Reise eines Erdbewohners in den Mars. Geiger Carl Ignaz
ausser uns. Wie? Euer Gott konnte den Tod seines Sohnes wollen – um für ein unschuldiges Geschlecht versöhnt zu werden? wollte dies Geschlecht ewig verderben: wenn nicht sein Sohn den grausamsten Tod für selbes stärbe? wäre damit noch nicht zufrieden: wenn man nicht eines jeden Kopf nach der Geburt mit Wasser wüsche? – Und Ihr könnt dieß sagen, und fühlt nicht, daß Ihr die plumpsten, abgeschmaktesten Lügen sprecht, und ihn zum eigensinnigsten, boshaftesten Tyrannen macht? Oder wer anders, als ein Tyrann, kann den Tod seines Sohnes, als ein Opfer verlangen, um seine Rache gegen arme unschuldige Menschen zu sättigen? Wer anders, als ein Tyrann kann mit solcher Rachsucht eine ganz unschuldige Nachkommenschaft für das Vergehen eines Einzigen verfolgen, woran sie keine Schuld haben?? —
Wir hatten in der Hitze, über die allzugroben Beleidigungen der gesunden Vernunft, nicht bemerkt, daß unser Mann, während unserer Rede, in eine Art von konvulsivischer Bewegung gerieth. Seine Muskeln schwollen, sein Gesicht war aufgetrieben, und seine Augen flammten, und rollten fürchterlich umher. Er schnaubte vor Wuth, eilte schnaubend nach der Thüre, und rief unter das Volk, das sich, um uns zu sehen, versammelt hatte: „Ketzer! Tempelschänder! Gotteslästerer! ergreift sie! werft sie heraus! steiniget sie!“
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