Praxishandbuch DSGVO. Tobias Rothkegel

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sollte die Bewertung dieser Probleme durch Literatur, Rechtsprechung und Verwaltungspraxis im Auge behalten.

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      Ein kursorischer Blick auf die Umsetzungs- und Ergänzungsgesetze anderer Mitgliedstaaten reicht, um festzustellen, dass für verarbeitende Stellen hinter den Vorschriften der Verordnung wie bereits im Geltungszeitraum der Richtlinie ein Dickicht von mitgliedstaatlichen Datenschutzgesetzen liegt deren Anwendbarkeit im Einzelfall zu prüfen ist.

      77 Siehe zu den Öffnungsklauseln Kap. 1 Rn. 8. 78 Siehe oben Rn. 12ff. und 24ff. 79 Vgl. Simitis/Hornung/Spiecker gen. Döhmann/Hornung, Art. 3 DSGVO Rn. 10ff. und 64. 80 BeckOK-DS/Gusy/Eichenhofer, § 1 BDSG Rn. 101a. 81 In der Begründung steht zum Beispiel, dass § 1 Abs. 4 S. 1 (sic) Nr. 3 BDSG (2018) dem § 1 Abs. 5 S. 2 BDSG (bis 2018) entspricht, BT-Drs. 18/11325 S. 80. Selbst wenn man dies als eine Bezugnahme auf § 1 Abs. 4 S. 2 Nr. 3 BDSG (2018) umdeutet, ist diese Aussage inhaltlich offensichtlich falsch. 82 Vgl. Calliess/Ruffert/Calliess, Art. 2 AEUV Rn. 13ff. 83 Siehe oben Rn. 34ff. 84 Siehe oben Rn. 49ff. 85 Eine Anwendbarkeit der Verordnung auf nicht-öffentliche Stellen nach Art. 3 Abs. 3 DSGVO wird in der Praxis nur vorkommen, wenn eine nicht-öffentliche Stelle Daten am Ort einer diplomatischen oder konsularischen Vertretung eines EU-Mitgliedstaates außerhalb der EU verarbeitet (vgl. Erwägungsgrund 25). Kurioserweise würde bei unkritischer Anwendung des § 1 Abs. 4 S. 2 Nr. 3 BDSG (2018) i.V.m. Art. 3 Abs. 3 DSGVO z.B. für die Datenverarbeitung eines peruanischen Unternehmens in der französischen Botschaft in Lima das BDSG (2018) gelten. 86 So auch Simitis/Hornung/Spiecker gen. Döhmann/Hornung, Art. 3 DSGVO Rn. 15.

       V. Anwendungsbereich sonstiger ausfüllender Normen

      Neben mitgliedstaatlichen Datenschutzgesetzen können andere mitgliedstaatliche Normen für die datenschutzrechtliche Beurteilung relevant werden.

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      Auch für die Wirksamkeit einer datenschutzrechtlichen Einwilligung wird in Sondersituationen auf mitgliedstaatliches Recht verwiesen. Dies ist bei der Einwilligung eines Kindes in Bezug auf Dienste der Informationsgesellschaft nach Art. 8 Abs. 1 S. 3 DSGVO und bei der Einwilligung in die Verarbeitung besonderer Kategorien personenbezogener Daten nach Art. 9 Abs. 2 lit. a DSGVO der Fall.

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      Diese ergänzenden Normen folgen ihren eigenen Anwendbarkeitsregeln, die im Einzelfall zu prüfen sind.

      87 Siehe auch Art. 14 Abs. 5 lit. c und 28 Abs. 3 lit. a DSGVO, die ähnliche Verweise enthalten.

      Kapitel 4 Datenschutzrechtliche Grundsätze

       Übersicht

Rn.
I. Bedeutung und Funktion der Datenschutzgrundsätze1
II. Die Grundsätze im Einzelnen4
1. Rechtmäßigkeit und Verarbeitung nach Treu und Glauben4
2. Transparenz7
3. Zweckbindung10
4. Datenminimierung15
5. Datenrichtigkeit16
6. Speicherbegrenzung20
7. Integrität und Vertraulichkeit23
III. Die Rechenschaftspflicht27

       I. Bedeutung und Funktion der Datenschutzgrundsätze

      Das Datenschutzrecht ist geprägt von mehreren fundamentalen Grundsätzen, die sozusagen das Leitbild des Gesetzgebers bildeten für die Ausgestaltung der datenschutzrechtlichen Pflichten. Diese Grundsätze liegen deshalb sämtlichen einzelnen in der DSGVO (und auch den Begleitgesetzen und den bereichsspezifischen Sondervorschriften) enthaltenen Pflichten zugrunde.

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       Beispiel

      In Art. 5 Abs. 1 lit. a DSGVO ist der Grundsatz der „Rechtmäßigkeit“ festgeschrieben – dieser bildet die Grundlage für die spezifischen Vorschriften, die Details dazu regeln, wann eine Verarbeitung personenbezogener Daten erlaubt ist, also insbesondere Art. 6 DSGVO, der konkrete Bedingungen für die Zulässigkeit einer Datenverarbeitung normiert.

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      1 Vgl. Strassemeyer, K&R 2020, 176, 177. 2 LG Bonn, Beschl. v. 29.5.2018 – 10 O 171/18, ZD 2018, 588.


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