Sea of Flames. Svea Dunnabey

Sea of Flames - Svea Dunnabey


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      >> Du bist ein richtig guter Kerl Robert, auch wenn du das nicht wahrhaben möchtest. Du bist ein richtig guter Freund.<<

      Mit diesem Geständnis gingen wir auf den Flur, um doch noch einmal ein paar Medikamente aus dem Keller zu holen. Als wir am Aufzug standen, nahm ich noch mal schnell mein Telefon heraus, um Dan zu schreiben, bevor ich es nachher vergaß, als ich eine Nachricht von Blake entdeckte.

      „Ich werde die nächsten Tage immer an dich denken, jede Minute auf einen Anruf von dir warten und es nicht erwarten können, euch endlich wieder in meine Arme zu schließen. Pass auf dich und unser Baby auf. Ihr seid für mich das Universum, denn alles dreht sich nur noch um euch!“

      >> Kommst du jetzt?<< riss mich Robert aus meinen Gedanken und hielt für mich den Aufzug auf, weswegen ich schnell einstieg. Als erstes schrieb ich Dan noch die Nachricht, um es nicht zu vergessen, als ich auch Blake noch schnell eine schickte.

      „Sobald ich angekommen bin, werde ich mir eine Sim-Karte kaufen und dich anrufen. Jeden Tag, damit du dir weniger Sorgen machst und ich werde auf den Zwerg und mich aufpassen, also versuche dir nicht so viele Gedanken zu machen. Drei Wochen gehen schnell vorbei. Ich liebe dich über alles mein Krieger.“

      Kapitel V

      Blake

      Wann meldete sie sich endlich? Immer wieder sah ich auf die Uhr, doch von Evelyn gab es kein Lebenszeichen. Sie hatte mir versprochen sich dort eine Sim-Karte zu kaufen und mich anzurufen. Vorgestern war sie losgeflogen, also musste sie spätestens letzte Nacht gelandet und schon gut und gerne 14 Stunden dort sein. War vielleicht etwas passiert, was ich nicht mitbekommen hatte? Hatte ich etwas übersehen? Wo war sie bloß und was machte sie?

      Wieder sah ich auf meinen Laptop, wo ich mir einen Google-Alert eingerichtet hatte, der mich jederzeit über die neusten Meldungen dort auf dem Laufen hielt, doch auch da war nichts Besonderes zu lesen. Ich suchte bei den Nachrichten noch einmal danach, ob irgendwo ein Flugzeug abgestürzt war, doch auch da gab es keine Neuigkeiten. Wo war sie verdammt noch mal?

      >> Machst du dich immer noch verrückt?<< fragte Dan mich mitleidig und stellte mir einen Kaffee vor die Nase, während ich tief durchatmete. Ich war ein Wrack seit Evelyn geflogen war und ich nichts weiter tun konnte, als zu warten. Warum musste sie mir das antun? Dort hinreisen, um Menschen zu operieren? Natürlich fand ich ihr Engagement und ihre Einstellung toll, doch privat hasste ich sie dafür. Da waren wir endlich wieder zusammen, sogar verheiratet und doch wieder getrennt.

      >> Blake?<< hakte Dan noch einmal nach und setzte sich nachdenklich auf einen Stuhl.

      >> Sie hat sich immer noch nicht gemeldet.<< klärte ich ihn auf, nahm mir den Kaffee und versuchte mich zu beruhigen.

      >> Weil sie sicherlich auch grade andere Dinge zu tun hat.<< versuchte er mich zu besänftigen, was jedoch nach hinten los ging, da ich sofort Robert vor Augen hatte. Der Kerl, der so scharf auf Evelyn war, drei Wochen mit ihr verbrachte und sie sicherlich ohne Ende anbaggern würde. Doch bevor ich mich weiter in dieser Richtung verrennen konnte, sprach Dan auch schon weiter.

      >> Sie hat einen ziemlich langen Flug hinter sich, dann müssen sie ihre Sachen holen, sie muss eine Sim-Karte kaufen, dann müssen sie zu der Klinik kommen, wo sie die nächsten drei Wochen operieren werden und dort erst mal alles auspacken. Sie muss sich dort erst einmal zurecht finden und da stehst du jetzt einfach mal nicht an erster Stelle, weil Menschenleben wichtiger sind, als deine Sorgen und deine Eifersucht.<<

      >> Ich weiß. Trotzdem macht es mich fertig. Ich muss einfach nur wissen, dass sie gut angekommen ist und dass es ihr und dem Zwerg gut geht.<< seufzte ich, was Dan kurz aufgrinsen ließ.

      >> Da wird ja einer zum richtigen Papa.<< zog er mich auf, wofür er von mir einen giftigen Blick erntete.

      >> Sehr witzig. Wie läuft es denn mit Jules?<< lenkte ich von mir ab und sah ihn interessiert an.

      >> Es läuft gut, fast schon zu perfekt.<<

      >> Weil ihr euch auch nicht mehr kennenlernen müsst.<< erklärte ich es ihm, da ich das von Evelyn und mir ebenfalls kannte.

      >> Mag sein. Ich genieße es einfach und lasse alles auf mich zukommen.<<

      >> Klingt vernünftig.<< bestätigte ich ihn und sah wieder kurz auf mein Telefon, doch da war immer noch nichts Neues zu sehen.

      >> Weißt du was, du kommst heute nach der Arbeit mit zu mir.<< legte Dan fest und sah mich auffordernd an.

      >> Ich komme schon klar.<<

      >> Nein. Ich habe Evelyn versprochen auf dich zu achten und dich abzulenken, damit du dir nicht zu viele Sorgen machst und Jules möchte dich mal wieder sehen, außerdem sollten wir mal wieder trainieren, denn mit Speckrollen solltest du Evelyn in drei Wochen nicht gegenüber treten.<< zog er mich auf und grinste mich übertrieben selbstsicher an.

      >> Erstens mache ich immer noch täglich Sport, also keine Angst ich werde sie schon nicht enttäuschen, was meinen Körper betrifft und zweitens, wann hast du ihr versprochen, auf mich Acht zu geben? Ich brauche keinen Babysitter.<<

      >> Das sagt doch auch keiner. Sie hatte mir nur geschrieben, nachdem du dich von ihr verabschiedet hattest am Krankenhaus, weil sie sich Sorgen um dich machte und das finde ich vollkommen in Ordnung. Ich finde es sogar irgendwie niedlich, weil ihr beide total besorgt seid, seitdem ihr getrennt seid.<< erklärte er mir, während ich schon wieder die Sehnsucht nach ihr spürte und unbedingt bei ihr sein wollte. Dan hatte Recht. Ich musste mich irgendwie ablenken, denn sonst würde ich heute noch wahnsinnig werden.

      >> Also kommst du jetzt gleich mit zu Jules und mir?<<

      >> Wenn es euch wirklich nichts ausmacht...<<

      >> Was sollte ich dagegen haben? Du bist mein bester Freund, wir machen Sport, den ich dringend nötig habe, du siehst Jules mal wieder, sie freut sich...<<

      >> Ist gut.<< unterbrach ich ihn, woraufhin er zufrieden grinste und aufstand.

      >> Sehr schön, reicht dir eine Stunde?<<

      >> Ich bin fast fertig hier.<<

      >> Gut, dann beeile ich mich.<< versicherte mir Dan und ging bereits zu seinem Büro, während ich mich noch einmal in meine Arbeit vertiefte und versuchte nicht an Evelyn zu denken.

      Nach einer Stunde kam Dan wieder zu mir, weswegen ich noch die letzte Unterschrift setzte und mit ihm nach unten fuhr. Da ich zu nervös und angespannt wegen Evelyn war, fuhr Dan, während mein Wagen hier stehen blieb, da ich später lieber ein Taxi nahm. Kaum saß ich auf dem Beifahrersitz, überprüfte ich wieder mein Telefon, um zu sehen, ob es noch an war und funktionierte, doch wie immer zeigte es nichts von Evelyn an.

      War ich paranoid? Machte ich mir zu viele Sorgen? Aber Evelyn war nun mal in Kenia und auch wenn die Zeitungen nicht ständig über Angriffe dort berichteten, hieß es nicht, dass es dort keine gäbe. Mir selbst hatten einmal Zeitungen gehört und ich wusste, dass man einige Meldungen nicht druckte, weil sie nicht wichtig, oder brutal genug waren. Weil sie die Menschen nicht stark genug schockierten, oder es Wichtigeres gab, als ein paar Tote in Kenia.

      Verdammt. Ich hätte nicht alle möglichen Meldungen der letzten Wochen ausgraben sollen. Doch nun war es zu spät und ich wusste, wie schlimm es dort wirklich zugehen konnte. Zudem stach Evelyn mit ihrer weißen Hautfarbe sofort heraus und dazu noch die blonden Haare. Alle würden sie als Touristin ansehen und das große Geld riechen, was das ganze noch einmal gefährlicher machte.

      >> Hat sie sich immer noch nicht gemeldet?<< hakte Dan auf einmal nach und sah mich mitleidig an.

      >> Nein, noch nicht. Wenn ich bis morgen nichts von ihr gehört habe, dann...<<

      >>


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