Lords of Lucifer (Vol 1). Alexa Kim

Lords of Lucifer (Vol 1) - Alexa Kim


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Kehle ist wie zugeschnürt. Statt ihm zu antworten, sehe ich Doreen an und flüstere: „Irgendwas ist seltsam an diesen Typen.“

      „Mann, Lea … entspann dich ...“, faucht sie genervt. „Hol dir was zu trinken und hab etwas Spaß.“

      Im nächsten Augenblick greift sie nach Boris' Hand und lässt sich von ihm auf seinen Schoß ziehen. Er fängt sofort an, Doreen zu befummeln.

      Ich schüttele den Kopf. Das Gefühl der Gefahr, das von Boris ausging, ist verschwunden. Drehe ich langsam durch?

      Ich mache, dass ich wegkomme, in dem unguten Wissen, mich total blamiert zu haben. Wenigstens beachtet mich niemand mehr … nur der Gitarrist sieht mich noch einen Moment lang an, bevor er sich wieder seiner Gitarre widmet.

      Ok, du bist einfach nicht geschaffen für das hier …, rede ich mir ein und fliehe aus dem Wohnzimmer. Ich werde mir einen Drink holen und mich dahinter verstecken, während ich mich von der Party schleiche. Ich nehme an, dass es etwas zu auffällig wäre, den Haupteingang zu benutzen, nachdem ZZTop uns erst vor zehn Minuten reingelassen hat. Aber ich kenne natürlich alle Schleichwege in diesem Haus. Oben vom Gästeschlafzimmer aus geht einen Balkon ab mit einer Feuerleiter, die meine Eltern wegen der Brandschutzbestimmungen anbauen mussten. Ich kann daran herunterklettern und durch den Garten klammheimlich verschwinden. Doreen und ich sind mit dem Taxi gekommen, weil das Gästehaus außerhalb der Ortschaft liegt. Die Gegend ist ländlich, und der nächste Nachbar wohnt gut zehn Minuten mit dem Auto entfernt. Ich habe aber mein Handy und genügend Geld dabei, um nach Hause zu kommen.

      Während ich mich zur Küche durchschlage, fällt mir der offensichtliche Frauenüberschuss der Party auf. Die Männer scheinen alle Mitarbeiter der Band zu sein, denn sie tragen T-Shirts mit dem Bandlogo - Roadies und vielleicht ein paar Leute aus dem engeren Umfeld der Band. Scheinbar mögen Rockstars keine Konkurrenz.

      In der Küche drückt mir eine ziemlich betrunkene Blondine ein Glas in die Hand. „Hier Süße … du siehst so nüchtern aus ...“, säuselt sie und kichert dann dümmlich.

      „Was ist das?“, frage ich misstrauisch, während ich an dem giftgrünen Gebräu schnuppere. Es riecht nach Rum und undefinierbaren Zutaten.

      „Das macht … Zoooooom ...“, kichert sie dümmlich und kippt sich den Inhalt ihres Glases in den Hals.

      Ich nippe vorsichtig und stelle fest, dass es gar nicht mal schlecht schmeckt. Zoom, he? Vielleicht kann ich tatsächlich etwas Zoom gebrauchen … nicht so viel wie Blondie, versteht sich.

      Gewappnet mit meinem Glas dränge ich mich zurück in den Flur, der mittlerweile so voll ist, dass ich mich durchquetschen muss, um zur Treppe zu kommen, die ins obere Stockwerk führt. „Tschuldigung ...“, rufe ich, als ich einen Typen anrempele, der ein Mädchen gegen eine Wand gedrückt hat. Sie hat ihre Beine um seine Taille geschlungen, und ich sehe erst jetzt, dass seine Hose so tief hängt, dass ich seinen nackten Hintern sehen kann. Oh mein Gott … haben die etwa gerade Sex … hier im Flur … vor allen?! Die Bewegungen seiner Hüften bestätigen meinen Verdacht. Ich will schnell weitergehen, als er sich zu mir umdreht. „Kein Problem, Schätzchen … wenn du willst, nehm ich dich als Nächste ran.“

      Er grinst, und ein roter Funke glimmt in seinen Augen auf.

      „Danke, ich hab schon ...“, antworte ich irritiert. Das Glimmen in seinen Augen ist verschwunden, und er widmet sich wieder dem Groupie, in dem er gerade steckt. Ich spreche eine noch einigermaßen nüchtern wirkende Frau mit dunkel geschminkten Augen an: „Hast du das auch gesehen?“

      „Was denn?“, fragt sie gelangweilt.

      „Na, dass seine Augen rot geworden sind.“

      „Was hast du dir denn reingefahren?“, fragt sie prustend vor Lachen und dreht sich von mir weg. Ich bin sicher, dass sie es hätte sehen müssen. Vielleicht bin ich doch irre? Ich will an meinem Drink nippen und stelle fest, dass er leer ist. Wann habe ich ihn ausgetrunken? Ich kann mich nicht daran erinnern. Allerdings verspüre ich ein wattiges Gefühl im Kopf … als wäre die Zeit aus Gummi, das sich nach Belieben formt und zieht. Vielleicht hatte ich doch etwas zu viel von diesem Zoom …

      Ich gehe weiter und werfe einen Blick ins Wohnzimmer. Kurz überlege ich, Doreen zumindest Bescheid zu sagen, aber auch das Wohnzimmer ist mittlerweile so voll, dass ich weder Doreen noch Boris ausmachen kann.

      Scheiß drauf … sie ist erwachsen und sie wollte das hier …, sage ich mir und kämpfe mich die Treppe hinauf. Auch hier quetschen sich Frauen und Männer, manche auf eindeutige Weise ineinander verknotet. Ein Mädchen lehnt oben ohne an der Wand, während gleich zwei Typen sich an ihren Nippeln festgesaugt haben. Sie stöhnt und rekelt sich, als wäre das hier das Beste, was ihr je passiert ist. Ich kann zwar nicht mitreden, aber ich schätze ihr Verhalten doch als übertrieben ein.

      Am Ende des Ganges reiße ich panisch die Tür des Gästeschlafzimmers auf, stürme hinein und knalle die Tür hinter mir zu. Endlich allein! Ein paar Sekunden sammeln, die Balkontür aufreißen und die Leiter runterklettern. Kinderspiel!

      Das Stöhnen und Grunzen zwingt mich, zum Bett hinüberzusehen. Oh bitte nicht … Gibt es denn hier nirgendwo einen Platz, an dem nicht gevögelt wird? Im nächsten Moment kommt ein kieksender Laut aus meiner Kehle. Auf dem Bett kniet Doreen … splitterfasernackt! Hinter ihr hat sich Boris positioniert. Von ihm kommt das Grunzen, während er sich wieder und wieder in Doreen hineinrammt. Es ist nicht Doreen, die stöhnt … sie könnte es genau genommen gar nicht, weil in ihrem Mund der Penis des blonden Gitarristen steckt. Die beiden haben Doreen zwischen sich aufgeteilt … der eine nimmt sie von vorne, der andere von hinten.

      „Doreen ...“, ist das Einzige, was mir über die Lippen kommt, und tatsächlich dreht sie den Kopf und sieht mich an, ohne jedoch mit dem was sie tut, aufzuhören. Ihr Blick verstört mich zutiefst … es sieht aus, als erkenne sie mich gar nicht … als wäre ihr alles gleichgültig. Fast kommt es mir vor, als wäre ihr überhaupt nicht klar, was sie tut.

      „Du bist ziemlich lästig, Kleine ...“, grollt Boris, ohne mich anzusehen. „Willst du mitmachen?“

      „Nein ...“, sage ich empört. Das wattige Gefühl in meinem Kopf wird stärker ... alles dreht sich. Ich muss die Augen schließen. Als ich sie wieder öffne, habe ich das Gefühl, eine Kralle legt sich um meinen Hals. Was ich sehe, will mein Verstand nicht akzeptieren. Boris kniet noch immer hinter Doreen … aber aus seinem Kopf ragt ein Geweih. Ich kann seine Hände sehen, die Doreens Hintern in Position halten … aber alles, was unter den Hüften kommt, sieht aus wie ein ... Hirsch! Ich schnappe nach Luft, weil ich nur starren kann.

      „Sie weiß es!“

      Es ist das erste Mal, dass ich den Gitarristen sprechen höre.

      „Die Kleine hat einfach zu viel von unserem Happydrink intus ...“, antwortet Boris.

      Mit einer Mischung aus Unglauben und Horror glotze ich die fledermausartigen Flügel an, die aus dem Rücken des Gitarristen herausragen, während er Doreens schwarzes Haar gepackt hat und seine Hüften rhythmisch vor und zurück stößt.

      „Ich sage dir, sie sieht uns ...“

      „Unmöglich ...“, stellt Boris noch einmal klar.

      Boris sieht mich an, und ich habe das Gefühl von etwas Verschlingendem erfasst zu werden. „Komm her, Kleine …“

      Seine Worte bewirken etwas in mir… genauer gesagt zwischen meinen Schenkeln. Einen Augenblick verspüre ich einen so starken Zwang von Lust, dass ich tatsächlich einen Schritt auf ihn zugehe. Dann gelingt es mir, dieses Gefühl abzuschütteln. Ich lasse das leere Glas fallen, reiße die Tür auf und stürme aus dem Zimmer. Panisch dränge ich mich durch die dicht gedrängt stehenden Körper … Ich muss weg von hier!

      Aus Angst, dass Boris oder der Blonde mir folgen, drehe ich mich immer wieder um und pralle auf der Treppe mit jemandem zusammen.

      „Vorsicht, Nachtstern …“, raunt eine dunkle Stimme, während


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