Lords of Lucifer (Vol 1). Alexa Kim

Lords of Lucifer (Vol 1) - Alexa Kim


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      Alexa Kim

      Lords of Lucifer (Vol 1)

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1.

       2.

       3.

       4.

       5.

       6.

       7.

       8.

       9.

       10.

       Bisher erschienen von Alexa Kim

       Impressum neobooks

      1.

      Liebe Leser,

      die "Lords of Lucifer" sind in weiten Teilen düsterer, als meine bisherigen Serien und daher Lesern zu empfehlen, die gefährliche Versuchungen mögen. Eine Liebesgeschichte ist vorhanden, aber von Grenzerfahrungen geprägt und sie entwickelt sich langsamer und weniger offensichtlich, während die Erotik im Vorderund steht. Empfohlen für Leser/innen ab 18!

      Eure Alexa

       I don't love you … your fragile soul in my hand … welcome to shadowland …

      Genervt lege ich das Buch über englische Literatur zur Seite und schiebe mir eine Haarsträhne hinter das Ohr, die sich aus dem Haarband gelöst hat. Hinter mir im Radio growlt die charismatische Stimme des Sängers weiter … no light for the damned … give me your hand … follow me to shadowland …

      Hinter meiner Stirn beginnt es schmerzhaft zu pochen. Es sind fast dreißig Grad im Schatten, und ich hänge im Haus meiner Eltern fest, während das klimatisierte Gästehaus von dieser dämlichen Band besetzt wird, die behauptet, ihre Songs geradewegs vom Fürsten der Hölle diktiert zu bekommen.

      „Mit so einem gequirlten Mist kann man auch nur Teenager beeindrucken ...“, murmele ich schlecht gelaunt vor mich hin, während der Gitarrist den Song mit einem überladenen Riff beendet.

      Gott, ich danke dir für diese herrliche Stille …, denke ich und atme erleichtert auf. Leider habe ich mich zu früh gefreut - im nächsten Moment setzt der Sänger zu einem weiteren Lied an … Theatre of Tragedy … auf Platz Nummer 1 in den Charts seit fast sechs Wochen!

      „Mom ...“, rufe ich gequält.

      „Was denn, Schatz?“ Meine Mutter kommt barfuß aus dem Haus und sieht mich gut gelaunt an. Überhaupt sind meine Eltern in der letzten Zeit ständig gut gelaunt - seit diese Rockband sich in unser Gästehaus eingemietet hat, benehmen sich beide fast so, als würde ein Teil des Ruhms der Band dadurch auf sie abfallen.

      „Spielen die jetzt nur noch diese bescheuerte Band im Radio?“, frage ich genervt.

      Meine Mutter setzt ein seliges Lächeln auf. „Das ist die neue CD der Jungs. Papa hat sie bei der Schlüsselübergabe zum Gästehaus von deren Sänger geschenkt bekommen … scheint ein netter Typ zu sein … und er hat einen interessanten Namen … Kiran ...“

      Ihr leicht verklärter Blick und die Art, wie sie den Namen ausspricht, sagt mir, dass sogar meine Mutter ein Teil dieses Affenzirkus' ist, der sich in meinem sonst eigentlich so beschaulichen Heimatort abspielt, seit die Lords of Lucifer hier residieren; anders kann man es wirklich nicht nennen. Sie verlassen tagsüber kaum das Haus und wenn doch tragen sie dunkle Brillen. Meistens bleiben sie aber in der schwarzen Limo sitzen, die protzig und deplatziert in unserer Kleinstadtidylle wirkt. Ich frage mich, ob sie uns durch die verdunkelten Scheiben beobachten, als wären wir Insekten oder ob wir so uninteressant für sie sind, dass sie uns überhaupt nicht wahrnehmen. Na ja … einige von uns bekommen schon ihre Beachtung ... Jede Nacht veranstaltet diese degenerierte Rockband Privatpartys, und wirklich jede dumme Pute aus der Stadt würde ihre eigene Großmutter verkaufen, um eine Einladung zu bekommen. Letzte Woche hat Jolina, die Tochter der Nachbarn, den begehrten schwarzen Umschlag im Briefkasten gehabt – darauf prangte in Silberdruck das Bandlogo … ein Schädel, aus dessen Augenhöhle sich eine Schlange windet. Als Jolina es ihren beiden Freundinnen zeigte, fingen sie an, sich zu prügeln, weil Jolina nur eine von ihnen als Begleitung zur Party mitnehmen durfte. Ich war entsetzt, als ich das gesehen habe … nicht, dass mich die Eifersucht ihrer Freundinnen überrascht hätte. Was mich wirklich verstörte, war die Tatsache, dass Jolina selbst es war, die sie zu dieser Prügelei angestachelt hat. „Ok, ich sehe wir haben ein Problem … da gibt es nur eine Lösung! Ihr werdet gegeneinander um euer Ticket zur Party kämpfen müssen!“

      Jolina ist eigentlich ein nettes Mädchen, das Gewalt ablehnt. Aber die Leute benehmen sich komisch, seit diese Rockband hier ist … Gefühle wie Neid, Missgunst und Eifersucht nehmen zu. Sogar unter den älteren Leuten ist eine aggressive Stimmung zu spüren. Sie geben damit an, wenn ihre Töchter eingeladen werden, obwohl ihnen eigentlich klar sein müsste, dass die Mädchen dort nur einem Zweck dienen; und jetzt lehnt meine Mutter mit verklärtem Blick an der Terrassentür und outet sich als Fan der Band.

      „Ich versuche zu lernen, Mom. Da ist diese Musik nicht gerade hilfreich.“

      Meine Mutter zuckt mit den Schultern. Mit ihrem blonden Kurzhaarschnitt könnte sie fast meine ältere Schwester sein … aber eben nur fast! „Sei doch nicht so verbissen, Lea. Es sind fast dreißig Grad im Schatten. Du bist jung … amüsier dich einfach mal. Wenn du nur hier auf der Terrasse rumhockst, wirst du nie eine Einladung zu einer der Partys erhalten.“ Sie seufzt theatralisch. „Ich wünschte, ich wäre noch so jung wie du …“

      „Mom!“, rufe ich entsetzt. Meine Eltern führen eine glückliche Ehe. Soweit ich weiß, hatten weder mein Vater noch meine Mutter je Affairen oder auch nur einen Blick für einen anderen Mann oder eine andere Frau übrig. Meine Mutter hält mich außerdem bei jeder Gelegenheit an, zu üben und mein Studium durchzuziehen. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie mir jemals geraten hätte, ein Lehrbuch aus der Hand zu legen!

      „Du weißt, dass nach den Semesterferien schwierige Prüfungen anstehen … eigentlich hatte ich gehofft, das Gästehaus in diesem Sommer für mich zu haben und in Ruhe dort zu lernen. Stattdessen verfolgt mich diese bescheuerte Band bis hierher!“

      Meine Mutter zieht eine Braue hoch, als stelle sie das erste Mal fest, was für ein Spießer ihre Tochter ist. „Die haben das Gästehaus den gesamten Sommer gemietet und der Sonderzuschlag, den das Management der Band zahlt, kommt noch obendrauf. Wir brauchen uns um nichts kümmern, kein Frühstück, keine Wäsche. Die machen alles selbst und zahlen sogar noch dafür, dass sie nicht gestört werden. Du weißt, dass die Geschäfte nicht gut laufen, und die monatliche Unterstützung für dein Studium ...“

      „Schon gut … entschuldige, Ma ...“, sage ich zerknirscht und fühle mich schlecht. Ich weiß, dass meine Eltern finanzielle Probleme haben, und mein Studentenjob reicht einfach nicht


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