir zwei in der Sache vorgehen wollen.“ Tobias schob seinen Stuhl vom Schreibtisch und stand auf.

      Dreißig Minuten später saßen beide Geheimdienstmitarbeiter bei Pizza und einer großen


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