Timon von Athen. Уильям Шекспир

Timon von Athen - Уильям Шекспир


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wollen's mit Euer Gnaden theilen.

      Kauffmann.

      Er wird keinen verschonen.

      Timon.

      Guten Morgen, mein angenehmster Apemanthus.

      Apemanthus.

      Warte du auf einen Gegengruß, bis ich angenehm werde.

      Poet.

      Wenn werden wir das Glük haben, das zu erleben?

      Apemanthus.

      Wenn du Timons Hund seyn wirst, und diese Schelmen ehrlich.

      Timon.

      Warum nennst du sie Schelme? Du kennst sie nicht.

      Apemanthus.

      Sind sie nicht Athenienser?

      Timon.

      Ja.

      Apemanthus.

      So nehm' ich mein Wort nicht zurük.

      Juweelen-Händler.

      Ihr kennt mich, Apemanthus.

      Apemanthus.

      Du weißst daß ich dich kenne, ich nannte dich bey deinem Namen.

      Timon.

      Du bist stolz, Apemanthus.

      Apemanthus.

      Auf nichts so sehr, als das ich dem Timon nicht ähnlich bin.

      Timon.

      Wo willt du hin?

      Apemanthus.

      Einem ehrlichen Athenienser das Hirn ausschlagen.

      Timon.

      Das wär' eine That, wofür du sterben müßtest.

      Apemanthus.

      Richtig, wenn das Gesez eine Todesstrafe auf nichts thun sezt.

      Timon.

      Wie gefällt dir dieses Gemählde, Apemanthus?

      Apemanthus.

      Am besten, weil es nichts böses thut.

      Timon.

      Arbeitete der nicht gut, der es mahlte?

      Apemanthus. Der arbeitete noch besser, der den Mahler machte; und doch ist er nur ein schlechtes Stük Arbeit.

      Mahler.

      Ihr seyd ein Hund.

      Apemanthus. Deine Mutter ist von meinem Stamme; was war sie, wenn ich ein Hund bin?

      Timon.

      Apemanthus, willt du mit mir zu mittagessen?

      Apemanthus.

      Nein, ich esse keine grosse Herren.

      Timon.

      Wenn du es thätest, würden die Damen über dich böse werden.

      Apemanthus. O! die verschlingen gar die grossen Herren, und kriegen dike Bäuche davon.

      Timon.

      Das ist ein unzüchtiger Einfall.

      Apemanthus.

      So nimmst du ihn auf; nimm ihn für deine Mühe.

      Timon.

      Wie gefällt dir dieses Juweel, Apemanthus?

      Apemanthus. Nicht so wol wie Aufrichtigkeit, die doch einen keinen Heller kostet.

      Timon.

      Wie viel meynst du, daß es werth sey?

      Apemanthus.

      Nicht werth daß ich darauf denke. Wie steht's, Poet?

      Poet.

      Wie steht's Philosoph?

      Apemanthus.

      Du lügst.

      Poet.

      Bist du keiner.

      Apemanthus.

      Ja.

      Poet.

      So lüg' ich nicht.

      Apemanthus.

      Bist du nicht ein Poet?

      Poet.

      Ja.

      Apemanthus. So lügst du also: schau in dein leztes Werk; worinn du dichtest, daß er ein würdiger Mann sey.

      Poet.

      Das ist nicht gedichtet, er ist es.

      Apemanthus. Ja, er ist deiner würdig, und würdig dich für deine Arbeit zu bezahlen. Wer sich gerne schmeicheln läßt, ist seines Schmeichlers würdig. Götter! möcht' ich nur ein grosser Herr seyn!

      Timon.

      Was wolltest du denn thun, Apemanthus?

      Apemanthus.

      Eben das was Apemanthus izt thut, einen grossen Herrn hassen.

      Timon.

      Wie, dich selbst?

      Apemanthus.

      Ja.

      Timon.

      Warum denn?

      Apemanthus.

      Das ich nicht mehr Verstand hätte, als ein grosser Herr zu seyn —

      Bist du nicht ein Kauffmann?

      Kauffmann.

      Ja, Apemanthus.

      Apemanthus. Die Handelschaft verderbe dich, wenn es die Götter nicht thun wollen!

      Kauffmann.

      Wenn es die Handelschaft thut, so thun es die Götter.

      Apemanthus. Die Handelschaft ist dein Gott, und dein Gott verderbe dich! (Man hört Trompeten. Ein Bote tritt auf.)

      Timon.

      Was für Trompeten sind das?

      Bote.

      Es ist Alcibiades mit etlichen zwanzig Reitern, die ihn begleiten.

      Timon. Ich bitte euch, geht ihnen entgegen, ladet sie zu mir ein – ihr müßt schlechterdings mit mir zu mittagessen – Geht nicht von hier bis ich euch gedankt habe, und nach dem Essen, zeigt mir dieses Stük; ich erfreue mich euch zu sehen. (Alcibiades und seine Begleiter treten auf.) Sehr willkommen, mein Herr.

      (Sie büken sich, und umarmen einander.)

      Apemanthus. So, so! daß euch die Gicht lähme und ausdörre, ihr biegsamen Gelenke! Warum sollten auch diese artigen süssen Schelmen einander nicht lieb haben! Wahrhaftig das menschliche Geschlecht wird zu lauter Affen und Meerkazen.

      Alcibiades. Ich sehnte mich so sehr euch zu sehen, daß ich es nicht satt werden kan.

      Timon.

      Sehr willkommen, mein Herr; ehe wir scheiden, wollen wir einige Tage mit allerhand Lustbarkeiten zubringen. Ich bitte euch, laßt uns hinein gehen.

      (Sie gehen ab.)

      Vierte Scene

      (Apemanthus bleibt; zu ihm Lucius und Lucullus.)

      Lucius.

      Wie viel ist die Zeit, Apemanthus?

      Apemanthus.

      Zeit ehrlich zu seyn.

      Lucius.

      Diese Zeit ist immer.

      Apemanthus.

      Ein desto schlimmerer Bube bist du, daß du sie immer vorbeylässest.

      Lucullus.

      Gehst du zu des Lord Timons Gastmahl?

      Apemanthus.

      Ja, um zu sehen, wie Speisen Schelme fällen, und Wein Narren erhizt.

      Lucius.

      Lebe wohl, lebe wohl.

      Apemanthus.

      Du


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