Der erfolgreiche Einstieg in den Reitsport. Carina Dieskamp
sich vor allem in der Größe und der Beschaffenheit des Körperbaus unterscheiden. Dem liegt auch zugrunde, für welche Tätigkeiten sie am besten in Anspruch genommen werden.
Die Größe eines Pferdes wird immer am Widerrist gemessen und nennt sich Stockmaß.
Ponys
Zu den Ponys zählen Pferde, die 1,48 m im Stockmaß nicht überschreiten. Zudem sind sie meist stämmiger und robuster gebaut. Dies kommt allerdings ganz auf die Rasse des Ponys an, denn zum Beispiel sieht ein deutsches Reitpony einem Trakehner (ostpreußisches Warmblut) zum Verwechseln ähnlich, ist aber wesentlich kleiner.
Die beliebtesten Ponyrassen
Shetlandpony: Das Shetlandpony überschreitet die Größe von 107 cm selten. Es ist sehr robust und hervorragend geeignet für kleinere Kinder und um Kutsche zu fahren. Das stabile Pony kann ganzjährig im Offenstall gehalten werden und zeigt beste gesundheitliche Voraussetzungen.
Haflinger: Die Gebirgsponys zählen zu den Endmaßponys und sind meist zwischen 1,40 - 1,48 m groß. Sie sind vielseitig einsetzbar und besonders beliebt im freizeitlichen Breitensport, dem Westernreiten und sind auch im Dressursport nicht zu unterschätzen.
Islandpony: Das Islandpony zählt zu den robustesten Ponyrassen der Welt und gehört mit einer Größe von ca. 1,38 m zu den größeren Ponys. Es kann schwere Lasten tragen und auch ohne weiteres einen erwachsenen Reiter. Besonders auffällig ist die außergewöhnliche Gangart „Tölt“. Hierbei entsteht keine Schwebephase während des Reitens, was das Sitzen in dieser Gangart auch über weite Strecken sehr angenehm macht.
Deutsches Reitpony: Auch dieses Pony gehört mit einer Größe von ca. 1,40 m zu den Endmaßponys und findet sich überwiegend im Turniersport wieder. Der Körperbau und das Temperament eignen sich gut für junge, mutige Reiter. Das deutsche Reitpony ähnelt vom Körperbau einem ausgewachsenen Warm- oder Vollblut.
Warmblüter
Der Warmblüter befindet sich unter den Arten zwischen Kaltblüter und Vollblüter und nimmt von beiden nur das Beste mit. Die Kraft des Kaltbluts und die Leichtigkeit des Vollbluts werden miteinander vereint. Die Größe eines Warmbluts liegt zwischen 1,60 m und 1,75 m. Je nach Warmblutrasse befinden sich mehr Vollblutanteile oder mehr Kaltblutanteile in der Züchtung. Das hat zur Folge, dass das Tier zum Beispiel eher für den Springsport oder eventuell mehr für die Kutsche geeignet ist.
Die beliebtesten Warmblutrassen
Hannoveraner: Er zählt zu den klassischen Warmblütern und hat die besten Voraussetzungen, um im Turniersport erfolgreich zu sein. Durch die gleichmäßigen Anteile der Züchtung kann er vielseitig eingesetzt werden. Der Hannoveraner ist edel und gleichzeitig sehr sportlich gebaut.
Trakehner: Der Trakehner gehört zu den ältesten Pferderassen überhaupt und war eine der ersten Züchtungen. Sein hoher Vollblutanteil bewirkt häufig, dass diese Rasse sehr temperamentvoll ist. Deshalb ist der Trakehner üblicherweise kein Anfängerpferd und wird überwiegend für das Vielseitigkeitsreiten eingesetzt. Power und Bewegungsdrang ist für diesen Sport Grundvoraussetzung. Durch seine edlen Vollblutanteile ist der Trakehner auch gerne in der Dressur gesehen. Er gibt ein überaus graziles und stolzes Bild ab.
Oldenburger: Er zählt zu den Springtalenten unter den Warmblütern und wird vorwiegend hierfür gezüchtet. Auch er verspricht ein hohes Maß an Eleganz, gepaart mit Sportlichkeit. Besonders hervorzuheben ist die ausgeprägte Hinterhand, die dieser Rasse in den Genen liegt.
Holsteiner: Der Holsteiner gehört zur Elite unter den Springtalenten. Er zeichnet sich besonders durch seine enorme Leistungsbereitschaft aus und besitzt einen starken Siegeswillen. Deshalb wird der Holsteiner auch gerne im Vielseitigkeitsbereich eingesetzt.
Lipizzaner: Diese Pferderasse zeichnet sich besonders durch den edlen Körperbau, die graziöse Bewegung und durch die bereitwillige Gelehrigkeit aus. Sie wird überwiegend in der spanischen Reitweise und als Showpferd genutzt. Aber auch im freizeitlichen Reiten ist der Lipizzaner ein temperamentvoller, aber sehr treuer Begleiter.
Kaltblüter
Kaltblüter fallen üblicherweise durch ihren kräftigen Körperbau und ihr geringes Maß an Temperament auf. Idealerweise werden sie deshalb als Zugpferd für Kutschen und im freizeitlichen Reiten genutzt. Früher wurde diese Rasse ausschließlich für die Arbeiten im Wald und auf dem Acker verwendet. Auch in der Zucht finden sich einige Liebhaber und stellen ihre schönsten Tiere auf nationalen und internationalen Show-Sichtungen vor.
Die beliebtesten Kaltblutrassen
Schwarzwälder Kaltblut: Das breit gebaute Arbeitspferd ist eines der am häufigsten gezüchteten Kaltblutrassen. Es ist besonders als Kultpferd bei Umzügen wie dem Leonhardiritt oder dem Oktoberfest zu sehen und erfreut sich zunehmender Beliebtheit als Freizeitpferd.
Noriker: Der Noriker ist ein mittelschweres Kaltblut mit einem hohen Maß an Ausdauer. Er ist sehr ausgeglichen und ruhig. Außerdem ist diese Rasse neugierig und interessiert, weshalb sie als gelehrig und unerschrocken gilt und gerne für Wanderritte genutzt wird.
Shire Horse: Dieser Kaltblüter zählt zu den größten Pferderassen dieser Erde und weist Maximalmaße bis zu 1,90 m im Stockmaß auf (selten darüber). Durchschnittlich wird das Shire Horse 1,80 m groß. Seine gutmütige Art ist außergewöhnlich und es wird deshalb auch gerne der sanfte Riese genannt. Shire Horse sind sehr umgänglich und können sowohl als Zugpferd als auch im freizeitlichen Reiten eingesetzt werden.
Fazit
Ob Pony, Warmblut oder Kaltblut, alle Rassen haben etwas für sich und dienen mit ganz besonderen Talenten. Das Pony eignet sich gut für Kinder und hat gleichzeitig Rassen unter sich, die zu den beliebtesten Pferden für Erwachsene und Einsteiger zählen. Das Warmblut ist überwiegend in der Turniersportszene oder dem gehobenen Freizeitsport zu sehen. Kaltblüter hingegen sind bekannt für ihre Sanftmütigkeit und finden sich in allen freizeitlichen Bereichen und als Zugpferde wieder. Allgemein ist zu sagen, dass alle Rassen in vielerlei Hinsicht einsetzbar sind und es außer auf die Voraussetzungen des Körperbaus auch auf den Charakter des Pferdes ankommt. Ein Trakehner kann genauso gut vor der Kutsche laufen und ein Pony im Kader springen, wenn die entsprechenden Veranlagungen vorhanden sind.
Der Umgang mit dem Reitpferd
Beim Umgang